Kapitel 18

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•Toby•

Als ich Heim kam war die Wohnung viel zu still, was mir die Bestätigung gab, dass Caleb seine Drohung tatsächlich wahr gemacht hatte.
Tränen traten in meine Augen und ich schluckte heftig, als ich ins Schlafzimmer kam und sah das er sehr viel von seinem Zeug mitgenommen hatte.

Was hatte ich getan?

Ich konnte nicht fassen das ich so dämlich gewesen war und nun stand ich hier allein, ohne Aussicht auf Besserung.
Entkräftet setzte ich mich auf mein Bett und beschloss heute so zu tun als gäbe es die Außenwelt nicht mehr.

Tatsächlich hatte ich schon völlig vergessen wie scheiße Liebeskummer war, jedoch wurde es mir schlagartig wieder bewusst als ich mich hinlegte und direkt den Geruch von ihm in der Nase hatte.
Das war dämlich, denn der Streit war erst eine gute Stunde her und trotzdem vermisste ich Caleb jetzt schon.

Das Bild von Samuel und ihm flackerte vor meinem inneren Auge auf und ich schloss die Augen, als die ersten Tränen flossen.
Wieso? Wie konnte das passieren?

Ich hatte ihm so sehr vertraut und jetzt das.
Das Gefühl verraten wurden zu sein überkam mich, während gleichzeitig Wut hochkam.
Wut gegen mich selbst.
Das ich das alles so nah an mich ran lies und gleichzeitig tief in mir der Glaube an Caleb's Worte schimmerte.

Es war nicht gewollt.
Er hat mich überfallen.

Ja. Das klang ziemlich nach Samuel.
Aber was wenn er mich anlog und nur böses Spiel mit mir trieb?

Mittlerweile lag ich wie ein Häufchen elend in den Kissen und hatte nasse Wangen vom weinen.
In diesem Moment wünschte ich mir Caleb nie kennengelernt zu haben, nur um es im nächsten Augenblick zu bereuen, als ich an all die Momente mit ihm dachte.

„Ich hasse dich"
meine Stimme war bloß ein leiser, erstickter Hauch in dem Zimmer und ich wusste nicht mal genau wen ich meinte.
Das einzige was mir durchaus bewusst war, war dass ich wie ein kleines Kind heulte und nicht mehr damit aufhören konnte.
Es war so erniedrigend und bescheuert, aber ich war sowieso alleine.
Keiner konnte mich sehen und mich dafür verurteilen und als ich irgendwann wieder einschlief, fühlte ich mich zwar ausgelaugt, aber kein bisschen friedlich.

Finger strichen über meinen Nacken, Lippen trafen gierig meine und ein großer Körper presste mich kurzerhand in die Laken.
Kurz erschrak ich und stoppte in der Bewegung, doch als Lippen meinen Hals erkundeten erwachte ich aus meiner Starre und vergrub die Hände in wirren Haaren, die sich strubbelig anfühlten.
Irgendwie mochte und hasste ich es gleichermaßen.
...
Samuels Hand glitt in meine Hose und ich drückte ihn automatisch auf Abstand.
„Ich möchte noch nicht"
gab ich schnell bekannt.
„Komm schon"
Er biss in meinen Hals und ich keuchte schmerzerfüllt auf.
„Nein. Bitte hör auf"
Doch er hörte nicht auf, sondern zog mich trotz Verteidigungsversuche aus.
...
„Samuel! Stop! Du tust mir weh!"
Mittlerweile rannen Tränen über meine Wangen, er über mir und zwischen meinen Beinen.
„Es hört gleich auf. Das ist am Anfang normal"
dann machte er weiter und während ich versuchte mir einzureden das es okay war, griff er fester in mein Haar und stöhnte.
——
Nach Luft schnappend wachte ich schweißgebadet auf und sah mich hektisch um.
Ich war alleine. Die Wohnung war dunkel.
Es war ein Albtraum.
Nein, es war eine Erinnerung und dann noch die schlimmste von allen.

Zitternd griff ich nach meinem Handy und suchte Silas' Nummer raus.
Es war bereits spät, doch ich musste jetzt mit ihm sprechen.

About the Perfect Ending (Boy x Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt