» Chapter Twenty «

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Drei Tage waren vergangen und in diesen drei Tagen hatte ich ausführlich mit Clay über das Yanik-Problem gesprochen. Da sich auch zwischen uns neue Umstände gebildet hatten, war es einfach an der Zeit, dass dieser Typ verschwand. Sein Gesicht konnte ich langsam auch einfach nicht mehr sehen.

Ich stand mit verschränkten Armen angelehnt an der Wand und trug ein Grinsen auf meinen Lippen, während Clay Yanik gerade darauf hinwies, dass er gehen müsse. Natürlich würde ich mir diesen Anblick nicht entgehen lassen. Yanik versuchte förmlich alles, um Clay umzustimmen, doch es funktionierte nicht.

Nach 20 Minuten gab Yanik sich schließlich geschlagen und fing an, seine Sachen zu packen. Jedenfalls das, was er ausgepackt hatte. Den Rest hatte er in all diesen Kartons. Während Clay für einen Augenblick ins Badezimmer verschwand, ließ ich Yanik meinen Blick weiterhin auf ihn spüren.

,,Dein Grinsen kannst du dir sonst wohin stecken, wir sind noch lange nicht fertig'' kam es von ihm, doch es brachte mich nur noch mehr zum Lachen.
,,Du kannst wohl keine Niederlagen einstecken, was?''
,,Du wirst bald was ganz anderes einstecken'' hörte ich ihn murmeln, woraufhin sich eine Augenbraue in die Höhe zog.
,,Soll das eine Drohung sein?''
,,Wirst du noch herausfinden'' grinste er nun.
,,Glaubst du echt, ich hätte vor dir Angst? Da muss ich dich leider enttäuschen'' lachte ich ihn aus. Clay kam zurück, somit wurde unser freundliches Gespräch beendet.

,,Brauchst du Hilfe beim Packen oder Tragen?'' fragte Clay ihn.
,,Nein, geht schon. Mike kommt gleich vorbei und holt mich ab'' entgegnete Yanik. Er hatte sich also schon bei seinem großen Bruder ausgekotzt, was ein Lappen. Würde man also Mike wieder die Tage im Restaurant erwarten? Was ein Zirkus.

Mein Handy fing in der Hosentasche an zu vibrieren. Mom war auf dem Display zu lesen, was wollte die denn jetzt? Die ganze Zeit hörte man so gut wie gar nichts mehr von denen und dann meldeten sie sich aus dem Nichts? Das konnte doch nur bedeuten, dass sie was von mir wollten.
,,Ich muss kurz telefonieren'' entfuhr es mir, ehe ich in mein Zimmer verschwand und den Anruf entgegennahm.

,,Was willst du?''
,,Wie oft muss ich dir noch sagen, dass man so seine Mutter nicht begrüßt?'' ertönte ihre Stimme. Ich verdrehte die Augen und wartete darauf, dass sie einfach direkt zum Punkt kam.
,,Komm nach Hause, wir möchten mit dir reden'' sagte sie.
,,Was? Erst schmeißt ihr mich raus und dann soll ich wieder nach Hause kommen?''
,,Was, wenn ich nicht will?'' fragte ich sie provokant.

,,Rede kein irrsinniges Zeug, George. Das haben wir nur getan, um dich zu fördern und es scheint ja auch gut geklappt zu haben. Immerhin hältst du dich schon seit einiger Zeit selbst über Wasser.'' Ein Zischen entfuhr mir.
,,Wir erwarten dich in einer halben Stunde'' waren ihre letzten Worte, ehe sie auflegte. Wollte sie mich verarschen? Was konnte urplötzlich so wichtig gewesen sein, dass sie mit mir sprechen wollten? Ich hatte erst nicht vor hinzugehen, doch ich wusste, dass ich kaum eine Wahl hatte.

,,Musst du weg?'' fragte Clay mich verwundert, während ich mir im Flur meine Strickjacke überwarf und er auf mich zukam.
,,Ja, muss kurz etwas erledigen gehen'' antwortete ich ihm. Wir standen uns gegenüber und schauten uns an. Für einen Augenblick war es etwas unangenehm, denn ich wusste nicht, ob ich ihm jetzt einen Kuss geben sollte oder nicht. Schließlich hatten wir noch nicht ausführlich über unser neues Verhältnis gesprochen. Auch wenn wir uns überhaupt nicht mehr wie einfache Freunde behandelten.

Scheiß drauf...dachte ich mir, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und verschwand. Nur wenige Minuten nachdem ich mich auf den Weg gemacht hatte, bekam ich eine Nachricht von ihm, die mich zum Grinsen brachte.
,,Wenn du wiederkommst, erwarte ich einen richtigen Kuss.''
Vielleicht war ein ausführliches Gespräch auch gar nicht so nötig.


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Wealthy DetourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt