Cyns Hand legte sich in Nilans Kniekehle und zog ihn auf seinen Schoß. Leise summte Nilan in den Kuss hinein und öffnete die Lippen.
Süße breitete sich in Cyns Mund aus, ähnlich wie Honig mit einer leichten Note von Vanille. In Wellen brandete Hitze durch seinen Körper und nicht einmal die kalten Hände Nilans konnten ihn kühlen. Sie waren aus seinem Nacken hinausgewandert, erst über seine Kleidung gefahren, letztlich aber unter sein Hemd geschlüpft. An jedem Wirbel seines Rückens tasteten sie entlang, an jeder Rippe, an jedem Zentimeter Haut.
Cyn drückte Nilan an der Schulter rücklings ins Gras. Ursprünglich hatte er es langsam angehen wollen, doch nun konnte er seine Hände nicht mehr still halten.
Jede Berührung ließ Nilan leise keuchen, gedämpft durch den Kuss. Wärme vertrieb die Kühle in seinem Körper wie ein Feuer, in dem Schnee mit einem Zischen verdampfte.
Cyn löste sich von ihm und bekam einen unwilligen Laut.
»Ich will mir nur das Hemd ausziehen«, meinte Cyn, selbst überrascht von der Rauheit seiner Stimme. »Kein Grund, gleich missgelaunt zu werden.« Seine Gesichtsmuskeln zogen seltsam und erst da bemerkte er das Grinsen auf seinen Lippen. Es hatte sich schon eine Weile dort befunden.
Er wand sich aus Nilans Umarmung und richtete sich auf. Er machte sich nur die Mühe, seinen obersten Hemdknopf zu öffnen, ehe er es über seinen Kopf zog und achtlos fortwarf.
Das Feuer glühte gegen die eine Seite seines Körpers, während die andere durch die Nacht gekühlt wurde. Doch er fröstelte nicht.
Nilan hatte sich damit begnügen müssen, seine Hände an Cyns Hüfte zu legen und ihn zu sich zu ziehen.
Ein leises Knurren kam über Cyns Lippen und er beugte sich wieder hinunter. Er drückte nur einen Kuss auf den Mundwinkel, dann auf seine Wange, seinen Kiefer, seinen Hals. Viel zu hastiger Puls trommelte gegen seine Lippen.
Er brachte ein Bein zwischen Nilans und biss vorsichtig in die dünne Haut.
Nilan entkam ein Stöhnen. Er bäumte sich auf und drückte sich gegen Cyn.
An einem anderen Tag hätte Cyn sich vielleicht länger daran aufgehalten, ihn zu necken, doch nun gewann die Ungeduld in ihm die Oberhand. Seine Finger wanderten an Nilan hinab und schlüpften in seine Hose.
Er bewegte seine Hand und wurde belohnt mit Lauten der Verzückung.
Nilans Hüfte zuckte. Er suchte Halt an Cyn. Seine Fingernägel gruben sich in Cyns Rücken.
Cyn stieß ein leises Grollen aus. Er drückte seine Lippen auf Nilans Hals, saugte an der Haut, zupfte vorsichtig mit den Zähnen daran.
Nilans Körper erhitzte sich nur weiter, glich mittlerweile dem Glühen des Feuers, das sich tanzend wieder und wieder selbst verschlang. Sein Atem ging schneller, seine Hüfte bewegte sich zu dem Rhythmus von Cyns Hand. Er bog den Rücken durch und ein Laut verließ seine Lippen, der Cyn hoffen ließ, dass sie wirklich allein im Wald waren. Auch ihn durchfuhr ein Zittern.
Er zog seine Hand zurück und stützte sich auf, um Nilan in die Augen zu sehen. Die Röte hatte sich von seinen Wangen bis zu seinen Ohren ausgebreitet.
Cyn beugte sich zu ihm und drückte seine Lippen auf Nilans. Er lauschte dem Geräusch von Nilans Atem, der zunächst raste, aber mit jeder Sekunde ruhiger wurde. Ebenso der Herzschlag, der gegen seine Brust traf.
Diesmal war es Nilan, der den Kuss unterbrach. »Was kann ich tun?«, fragte er, seine Stimme nur ein heiseres Flüstern. »Für ... für ...« Seine Augen wanderten an Cyn hinab, ehe sie wieder zu ihm aufsahen. »Für dich?«
»Mach einfach, was ich getan habe.«
Zwar sagte Cyn dies, doch er hatte trotzdem nicht erwartet, dass er sich unter Nilan wiederfinden würde.
Der Gott knöpfte sein Hemd ganz auf und gab Cyn damit einen Augenblick, die Gestalt vor sich aufzunehmen. Der leichte Schimmer auf Nilans Haut fiel ihm nun, da der Nachthimmel über ihm war, deutlicher auf. Er erkannte die Sterne neben dessen Schulter und verschiedene funkelnde Bilder.
Die silbernen Schuppen zogen sich nicht nur über Nilans Schläfen, sondern auch vereinzelt über die Schlüsselbeine und den Oberkörper.
Cyn befeuchtete seine Lippen. Er vergaß selten, dass die Person vor ihm ein Gott war, doch in diesem Moment wurde es ihm umso bewusster.
Und ebendieser Gott beugte sich mit einem schiefen Lächeln zu ihm und verwickelte ihn in einen Kuss. Seine Hand strich an Cyn hinab und zu dem Punkt, der die ganze Zeit schon nach Aufmerksamkeit gefleht hatte.
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Der Dieb und der Mond
ФэнтезиDer Mond ist gefallen und nun erfüllt er einmal im Monat den Menschen Wünsche - vorausgesetzt sie können es sich leisten. Cyn ist nicht bereit, sein hart erarbeitetes Gold dafür aufzuwenden, und entschließt sich, stattdessen den Mond zu stehlen. Doc...