Well, it's done, I guess ...?
Irgendwie hat es sich seit dem letzten ONC etabliert, dass ich in den Nachworten meine eigenen Gedanken zu der Geschichte äußere. Und bei dieser Geschichte weiß ich nicht wirklich, was ich von ihr halten soll.
Einerseits bin ich ganz happy damit – ich hatte wieder die Möglichkeit, mir viele Gedanken zu einer Geschichte zu machen; konnte epische und tragische Elemente einbauen (wie z.B. die "Unterweltsschau" mit den Helden bei Lehu). Und es ist so lang her, dass ich eine Geschichte hatte, zu der das auch gepasst hat. Eigentlich gab es da nur mein erstes Werk und das hab ich 2021 abgeschlossen.
Andererseits bin ich aber doch relativ unzufrieden mit der Novelle. Das Seltsame nur: Normalerweise, wenn ich unzufrieden bin, kann ich relativ genau sagen, woran es liegt. Hier ... ist es vermutlich eine Kombination aus ganz vielen verschiedenen Dingen, die ich alle aber nicht ausmerzen kann.
Ich vergleiche es automatisch mit "Sorah" (aus dem letzten ONC) und "Aetherion" (das, was ich als letztes geschrieben habe). Beides Geschichten, mit denen ich sehr zufrieden bin und bei denen mir das Schreiben leicht gefallen ist, weil sie stilistisch und inhaltlich nicht so komplex sind – und eigentlich mag ich auch die komplexeren Geschichten; die, für die ich mehr nachdenken muss, aber in einer Zeit, in der mein Schreibhirn eigentlich tot ist, fällt es mir sehr schwer.
Dann habe ich das Gefühl, dass ich vieles besser gekonnt hätte, aber durch die Zeit- und Worteinschränkung des ONCs einfach ... naja, eingeschränkt war. Es gibt so viele Stellen, an denen ich mich noch länger hätte aufhalten können, um das Ganze ein bisschen glatter zu bügeln, aber irgendwann ist mir aufgefallen: Ich habe nicht die Wörter dafür.
Und der letzte und vermutlich ausschlaggebenste Grund: Ich sehe auf die Story und habe das Gefühl, einen ganz passablen ersten Akt geschrieben zu haben ... von einem längeren Werk. Ich habe so ziemlich alle Topoi angesprochen, die ich für die Geschichte als wichtig erachte (Cyn als jemand, dem Dinge gelingen, an denen Helden scheitern, weil er kein Held ist; Güte als Hamartia; Götterhass; die (Nicht-)Konzepte von Liebe bei Cyn und von Geschlecht bei Nilan; etc.), und jetzt könnte ich eigentlich anfangen, alles zu vertiefen / infrage zu stellen / meine Figuren auf alle möglich Arten damit zu konfrontieren. Aber jetzt habe ich keine Wörter mehr.
Was bedeutet das also?
Erstmal brauche ich eine Pause. Ich weiß noch nicht, ob es zwei Wochen oder zwei Monate sein werden, aber ich habe viele Videospiele und Bücher (auf WP und abseits von WP) herumliegen, denen ich mich erstmal widmen möchte.
Und außerdem habe ich noch zwei Geschichte, die ich momentan wegen des ONCs pausiert hatte, die auch meine Aufmerksamkeit verlangen.Aber dann möchte ich "Dieb und Mond" weiterschreiben.
Ich weiß noch nicht, wo genau ich ansetzen möchte (ob nach dem Epilog, im Epilog oder im letzten Kapitel), aber ich weiß, in welche Richtung es als nächstes geht, und das ist alles, was ich als Discovery-Writer brauche xDIch weiß noch nicht, wie lang es dauern wird, aber ich möchte wirklich schauen, wohin Cyns (und *Spoiler, aber nicht wirklich Spoiler* Nilans) Reise noch geht.
Für die Novelle wollte ich nur erstmal ein relativ abgeschlossenes Ende haben, weil ... das, wie es weiterginge ... naja, ich wollte nicht, dass mich alle Leser mit Fackeln und Mistgabeln verfolgen. Das Ende, was ich noch im Kopf hätte, wäre nämlich sehr viel offener und sehr viel tragischer geworden ^^"
Aber gut, bevor das Nachwort hier noch in einem weiteren Roman ausartet, sollte ich aufhören.
Es hat mich auf jeden Fall sehr gefreut, dass diese Geschichte einen Anklang gefunden hat und viele Leser ja auch kommentiert und/oder gevotet haben. Falls ihr Feedback habt, nehme ich das auch sehr gern an :D
Und dann gibt es für mich nichts mehr zu sagen als ein großes Dankeschön <3 an alle, die gelesen haben. Vielleicht lesen wir uns irgendwann ja wieder.
Ich wünsche euch noch einen schönen Morgen, Mittag oder Abend ... oder – falls jemand das kurz vor dem Schlafengehen lesen sollte – eine gute Nacht.
LG Kaindo
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Der Dieb und der Mond
FantasyDer Mond ist gefallen und nun erfüllt er einmal im Monat den Menschen Wünsche - vorausgesetzt sie können es sich leisten. Cyn ist nicht bereit, sein hart erarbeitetes Gold dafür aufzuwenden, und entschließt sich, stattdessen den Mond zu stehlen. Doc...