Kapitel 7

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•Toby•

Nach Coco's und meiner Trainingseinheit, war ich nochmal Pico geritten und nun saßen Charlie, Silas, Caleb und ich auf dem Sofa in meiner Wohnung.
Auf dem Fernseher waren die Spielfiguren von Mario Kart zu sehen und ich zog grade meinen besten Freund komplett über den Tisch.

„Das du dich überhaupt noch traust gegen mich zu fahren"
Er stieß mir mit voller Absicht seinen Ellenbogen in meine Seite.
„Halt die Klappe"
Lachen driftete ich durch die Kurve, bevor Yoshi ins Ziel bretterte.

Selbstzufrieden, lies ich mich zurückfallen und nahm noch ein Schluck von meinem Bacardi Mix. 
Silas warf mir einen mürrischen Blick zu und lies den Controller in Charlotte's Hände fallen.
„So ein arroganter Arsch wie du bist, wundere ich mich wie Caleb es mit dir aushält"
Grinsend sah ich ihn an, bis mein Freund sich über mich beugte.
„Ach, das klappt ganz wunderbar"
Seine Lippen trafen meine und ich seufzte.
Meine Finger griffen in sein Haar und alles wurde schwarz um mich herum, als ich die Augen schloss.

Mein Glas wurde mir voraussichtlich aus der Hand genommen und ich hörte bloß ein leises Ihr habt sie doch nicht mehr alle, bevor ich den jetzt freien Arm um Caleb's Nacken legte.
Dieser biss mir sanft in die Unterlippe und ich vergaß für einen kurzen Moment, wie Atmen funktionierte, als er sanft meine Seiten hinab strich.
„Hört auf, vor unseren Nasen über euch herzufallen. Das kann warten bis ihr später alleine im Bett seid"
Mein Freund grinste auf Charlie's Worte hin, gegen meine Lippen.
„Du hast sie gehört"
Er wollte nach dem Controller greifen, doch ich umschloss stattdessen seine Hand mit meiner.
„Wer hat gesagt, dass wir deswegen aufhören müssen?"
Ich blickte in seine blauen Augen, welche sich bei meinen Worten verdunkelten.

„Okay Stop."
Silas schubste Caleb von mir runter und lachte.
„Runde 2. Der Berufsreiter gegen die Hobby Dressurreiterin. Mal sehen wer erster wird"
„Denk nach was du da sagst, oder du schläfst heute auf dem Sofa"
Ich griff nach meinem Glas und hob es hoch.
„Darauf das Silas mal die Leviten gelesen werden"
Ohne auf eine Reaktion der anderen zu warten, stürzte ich den Rest des Alkohols in mich hinein.

Als die neue Runde begann, ging Charlie für die ersten beiden Durchgänge in Führung, bis Caleb sie im im letzten überholte und gewann.
Er grinste ihr zu, während sie ihn gespielt geschockt ansah.
„Du spielst mit Intus besser als ohne"
Ein Lachen unterdrückend stand ich auf.
Der Orientierungssinn der mir daraufhin verwehrt blieb, verhinderte dass ich direkt loslaufen konnte.
Stattdessen bemerkte ich Caleb's neugierigen Blick auf mir.
„Wohin des Weges?"
„Ich hole mir noch was zu trinken"
Mein Freund stand ebenfalls auf und griff nach seinem Glas.
„Ich komme mit"

Während er mir ohne Probleme in die Küche folgte, hatte ich Probleme damit gradeaus zu laufen und war demnach sehr erleichtert, als ich mich an der Theke abstützen konnte.
Caleb holte währenddessen Osborn und Bacardi aus dem Kühlschrank und hielt es mir unter die Nase.
„Was willst du?"
„Osborn sieht gut aus, aber hey. Du hast mehr getrunken als ich"
„Kann sein, ja?"
„Dir gehts gut"
Er lächelte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Vielleicht solltest du dann lieber Wasser trinken"
„Nein"
Ich griff nach der Flasche in seinen Händen und füllte den Inhalt mit größter Mühe in mein Glas.
Caleb beobachtete mein Tuen und nahm mir den Alkohol aus der Hand, als er der Meinung war, dass sich genug im Glas befand.
„Übertreibs nicht"
„Ich habe Wochenende"
Seufzend gab er Cola in mein Glas und drückte es mir danach in die Hand.
„Letzte Runde für dich"
Genervt rollte ich mit den Augen und nahm demonstrativ einen großen Schluck.

Das mein Freund nicht ernst bleiben konnte, lies mich innehalten.
„Was ist?"
„Es ist ziemlich beeindruckend, wie sehr du von dir und deiner Trinkfestigkeit überzeugt bist"
„Ach ja?"
Ich versuchte flirty zu klingen, doch es gelang mir nicht.
Ich hatte eindeutig zu viel getrunken.
Ich schob meine freie Hand unter sein Shirt.

„Irgendwie schon"
Er lächelte.
Schulterzuckend trank ich noch einen Schluck und strich dabei über seine Rippen.
„Alkohol und du, sind keine gute Kombination"
Er nahm mir das Getränk weg und nippte selbst daran.
In meinem Bauch kribbelte es.
„Außerdem schmeckt das nicht"
Ein klacken ertönte, als das Glas den Platz auf dem Tresen hinter mir fand.

Kurz darauf sah er mir in die Augen.
Ich kramte in meinem Kopf eine schlagfertige Antwort hervor, um mein Getränk zu verteidigen, doch mir fiel nichts ein.
„Na? Hat es dir die Sprache verschlagen?"
Nun grinste er selbstzufrieden, wie ich noch vor wenigen Minuten auf der Couch.
„Das hättest du wohl gerne, hm?"
Ich ging einen Schritt auf ihn zu, blickte zu ihm auf und warf ihm einen herausfordernden Blick zu.
Damit das er mich gegen die Platte drängen und mich drauf heben würde, hatte ich jedoch nicht gerechnet.
„Haben wir heute eine große Klappe?"
Caleb's Lippen berührten beim sprechen meine und seine Hände übten leichten Druck auf meine Hüfte aus.

„Wie kommst du darauf?"
„Sei still"
Bevor ich mit dem ausgelutschten Bring mich doch dazu antworten konnte, krachten seine Lippen auf meine.
Automatisch schlang ich die Beine um ihn und zog ihn somit näher zu mir.
Meine Finger vergruben sich in seinen weichen Haaren und ein Stöhnen entkam meiner Kehle, als er seine Hand an meinen Kiefer legte und mein Kinn nach oben drückte.
Ein heftiger Schwindel überkam mich, doch es veranlagte mich nur dazu, fester in sein Haar zu packen und diesen Moment zu genießen.

Ich hatte lange nicht mehr einen so intensiven Moment gehabt, ohne es mir von irgendwelchen Gedanken wegnehmen zu lassen.
Und das würde ich jetzt ganz sicher auch nicht ändern.

„Caleb.."
Sein Name, auf meinen Lippen lies ihn Schauern, bis er plötzlich begreifen zu schien was hier abging.
Er wollte sich sofort von mir lösen, doch ich hielt ihn fest.
„Nicht. Bitte."
Sein Blick klärte sich langsam.
„Du bist betrunken.."
„Ich weiß"
Ich legte meine Stirn an seine und schloss die Augen.
„Ich weiß das ich betrunken bin und es tut mir leid. Aber es fühlt sich grade alles so richtig an.
Ich habe grade keine ungebetenen Gedanken im Kopf und.."
Ich musste kurz Luft holen und meine Worte sortieren.
„vielleicht liegt es grade nur an meinem vernebelten Hirn, aber bitte. Hör nicht auf"
Ich lallte so sehr, wurde immer leiser und undeutlicher das ich Angst hatte, dass er mich nicht gehört haben könnte.
Vorsichtig öffnete ich die Augen.
Doch sein Gesichtsausdruck sagte was anderes.
„Du wirst von mir heute nicht mehr, als das hier bekommen"
Frustriert drückte ich meinen Kopf von seinem weg und griff nach dem Glas neben mir.
Während ich einen Schluck nahm, löste ich meine Beine und lies kurz darauf meinen Blick überall hin gleiten, nur nicht zu ihm.
Was sich als schwierig gestaltete, da er noch immer genau vor mir stand.

„Toby"
„Nein. Alles gut, spar dir das"
Caleb seufzte gereizt und nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich somit ihn anzusehen.
„Es geht mir darum, dass du es morgen nicht bereust"
„Warum sollte ich es bereuen? Weil ich im Rausch bin? Ich kann sehr gut einschätzen was ich will und was nicht"
„Das streite ich auch nicht ab. Aber wenn wir uns noch in der Phase befinden, in der du dir den nötigen Mut antrinken musst, ist das nicht der richtige Zeitpunkt."
Stumm sah ich ihn an und in mir spürte ich wie ich seiner Meinung war, doch auf der anderen Seite wollte ich ihn auch nicht länger am langen Arm verhungern lassen.

Ich spürte zu spät wie mir Tränen in die Augen stiegen um sie vor ihm zu verbergen.
Besorgt runzelte er die Stirn.
„Alles okay?"
Schnell wendete ich mich ab und wischte mir mit dem Ärmel meines Hoodies über die Augen.
„Ja, tut mir leid. Ich bin einfach ziemlich betrunken, glaube ich"
Seine starken Arme umschlossen mich und dann fing ich doch an zu weinen.
„Alles kommt in Ordnung"
leise kamen diese Worte bei mir an, doch ich wollte sie nicht glauben.
Ich konnte sie nicht glauben.
„Wie kannst du das sagen?"
Ein Schluchzer unterbrach mich.
„Weil es so ist"
„Nein. Du bist viel zu umsichtig. Das ist nicht fair"

Caleb brachte mich dazu ihn anzusehen.
„Es ist selbstverständlich. Ich bin nicht mit dir zusammengekommen um dich zu vögeln, sondern weil ich dich verdammt gern hab.
Verstanden? Mir ist egal wie Samuel oder sonst irgendein Arsch es mit dir gehandhabt hat.
Ich werde das nicht tun. Niemals und das habe ich dir auch versprochen"
Er wischte meine Tränen weg.
„Wenn es nach mir ginge würde dieser Spaßt im Rollstuhl sitzen"
„Sag sowas nicht"
„Es ist die Wahrheit"
Ein trauriges Lächeln zierte mein verheultes Gesicht.
„Ich liebe dich"
Er gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Komm, ich bringe dich ins Bett"

About the Perfect Ending (Boy x Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt