KAPITEL 23:

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Hi sagte ich trocken und schämte mich. Ich wurde extrem nervös und dann sagte ich unangebrachtes Zeug, dass kein sinn ergab. „Hi wie geht es dir denn, Amy?", mittlerweile hatten wir uns gesetzt und sie schaute mich mit ihren kastanienbraunen Augen lächelnd an. Ich lächelte: „Mir geht es gut und dir?", „Mir auch, obwohl...", sie stockte. Ich sah sie fragend an, bis sie weitersprach: „Du weißt ja über Ben?", ich nickte und war mir unsicher was sie jetzt sagen würde: „Er hatte mich geliebt und ich ihn, aber ich liebe ihn schon seit jahren nicht mehr. Er mich schon, trotzdem hatte er mich betrogen und wollte, dass ich bei im bleib.

Deswegen hat er mich erpresst und du weißt schon. Bis sie kam. Sie hat mich gerettet, aber dafür ist sie jetzt in Gefahr, nur sie weiß es nicht", ich war überrumpelt, also hatte sich Ben von ihr getrennt, um mit einer anderen Frau zusammen zu sein, aber diese wird dann in Gefahr sein? „Also bist du jetzt getrennt?", „Ja, er und sie sind nach Tschechien und ben hat schon die Scheidungspapiere unterschrieben. Ich hab nur angst dass er dann trotzdem das video veröffentlichen wird"

Die Kellnerin kam und wir nahmen beide einen Kaffee und redeten weiter: „Warum sollte er das tun?", „ich weiß es nicht, Amy". ich nahm ihre Hand und schaute sie an „Ich hab nur so angst, Amy. Wenn er es veröffentlicht, verlier ich meinen Job",  sie schluchzte und mein Herz wurde schwer. Sie so zu sehen, so zerbrechlich, so hoffnungslos, brach mir das Herz.

Ich konnte sie doch nicht im Stich lassen. ICh stand auf, um mich neben sie zu setzen und umarmte sie lange. Nach all den Jahren, saß ich wieder neben ihr. Ich roch sie, ihr geruch hatte sich nicht verändert. Früher roch ich sie noch überall. Jedes mal schlug mein herz schneller, um dann wieder zu fallen. Es war ein kreislauf, der mich zerbrach. Nur diesmal war es wirklich sie.

Ich weiß nicht, wie lange wir dort saßen, aber wir trennten uns auch nicht, als die Kellnerin kam. Als ihr Schluchzen leiser wurde, setzte sie sich wieder hin und ich mich gegenüber. Ich ließ ihre Hand trotzdem nicht los. Besorgt schaute ich sie an: „Vielleicht hab ich Glück. Vielleicht macht er es nicht" ich lächelte sie aufmunternd an und wir redeten über belanglose dinge. Einfach, was ich die letzten jahre verpasst habe. Sie wurde versetzt und Anna hat alles getan, um bei ihr zu bleiben.

Sie wusste alles, sie wusste von uns. Sie wusste von Ben... sie hatte ihr helfen wollen, zur Polizei zu gehen, aber sie war nicht bereit. Sie hat ihr geholfen, als er sie dann doch verlassen hat. Sie hatte ihn immer noch geliebt, trotz der Dinge, die er getan hat. Es war dann trotzdem schlimm für sie, dass er sie verlassen hat. Aber Anna hat ihr gezeigt, wie man glücklich lebt. Ich war froh, dass es Anna gab, die ihr beibrachte zu leben, als sie es am dringendsten brauchte. Ich nahm mir fest vor, mich bei ihr zu bedanken.

„Hör auf zu starren, sie schaut schon!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt