» Chapter Four «

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» job request «

,,Wer möchte zu mir?'' fragte ich Nilo, der hinterm Tresen stand und seine restlichen Sachen erledigte, ehe er wirklich Feierabend machte. Er deutete mit seinem Kopf zu einem der Tische, als ich George dort sitzen sah. Verwundert lief ich auf ihn zu.
,,Du wolltest mich sehen?'' entgegnete ich ihm, er nickte.
,,Kannst du mir einen Job hier besorgen?'' kam er wohl direkt zum Punkt.
,,Uhm...normalerweise läuft sowas über Bewerbungen ab.''
,,Ich brauche dringend einen'' sagte er. Er hatte also keinen Job? Konnte er sich dann das Zimmer überhaupt leisten?

Ich musterte ihn, er trug relativ teure Markenklamotten. Ich beschloss es einfach nicht weiter zu hinterfragen und ihm zu helfen. Schließlich brauchten wir hier jede Hilfe, die sich uns anbot. Da wir nur drei Kellner waren, musste einer von uns oft eine doppelte Schicht schieben. Mit ihm könnte es sich dann ausgleichen.

,,Hast du denn Erfahrung als Kellner oder dergleichen?'' fragte ich ihn.
,,Dafür braucht man Erfahrung?'' kam es irritiert von ihm.
,,Du wirst es schon hinbekommen'' versuchte ich ihm und mir glauben zu schenken, ehe ich mit ihm zu Nilo lief und sie einander vorstellte. Danach machte Nilo sich auf den Weg nach Hause.

Als Nächstes liefen wir in die Küche, dort stellte ich ihm Peter vor. Ich hielt Ausschau nach Amber, aber diese war gerade nirgends zu sehen. Womöglich machte sie eine kleine Pause oder war auf der Toilette. Aus einem der Schränke holte ich eine Schürze heraus und hielt sie George hin.

,,Muss ich das wirklich tragen?'' fragte er skeptisch.
,,Gehört dazu, außerdem willst du doch bestimmt nicht deine Klamotten versauen'' grinste ich, woraufhin er sie nahm und versuchte sich umzubinden, es aber nicht hinbekam.
,,Warte, ich helfe dir'' entgegnete ich ihm, nahm die Schnüre aus seiner Hand und stellte mich hinter ihm. Nachdem die Schürze saß, konnte es auch schon losgehen.

Ich war gerade dabei, ihm Kleinigkeiten zu zeigen und beizubringen, als Amber hinterm Tresen wieder auftauchte. Ihre Augen weiteten sich, als sie George sah. Plötzlich formten sich ihre Augen zu Schlitze.
,,Du!'' sagte sie.
,,Ich?'' entfuhr es George.
,,Das ist der unfreundliche Typ, von dem ich dir erzählt habe!'' entgegnete sie mir.

George starrte mich genauso verwundert wie ich ihn an.
,,Unfreundlicher Typ?'' kam es von ihm.
,,Schon vergessen, wie du mich einfach stehen lassen hast?'' erinnerte sie ihn daran.
,,Ouh, sorry. Ich war in Eile und stand etwas neben mir'' entschuldigte er sich bei ihr, doch Amber zog zischend ab.
,,Sie beruhigt sich schon wieder'' lachte ich auf.

Es waren zwei Stunden vergangen, seit einer Weile ließ ich George schon alleine arbeiten und beobachtete ihn momentan hinterm Tresen. Er war gerade dabei, eine Bestellung aufzunehmen. Ich fand es ganz süß, wie unbeholfen er manchmal wirkte. Als würde er zum ersten Mal in seinem Leben wirklich arbeiten oder mit anderen Menschen im direkten Kundenkontakt stehen.

,,Wieso hast du ihn eingestellt?'' fragte Amber, die neben mir Getränke fertigte.
,,Er hat nach einem Job gebeten'' antwortete ich ihr.
,,Das ist doch kein Grund ihm direkt einen zu geben. Habt ihr euch nicht erst heute kennengelernt? Weißt du überhaupt etwas über ihn?'' löcherte sie mich mit den Fragen.
,,Ja schon, aber er macht es doch ganz gut für seine ersten Stunden'' lächelte ich.
,,Gut? Es ist ein Wunder, dass er noch keine Teller fallen gelassen hat'' spottete sie.
,,Was hast du denn so sehr gegen ihn?'' fragte ich.
,,Ich hab ihm immer noch nicht verziehen'' zischte sie erneut ab, woraufhin ich grinsend den Kopf schüttelte.

George kam mit der aufgenommenem Bestellung auf mich zu und überreichte mir den Zettel, den ich an die Schnüre hing, die zu Peter führte. Wir starrten uns eine Weile an.
,,Und wie gefällt es dir bisher? Kommst du gut klar?'' fragte ich ihn. Er lehnte sich am Tresen an.
,,Habs mir schlimmer vorgestellt.''
,,Nicht so voreilig'' lachte ich.
,,Der heutige Abend ist noch relativ ruhig. An manchen Tagen ist hier echt was los und da ist die Teamarbeit sehr gefragt.''

Nachdem der späte Abend einbrach und wir heute sogar mal pünktlich um 12 Uhr schließen konnten, machten wir uns gemeinsam auf dem Weg nach oben.
,,Ich habe meiner Mutter bereits bescheid gegeben. Der Arbeitsplan wird morgen angepasst und dann bekommst du deine Schichten zugeteilt. Ich habe sie aber gebeten deine mit meiner zu kombinieren, damit du dich nicht so verloren da unten fühlst'' zwinkerte ich ihm zu, woraufhin er mir einen Daumen nach oben zeigte, ehe er sich direkt in sein Zimmer begab.

Es war schön zu wissen, nicht mehr alleine hier zu sein, auch wenn er noch etwas steif wirkte, was aber verständlich war. Immerhin war er erst heute eingezogen und hatte selbst dann noch im Restaurant begonnen. Er hatte eine eigene Art an sich, wie ich es bei sonst noch niemanden gesehen hatte. Ich hoffte, dass wir auf Dauer gut miteinander auskommen würden, doch da war ich eigentlich relativ zuversichtlich.


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Wealthy DetourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt