Clays PoV
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Ich starrte George hinterher, der gerade durch die Türe verschwunden war, nachdem er mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen gedrückt hatte. Ich neigte meinen Kopf zur Seite und konnte nur vor mich hingrinsen. Er schien sich wohl unsicher gewesen zu sein, ob er das tun sollte oder nicht, was ich ganz süß fand. Er schien sich selbst über solche Kleinigkeiten den Kopf zu zerbrechen.
,,Wenn du wiederkommst, erwarte ich einen richtigen Kuss.'' schrieb ich ihm neckend, während ich zurück ins Wohnzimmer zu Yanik lief. Als ich von mein Handy zu ihm aufschaute, schaute er mich bereits mit einem merkwürdigen Blick an.
,,Läuft zwischen dir und George etwas?'' fragte er mich plötzlich.
,,Uhm...es ist noch frisch und etwas kompliziert, aber ja'' antwortete ich ihm.
,,Soll ich deshalb verschwinden?'' Der Ton in seiner Stimme klang abrupt kühl.
,,Nein, so ist das nicht - ''
,,Mike ist da'' unterbrach er mich, nachdem es mittendrin geklingelt hatte.Während Mike und Yanik seine Sachen herausschleppten, hielt ich mich in der Küche auf. Yanik hatte mir nicht einen Blick mehr gewürdigt, ehe sie gegangen waren und die Wohnung so still wie schon lange nicht mehr gewesen war. Musste ich ein schlechtes Gewissen haben? Schließlich hatten wir ihn länger hier wohnen lassen als überhaupt gesagt und geplant wurde.
Wo war George überhaupt? Gerade als ich darüber nachdachte, hörte ich die Türe. Ich lief in den Flur, doch erstarrte förmlich, als ich ihn sah. Als schwebte eine dunkle Aura um ihn herum, so finster war sein Blick. Doch dieser legte sich, als er mich anschaute.
,,Was ist los?'' fragte ich ihn.
,,Nichts, ich war nur bei meinen Eltern'' entgegnete er. Er hatte seine Eltern zuvor noch nie erwähnt, geschweige von ihnen gesprochen. Allgemein sprach er nicht viel über sich selbst. Daher vermutete ich, dass er wohl kein gutes Verhältnis zu seiner Familie hatte und sich eventuell deshalb nach einer WG umgeschaut hatte.,,Endlich ist dieser Klotz am Bein weg'' rief er und streckte sich.
,,Hab sie vorhin noch wegfahren sehen'' erzählte er. Ich blieb still.
,,Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, es war die richtige Entscheidung'' sagte er, als hätte er ahnen können, was ich dachte.
,,Jetzt können wir das Wohnzimmer für uns auch wieder benutzen'' grinste er. Tatsächlich hatten wir das Wohnzimmer an sich nicht einmal mehr wirklich benutzen können, seit Yanik hier gewesen war. Er wohnte ja praktisch im Wohnzimmer.Wir einigten uns darauf, das erste Mal seit langem wieder einen Film zusammen zu schauen - im Wohnzimmer. Da die Couch noch ausgeklappt war, hatten wir auch mehr Platz, doch dieser wurde nicht wirklich benutzt, da wir eng aneinanderlagen. Sein Arm war um mich gelehnt, während mein Kopf darauf verweilte und meine Hände auf seiner Brust lagen.
Nach einiger Zeit fiel mir seine unregelmäßige Atmung auf, weshalb ich zu ihm aufschaute und sah, dass er eingeschlafen war. Mit einem Lächeln auf den Lippen machte ich den Film leiser und legte mich zurück. Erst jetzt fiel mir auf, dass sein Shirt hochgerutscht war und seine Muskeln zum Vorschein kamen. Plötzlich fiel mir auch der Anblick wieder ein von dem Tag, an dem ich ins Badezimmer geplatzt war, als er duschte. Bei dem Gedanken ihn so zu sehen schoss die Hitze wieder durch meine Wangen.
Meine Finger bewegten sich wie von alleine und fuhren seine Muskeln auf seinem Oberkörper entlang. Von außen wirkten sie hart, doch seine Haut fühlte sich so unendlich weich und sanft an. Ehe ich es selbst mitbekam, fuhren meine Finger immer mehr hinunter, dass sie seinen Hosenbund bereits berührten und mein Blick sogar auf seinen Intimbereich fiel. Plötzlich griff George nach meiner Hand, ich schaute zu ihm.
,,Wenn du weitermachst, werde ich für nichts garantieren können'' sagte er.
Ich spürte diesmal nicht nur meine Wangen rot anlaufen.Warum musste ich ausgerechnet jetzt wieder an den Moment zurückdenken, in dem ich versehentlich auf ihm saß? Seine Hände meine Haut berührten. So nah wie in dieser Nacht waren wir uns bisher nicht gekommen. Er achtete darauf, nichts zu überstürzen oder Grenzen einzuhalten, während ich soeben beinah eine überschritten hätte - wenn auch ungewollt. Oder war es gewollt? Schließlich wollte ich ihn berühren, aber doch nicht seinen...
Ich schluckte, mein Herz pochte. Langsam richtete ich mich auf und setzte mich auf seinen Schoß. Verwundert musterte er mich, doch seine Hände schienen instinktiv wieder zu meiner Hüfte zu finden und da war es wieder. Dieses Gefühl, als er meine nackte Haut berührte. Hatte er sich vorhin auch so gefühlt?
,,Clay...'' hauchte er meinen Namen.
,,Was hast du vor?'' fragte er.
,,Ich weiß es selbst nicht'' entfuhr es mir ehrlich, während ich mich dennoch zu ihm herunterbeugte und anfing zu küssen. Seine Hände wanderten unter mein Shirt, was mir eine bittere Gänsehaut beschaffte. Die Art wie wir uns küssten, war neu, intimer...und es gefiel mir. Es gefiel uns beiden.-----------------------------------------------
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Wealthy Detour
FanfictionGeorge wird aus seinem goldenen Käfig geworfen, um das echte Leben kennenzulernen. Er findet Unterschlupf bei Clay, einem einfachen Kellner, der im Restaurant seiner Mutter arbeitet. Da George der Geldhahn zugedreht wird, muss er anfangen zu arbeite...