Kapitel 39

121 5 0
                                    

•Toby•

„Meine Lieblingsjungs! Kommt rein!"
Meine Mutter zog uns in überschwängliche Umarmungen, bevor sie uns die Jacken abnahm und unsere Schuhe ausziehen lies.
„Ich freue mich so das ihr da seid"
Ich warf meinem Freund einen raschen Seitenblick zu und beobachtete, wie sich ein echtes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete.

Wir betraten den Flur und wurden wie immer von Pablo attackiert, welcher zu erst mich und dann Caleb völlig begeistert ansprang.
„Hallo Du"
Mein Freund lies sich auf die Knie sinken und wuschelte dem Schäferhund durchs Fell, welcher begeistert mit dem Schwanz wedelte und garnicht mehr aus seiner Begeisterung rauskam.

„Ihr könnt schon mal ins Esszimmer, Tisch ist gedeckt. Ich bringe gleich noch etwas Wein mit"
Wir taten wie uns geheißen und fanden uns kurzerhand im absoluten Familiengewusel wieder.
Stimmen von meiner Tante und meinem Onkel hallten zu mir und auch meine Großmutter saß am Tisch und unterhielt sich mit meinem Opa.
Caleb versteifte sich leicht neben mir und ich musste lächeln, als ich bemerkte das er tatsächlich nervös wurde.
Sowas bekam ich sehr selten zu sehen.

„Sie sind alle nett, wenn auch etwas merkwürdig"
meine leisen Worte besänftigten ihn nicht wirklich, jedoch lies er sich nach vielen Umarmungen und Hände schütteln neben mir auf zwei der freien Plätze nieder.
Meine Tante lies neugierige Blicke über Caleb streifen, bis sie mir aufmunternd zulächelte.
Sie war ein kleiner Engel, wenn auch sehr penetrant, wenn sie unbedingt etwas wissen wollte.

Ich erwiderte jedoch das Lächeln und trat damit ein Gespräch frei, welchem Caleb wahrscheinlich lieber aus dem Weg gegangen wäre.
„Und? Wie lange seid ihr schon zusammen? Wir kennen dich noch garnicht"
Ihre blonden Strähnen fielen nach vorne, als sie ihr Kinn in der Hand abstützte.
Dabei lag ihr Blick auf meinem Freund, welcher etwas aufgeschmissen dasaß und mir einen Hilfesuchenden Blick zuwarf.

„Knapp über ein halbes Jahr"
antwortete ich schließlich und lenkte somit die Aufmerksamkeit für einen kleinen Augenblick auf mich, bevor sich mein Onkel einmischte.
„Wieso hast du nie erwähnt, dass du auf Jungs stehst?"
„Äh.. naja. Man rennt ja nicht rum und sagt: ach übrigens; ich bin schwul"
Er lachte.
Caleb nicht.
„Außerdem habe ich mich erst zu Beginn unserer Beziehung geoutet.. also"
„Also ist er der wahre für dich?"
Meine Tante sah ganz verliebt zwischen uns hin und her.

Ich zögerte.
Alles in mir schrie danach Ja zu sagen, aber was würde Caleb wollen?

Sein erwartungsvoller Blick traf mich mit voller Wucht, auch wenn er eher fragend gemeint war.
Er will die Antwort auch hören.
„Wir sind noch jung, aber ja. Ich bin mir ziemlich sicher"
Sein Lächeln war so herzzerreißend, dass ich unter dem Tisch seine Hand nahm und das fröhliche Gesicht erwiderte.
„Da hast du mit ihm echt einen guten Fang gemacht"
Ich sah meinen Onkel warnend an, welcher bloß über beide Ohren grinste.
„Ja, das hab ich wohl"

„Was machst du so? Beruflich meine ich?"
die Frage meines Onkels war an Caleb gerichtet, welcher sich direkt dazu äußerte.
Sehr wahrscheinlich um nicht unhöflich rüber zu kommen.
„Ich bin Bereiter"
„Ah, das sind die, die Pferde ausbilden?"
„Auch"
Caleb nickte.
„Unter anderem korrigieren wir sie, falls in deren Ausbildung was schief gegangen ist, oder die Pferde verritten wurden sind"
„Das hört sich interessant an. Ein bisschen wissen wir schon über Pferde von Toby"
Caleb und ich wechselten einen Blick und ich musste grinsen, da ich mir sicher war, das wir das beide ziemlich amüsant fanden.
Mit nicht Reitern übers reiten zu sprechen, war besser als jede Comedy Sendung.

„Aber ich denke man kann das Tun von euch beiden nicht vergleichen, oder?"
Die Frage kam von meiner Oma.
„Nicht wirklich"
warf ich ein, bevor Caleb noch auf die Idee kam etwas anderes zu sagen.
„Habt ihr euch im Stall kennengelernt?"
„Jep"
„Wo genau stehst du denn jetzt Toby? Vorher warst du doch in einem anderen Stall, oder habe ich das falsch in Erinnerung?"
Opa beugte sich etwas über den Tisch und wartete geduldig auf eine Antwort.
„Ich habe gewechselt. Jetzt steht Coco im Stall von Caleb's Eltern"
Ein Raunen ging durch die Menge und mir wurde bewusst, dass ich das Thema ganz schnell in eine andere Richtung lenken musste, bevor mein Freund vor Verlegenheit noch im Erdboden versank.
„Aber das ist auch nicht so wichtig"

About the Perfect Ending (Boy x Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt