» Chapter Twenty-Three «

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» afterglow « 

Das kalte Wasser in meinem Gesicht holte mich zurück in die Realität. Ließ mich realisieren, was letzte Nacht geschehen war. George und ich hatten Sex. Bei seinem Einzug hätte ich nie geglaubt, dass sich zwischen uns mehr als Freundschaft überhaupt entwickeln könnte. Geschweige, wie weit es ausarten würde. Von Freundschaft waren wir inzwischen meilenweit entfernt.

Ich war vorhin aus der kühlen Dusche gestiegen und doch glühte mein Körper nach wie vor. Als würde ich noch immer spüren können, wie seine Hände jede Stelle meines Körpers abtasteten. Sein hektisches Atmen hören können, der gleichzeitig meine Haut streifte. Seinen nackten verschwitzten Körper sehen, der mit meinem verbunden war.

Ich schluckte.
,,Reiß dich zusammen, Clay...'' murmelte ich zu mir selbst. Ich führte mich ja beinah schon wie eine Jungfrau auf, die ihr erstes Mal hatte. Verdammt, aber genau so fühlte ich mich auch. Ich hatte Sex mit George. Auch wenn es klar war, dass wir mehr als Freunde geworden waren, war es dennoch ein riesiger Sprung. Es gab kein Zurück mehr.

Ich war mir nicht sicher, ob er schon wach war. Es war noch relativ früh, für uns jedenfalls. Immerhin machten wir nur Nachtschichten, so war unser Tag die Nacht und die Nacht der Tag. Gerade war es 11 Uhr Morgens, normalerweise wachten wir erst gegen 14 Uhr auf oder tatsächlich erst kurz bevor wir uns fertig machten und um 16 Uhr unsere Schicht beginnen mussten. Es kam immer ganz darauf an, wie lange wir noch wach blieben.

Meine Hand lag auf der Türklinke, doch ich zögerte aus dem Badezimmer zu gehen. Was war los mit mir? Mein Puls raste auch, dabei gab es keinen Grund dazu. Es war schon eine Weile her, dass ich mit jemanden intim geworden war, doch daran lag es auch gar nicht. Lag es daran, dass es George war?

Es war schwierig für mich Menschen zu vertrauen, sie in mein Leben zu lassen und George gehörte definitiv mittlerweile zu meinem Leben. Ich vertraute ihm, daran konnte es also auch nicht liegen. Vermutlich überdachte ich das Ganze einfach viel zu sehr. Ich hatte angefangen, ich hatte es dazu kommen lassen und wir beide wollten es.

Als ich zurück ins Wohnzimmer lief, schlief er immer noch. Ich stand vor der Couch und starrte ihn an, sein nackter Oberkörper war zu sehen, da die Decke ihm nur bis zur Hüfte ging. Meine Augen weiteten sich, als ich die Knutschflecke an seinem Hals sah. Ich konnte mich daran gar nicht mehr erinnern. Es war so viel passiert, dass mein Hirn förmlich schon ausgeschaltet war. Ausgerechnet heute war auch noch die Team-Besprechung im Restaurant um 14 Uhr.

Fuck, heute war die Team-Besprechung! Das hatte ich ja auch schon total vergessen. Wäre ich nicht schon so früh aufgewacht, hätten wir es mit Sicherheit verschlafen! Meine Mutter hätte uns den Kopf abgerissen, denn diese Besprechungen waren für sie verdammt wichtig. Sie hielten alle auf dem neusten Stand. Soweit ich wusste, wollte sie den anderen auch die Sache mit dem Kauf des Wohngebietes erzählen.

Ich beugte mich über George, um nach meinem Handy zu greifen. Plötzlich spürte ich seine Arme um mich herum, er musste aufgewacht sein. Als ich mich wieder aufrichten wollte, ließ er es nicht zu, sondern zog mich komplett auf sich.
,,Du riechst gut'' murmelte er.
,,Ich war duschen'' antwortete ich darauf. Ich spürte die Hitze in meinen Wangen, wie konnte ich nach der Nacht noch immer so nervös werden?

Als er seine Augen öffnete und direkt in meine schaute, wurde ich noch nervöser. Er grinste und fuhr mir mit seiner Hand durch meine noch halb nassen Haare, ehe er an meinem Hinterkopf damit verweilte. Ich versuchte die ganze Zeit die Tatsache auszublenden, dass er unter der Decke immer noch nackt war. Doch desto mehr sich die Decke durch meine Bewegungen herunterzog, desto aufgewühlter wurde ich.

,,Wir müssen heute früher runter, um 14 Uhr ist die Team-Besprechung'' räusperte ich mich und wies ihn darauf hin. Er sagte nichts und hielt seinen direkten Blick in meine Augen stand. Seine Hand an meinem Hinterkopf fuhr meinem Rücken hinunter und beschaffte mir Gänsehaut.
,,Alles in Ordnung?'' fragte er mit rauer und sanfter Stimme, ich nickte.
,,Auch da?'' grinste er neckend und pikste mir in die Pobacke. Ich schüttelte nur grinsend und augenverdrehend meinen Kopf. Ich schätzte die Anspannung vorhin kam einfach aufgrund der Unklarheit, ob sich etwas in der Stimmung zwischen uns verändert hatte, doch das schien nicht der Fall gewesen zu sein.


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Wealthy DetourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt