Again?

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Taehyung

Ich sitze am Küchentisch und starre lustlos durch die Gegend.
Nachdem Jungkook und ich alles geklärt haben, hat er schüchtern gefragt, ob er duschen könne, was ich ihm natürlich erlaubt habe.

Jetzt höre ich das Prasseln des Wassers im angrenzenden Bad und habe keine Ahnung, was ich machen möchte. Hach! Manchmal bin ich echt ein hoffnungsloser Fall...

Es klappert.

Verwirrt schaue ich mich um, bis ich denke, die Geräuschequelle gefunden zu haben. Diesmal ist mein Briefkasten der Übeltäter. Seufzend stehe ich auf, um mich auf den Weg zu machen, die nervige Post aus dem Ding zu holen.

Ich öffne die Haustür und schließe den Briefkasten auf, in der Hoffnung etwas Spannendes zu finden.

Diese Hoffnung hege ich jedesmal aufs Neue, doch schon zu oft wurde ich maßlos enttäuscht - von einem einfachen und langweiligen Werbemagazin zum Beispiel.
Aber...

Heute habe ich wohl Glück. Ein etwas komischer roter Umschlag liegt stattdessen darin. Neugierig nehme ich ihn heraus und bringe ihn nach drinnen. Am Küchentisch lege ich ihn ab, öffne ihn noch vorsichtig, bevor ich anfange zu lesen.

Lieber Taehyung 💓, endlich ist es passiert. Du wirst Dich wahrscheinlich nicht an mich erinnern, doch wir haben uns getroffen. Es war nicht wie erwartet ein herzzerreißender, wunderbarer Moment, wie ich in ihn jedem Drama gesehen habe, das ich angeschaut habe, aber für mich war es genauso besonders. Nun kann ich nur hoffen, Du hast den selben Funken gespürt, wie ich. Diesen glühenden Funken der einmaligen Chemie zwischen uns. Ich wusste schon immer, es gibt ihn nur einmal. Den Menschen, der dein Ein und Alles wird. Doch ich bin glücklich, denn ich habe Dich gefunden. Du bist es.
Vielleicht kann es sein, dass du nicht dasselbe fühlst wie ich, aber so wie ich deine Gegenwart zum Atmen brauche, so wirst Du mich mit deinem ganzen Herzen lieben.
Ich verspreche es Dir.

In Liebe... 💘💌

Oh nein. Nicht schon wieder. Fassungslos starre ich auf das Stück Papier zwischen meinen Händen. Warum ich? Warum ausgerechnet ich von allen diesen Menschen im Universum? Hättest du dir nicht jemand anderen aussuchen können?

Ich stehe wieder auf und laufe zur Tür. Diese öffne ich ganz vorsichtig, bevor ich nach draußen schaue. Erst nach links und dann wieder nach rechts. Die Straße hoch und runter. Komisch, keine Menschenseele.

Jetzt weiß dieser Briefmensch sogar schon, wo ich wohne. Ergeben schließe ich die Tür wieder und lasse mich mit dem Rücken zur Tür langsam nach unten gleiten, bis ich in einer halbwegs angenehmen Position sitze.

Seufzend vergrabe ich meinen Kopf in meinen Armen. Das ist schon echt gruselig. Beim ersten Mal habe ich an einen schlechten Scherz gedacht, aber jetzt...
Was mache ich bloß?
Wer ist das?

Und wer hätte so früh an mein Haus kommen können. Dieser Gedanke ist Bullshit. Jeder natürlich.
Man muss ja nur wissen, wo ich wohne und dann einfach in den Briefkasten schmeißen.
Apropos Briefkasten...

Hat Jungkook den nicht heute morgen noch geleert? Ich hab ihm doch extra den Schlüssel zum Aufmachen gegeben, weil er dachte, er hätte etwas gehört. Komisch...

Genau in diesem Moment geht die Tür vom Badezimmer auf und heraus kommt ein frisch geduschter Jungkook, der sogar noch nasse Haare hat.
"Bist du fertig?", frage ich, was natürlich total unlogisch ist, denn wenn man aus der Dusche heraus kommt, ist man ja schon fertig, ansonsten würde man ja drin bleiben. Hach!

Mein Gehirn arbeitet wohl noch nicht ganz richtig...
Mein Handy klingelt, bevor er antwortem kann.

Ich: Ja? Hallo?
J: Hi Tae, ich bin's, Jimin.
Ich: Oh hi! Was ist, warum rufst du an?
J: Ich wollte fragen, wie es Jungkook geht. Gestern Abend hat er es ja ein bisschen übertrieben, wie ich von Yoongi gehört habe. Er geht nämlich nicht an sein Handy...
Ich: Achso klar. Ihm geht's gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.
J: Ah super! Da bin ich ja erleichtert. Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht für ihn da war.
Aber ich denke bei dir ist er in guten Händen.
Ich: Mmhh. Natürlich. Also dann...
J: Halt warte! Bevor ich es vergesse. Da heute Samstag ist, dachte Namjoon, wir alle können bei ihm vorbeikommen. Einfach ein bisschen chillen und so.
Was denkst du? Nimm dann auch Jungkook mit.
Ich: Klar, wann sollen wir kommen?
J: So um 17 Uhr denke ich.
Ok, das würde gehen
Bis dann!

Ich wollte mich noch verabschieden, doch da hatte er schon aufgelegt. Verwundert blicke ich auf das Display. Das ging aber schnell, wie sich Jimin und der Rest angefreundet haben...

Ich denke, Yoongi hat dabei eine ziemlich große Rolle gespielt, so wie er immer schaut, aber ich möchte nichts falsches sagen.

Mir fällt Jungkook wieder ein, der sich verwunderlich überhaupt nicht vom Fleck bewegt hat. Er steht also genau da, wo er vorhin gestanden hat.
Auf der Türschwelle mit dem Handtuch in der Hand.

Seine nassen Haarsträhnen tropfen noch leicht auf den Boden.

"Wohin nimmst du mich mit? Wer war das überhaupt?", will er von mir wissen. "Jimin, er wollte wissen, wie es dir geht. Ach übrigens, wir gehen später dann noch zu Namjoon.", antworte ich ihm. "Achso okay.", erwidert er leise.

Fragend schaue ich ihn an.
Was ist denn mit ihm?

Jungkook hält mir das Handtuch hin und ich stehe auf, um es vorsichtig entgegenzunehmen.
"Willst du nicht noch deine Haare föhnen?", frage ich ihn. "Doch, eigentlich schon, aber ich habe da drinnen keinen Föhn gefunden.", meint er schüchtern.

"Komm", sage ich und nehme ihn am Arm. Wir durchqueren den Flur, bis wir im Wohnzimmer angelangt sind. "Setz dich", füge ich hinzu, während ich mit dem Finger auf das Sofa zeige.

Gefolgsam lässt er sich auf das Sofa plumpsen und schaut erwartungsvoll zu mir hoch.

Ich hingegen laufe ins Bad, hole den Föhn aus einer der Unmengen an Schubladen und laufe zu ihm zurück. Nach kurzem Überlegen setze ich mich hinter ihn, nehme ganz vorsichtig seine Haare in die Hand und fange an, vorsichtig seine Haare trocken zu föhnen.

Dabei fahre ich ihm immer wieder sanft durch die Haarsträhnen, was dazu führt, dass er sich vollkommen entspannt. Da ich hinter ihm sitze weiß ich nicht, ob es ihm gefällt, aber ich bin mir ziemlich sicher.
Wer würde solch einen Service denn nicht genießen?

Ich lächle. Irgendwie sieht er gerade voll süß aus...

Langsam frage ich mich, was ich wirklich für ihn fühle.
Ist er nur ein Freund?
Ein guter Freund?
Oder vielleicht sogar mehr?

Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich schon so bald eine Antwort darauf finden werde.

Worauf ich aber definitiv eine Antwort finden werde, ist, auf meinen geheimen Stalker.
Denn langsam wird es gruselig. Aber ich habe schon einen Verdacht.
Dann muss ich nur abwarten, ob er sich bestätigt...


                     

Wer könnte es wohl sein?

Tjaa 🙃

Auf jeden Fall, ich hoffe ihr bleibt dran 😇😇😇

Taekook 🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt