» Chapter Eleven «

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» disagreements «

,,Hey. Danke, dass ihr so schnell gekommen seid!'' rief Nilo uns zu, nachdem wir das Restaurant betreten hatten. Er informierte uns über Bestellungen und die, die noch gemacht werden mussten, ehe wir uns an die Arbeit machten. Es war wirklich verdammt viel los, aber heute war es auch etwas wärmer als sonst.

Ich versuchte mich auf die Arbeit zu konzentrieren, doch es war nicht zu übersehen, dass George nun derjenige war, der mich zu ignorieren schien. Doch welchen Grund hatte er denn dazu? Störte es ihn wirklich so sehr, dass Yanik bei uns war?

Während die Stunden vergingen und auch die Hitze immer unerträglicher wurde, war ich froh, dass zumindest ein paar Gäste schon gegangen waren und es wieder etwas leerer wurde.
,,Was ist denn jetzt schon wieder?'' flüsterte mir Nilo an der Theke zu.
,,Huh?'' machte ich und starrte ihn verwirrt an, er deutete mit seinem Kopf in die Richtung von George, der gerade einen Tisch abräumte. Auch Nilo schien wohl wieder bemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmte.

,,Yanik schläft momentan auf unserer Couch und anscheinend gefällt ihm das nicht'' erzählte ich ihm, der mich schon fassungslos anstarrte.
,,Was zur Hölle macht denn Yanik bei euch?'' fragte er.
,,Er ist aus seiner WG geflogen und findet keine andere Bleibe, also habe ich - ''
,, - ihm angeboten bei euch zu bleiben?'' unterbrach er mich, ich nickte.
,,Oh man, ich kann's verstehen'' sagte er, woraufhin ich ihn irritiert musterte.
,,Du weißt, dass ich dem Typen nie vertraut habe und das werde ich auch nie, irgendwas ist einfach komisch an dem.'' Yanik war schon manchmal etwas seltsam gewesen, doch das war doch immer noch kein Grund ihn auf der Straße stehenzulassen?

Es kränkte mich so ignoriert von ihm zu werden. Ich fragte mich, ob er sich auch so gefühlt hatte, als ich es tat. Jedoch ging es bei mir um etwas anderes und nicht so etwas. Was wurde aus seinem Satz, dass wir gute Freunde waren? Natürlich traf es mich aber nochmal anders, da ich auf ihn stand und nicht wollte, dass er mich nicht mehr beachtete.

Nach der Arbeit hatte es sich auch nicht gebessert. Als wir oben zurück ankamen, hatte Yanik sogar Essen für uns noch vorbereitet, doch George ignorierte auch ihn komplett und lief direkt in sein Zimmer. Da ich Yanik nicht blöd und umsonst dort herumstehen lassen wollte, gesellte ich mich noch etwas zu ihm.

,,Ist es ein Problem, dass ich hier bin?'' fragte mich dieser.
,,Nein'' antwortete ich einfach nur stumpf.
,,Irgendwie vermisse ich es schon'' sagte er plötzlich.
,,Hm?'' machte ich, da ich nicht verstand, was er meinte.
,,Das hier, zusammen mit dir essen.''
,,Oh'' entfuhr es mir nur.

Er tat es schon wieder, genau wie vorher, als er hier noch wohnte. Oft hatte ich das Gefühl gehabt, er hätte mit mir geflirtet, sich versucht mir zu nähern. Ich war mir jedoch nie wirklich sicher gewesen, ob es mir nur so vorkam oder es Tatsache war. Ungern wollte ich auch nachfragen, um dieses Thema gar nicht erst aufmachen zu müssen.

George betrat die Küche und holte sich etwas Kaltes aus dem Kühlschrank zu trinken. Er drehte sich zu uns um, während er trank und musterte uns oder eher gesagt mich. Sein Blick lag so intensiv auf mir, dass es mich dazu verlieh mich nicht das geringste zu bewegen. Den ganzen Tag lang hatte er mich kaum bis gar nicht angesehen und nun schaute er mir so direkt in die Augen, ohne einmal dabei zu blinken.

Hätte Yanik sich nicht geräuspert, wäre ich aus der Starre gar nicht mehr herausgekommen. Zugegeben hatte ich schon für diese wenigen Sekunden vergessen, dass er hier saß. Ich wollte meine Zeit viel lieber mit George verbringen, doch dieser schien wohl dafür im Moment nicht zu haben zu sein, was mich irgendwie mehr als kränkte. Erst als mein Blick wieder auf Yanik viel, bemerkte ich, wie er mich musterte.


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Wealthy DetourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt