KAPITEL 17:

229 6 0
                                    

Bald war es nur noch eine Routine. Aufstehen, fertigmachen, in die Schule gehen, Schule, nach Hause, Hausaufgaben und Lernen, schlafen. Und wieder von vorne. Ich fühlte nichts mehr. Wollte nicht und vor allem konnte nicht.

Eines Tages waren schon 3 bis 4 Wochen vergangen, als Mathe das erste Mal ausfiel. Ich war froh, so musste ich sie nicht sehen. Doch als auch die nächste und übernächste ausfiel, wurde es komisch. War sie krank oder war ihr etwas passiert? Ich fing an, mir Sorgen zu machen.

Ich saß mit paulina in einem Café in München. Sie redete ununterbrochen über Maya. Maya ist eine Frau, die sie in ihrem Nebenjob getroffen hat und sehr ihrem Typ entspricht. Normalerweise hörte ich immer zu und freute mich für sie und gab Ratschläge, aber diesmal nicht. Wieder kreisen meine Gedanken um Julia und ihr plötzliches Verschwinden. „Amy, Amy, hörst du mir zu?!", ich schreckte aus meinen Gedanken: „Was?! Sorry...", sie lachte: „Worüber hast du nachgedacht?", „Findest du es nicht komisch, dass Julia nicht mehr zur Schule kommt?", „Doch schon, aber was denkst du ist passiert?", „Sie hatte ein blaues Auge...", „Nee, du denkst, sie wurde geschlagen und jetzt kommt sie nicht mehr?! Das glaub ich nicht, warum sollte jemand so etwas tun?", ich seufzte: „ Weiß ich doch nicht, ist so ein Gefühl...", ich wusste selber nicht, wo dieser Gedanke her kam.

„Du liebst sie und machst dir Sorgen?", ich wusste es nicht, warum sollte ich so etwas tun? Wie konnte man einen Menschen kennen, den man nicht wirklich kennt und für andere nicht unglaublich hübsch aussah? Wie konnte man einfach so hübsch sein? Wie konnte es passieren, dass ich sie nicht mehr aus dem Kopf kriegen konnte und immer lächelte, wenn ich sie sah, wie konnte ich glücklich sein, wenn sie lachte und wie konnte ich anfangen zu lächeln, wenn ich ihren Namen hörte oder ihre Stimme? „Kann sein, ich verstehe es nicht ganz, es gibt so viele Fragen in meinem Kopf und auf keine eine Antwort", „Gibt es eine Art mit ihr Kontakt aufzunehmen?", „Nein", sagte ich und langsam wurden meine Augen nass. Ich wollte nicht weinen, nicht hier, nicht jetzt und vor allem nicht über sie.

"Und es gibt keine Möglichkeit, mit ihr Kontakt aufzunehmen?", „Nein...", „Vielleicht kommt sie ja wieder und sie ist nur krank?", sagte sie schultern zuckend. Ich stimmte ihr zu und hoffte darauf.

„Hör auf zu starren, sie schaut schon!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt