Confession

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Taehyung

Ich kann nicht glauben, was ich gestern getan habe.

Immer wieder spielt sich der gleiche
Moment in meinen Gedanken ab.
Seine Lippen auf meinen...
Nach dem Kuss hat er sich hastig verabschiedet und ist nach Hause gegangen.
Da er sehr durcheinander schien, habe ich ihm noch eine Nachricht geschrieben, um zu fragen, ob er gut zu Hause angekommen sei, was er dann bejaht hat, aber seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr.

Irgendwie weiß ich jetzt nicht, ob das gut oder schlecht sein soll...

Die ganze Zeit mache ich mir Gedanken. Im Nachhinein ist es vielleicht doch eine blöde Idee gewesen.
Was, wenn ich jetzt durch meine Entscheidung, ihn zu küssen, unsere Freundschaft zerstört habe?

Aber wir werden es ja gleich sehen.

Die ersten paar Stunden Unterricht haben wir nicht zusammen, jedoch werden wir in der Mittagspause aufeinander treffen.

Mit mulmigen Gefühlen im Bauch sitze ich im Unterricht und höre nur halb zu, bei dem, was meine Lehrer mir versuchen beizubringen.
Wozu braucht man das überhaupt?

Ich kenne keinen, der seine mathematischen Formeln nach der Schule nochmal gebraucht hat, außer vielleicht Leute, die für ihren Beruf Mathe brauchen.

Mein Lehrer ruft mich auf und als ich das dritte Mal nicht reagiere, fragt er besorgt nach, warum ich denn so abweisend bin und ob ich nach dem Unterricht zu ihm kommen möchte, um ihm von meinen Sorgen, die mich von seinem Unterricht ablenken, zu erzählen.

Ich lehne ab, ich meine, ich kann ja nicht mit meinen Lehrer über solche Themen reden.
Das habe ich schon selbst verbockt...

Die Klingel zur Mittagspause läutet und ich warte noch einige Momente, bis ich mich aufraffe und in die Cafeteria schlendere.

Nach außen hin sehe ich ruhig umd entspannt aus, innen jedoch bangt es mir. Ich weiß nicht so recht, wie ich mich verhalten soll. Als ich Jungkook am Tisch sitzen sehe, bin ich fast davor umzudrehen, schaffe es aber ruhig zu bleiben und mich ganz normal an den Tisch zu setzen. Die anderen begrüßen mich freudig und ich bin ein wenig erleichtert, denn auch Jungkook benimmt sich ganz normal.

Unsere Blicke treffen sich ein paar Mal über den Tisch hinweg, aber er macht keine Anzeichen, dass er böse auf mich ist oder so.

Langsam fange ich an, mich zu entspannen und denke schon fast gar nicht mehr darüber nach, bis Jungkook auf einmal hinter mir steht und mich anspricht. "Taehyung, willst du kurz mit raus kommen?", fragt er schüchtern.

Bei mir schrillen die Alarmglocken.
Oh Gott. Jetzt wird der Moment sein, wo er mir sagt, dass er mich überhaupt nicht mag und nie wieder etwas mit mir zu tun haben möchte.

Ich nicke zögernd und sehe, wie Jimin Jungkook einen aufmunternden Blick zuwirft. Naja, dann kann es ja bestimmt nicht so schlimm sein...

Verlegen schaut Jungkook mich an und läuft dann nach draußen.
Mit einigen Schritten Abstand folge ich ihm. Die anderen sehen uns verwirrt hinterher.

Auf dem Schulhof bleibt er in der Nähe einer Mauer stehen, bevor er sich zu mir umdreht. "Also...", fängt er an. Er spielt nervös mit seinen Fingern und traut sich nicht, mir direkt in die Augen zu sehen. "Also der Kuss...", er errötet leicht, als er dies sagt. "Bitte, ich weiß nicht, ob du das gestern Abend ernst gemeint hast. Küss mich nicht, wenn du nichts für mich empfindest. Weil ich glaube, ich mag dich. Also nicht so, aber... Ich möchte mir keine falsche Hoffnungen machen, da ich weiß, ich bin nicht so hübsch und nicht so beliebt, ein totaler Loser und-"

"Jungkook...", unterbreche ich seinen Redefluss, ganz geschockt von dem, was er von sich gibt. 

"Warum denkst du nur sowas? Ich habe es ernst gemeint, und glaube mir, du bist wunderschön und überhaupt, denkst du, es interessiert mich, ob du beliebt bist oder nicht?"
Er zuckt leicht mit den Schultern und ich kann sogar leichte Tränen in seinen Augen glitzern sehen.

"Hey, schau mich an.", sage ich sanft zu ihm.
Nur zögernd hebt er seinen Blick, achtsam, seine Tränen vor mir zu verstecken. "Warum sollte ich denn so etwas von dir denken? Du bist einzigartig, Jungkook.
Ich mag dich, so wie du bist."
"Echt?", fragt er unsicher. Schniefend zieht er seine Nase hoch und wischt sich die Tränen aus den Augenwinkeln. "Echt, Jungkook."

Ich ziehe ihn in meine Arme und er krallt sich hilfesuchend an mich.
Sein Gesicht presst er gegen meine Schulter und ich bin mir sicher, nachher habe ich seinen ganzen Rotz an mir kleben, aber das ist mir egal. Behutsam streichle ich über seinen Hinterkopf.

"Es ist alles gut...", flüstere ich ihm beruhigend zu.

Erst langsam begreife ich so richtig, was er gesagt hat.
Er mag mich? Er hat Gefühle für mich? Wow.

Ich fühle in mich hinein.
Meine Emotionen quellen nahezu über von Liebe und Fürsorglichkeit, die ich dem Menschen in meinen Armen entgegenbringe.

Schwach zupft ein Lächeln an meinen Mundwinkeln.
Vorsichtig löst Jungkook sich aus der Umarmung und schaut, inzwischen nicht mehr schniefend, zu mir. "Taehyung..." "Hmm?"
"Träume ich? Kannst du mich kneifen?"

So überrascht, fange ich an zu lachen.
Natürlich tue ich ihm den Gefallen und kneife ihn einmal kurz in seinen Arm. Prompt zieht er ihn zurück.
"Aua. Du hättest ja nicht gleich so stark machen müssen!", meckert er. Ich kichere, werde aber wieder ernst, als er mich vorwurfsvoll ansieht.
"Tut mir leid.", entschuldige ich mich. Jetzt muss auch er lächeln.

"Hast du es vorhin wirklich so gemeint, wie du es gesagt hast? Also, du magst mich?", hakt er nochmal leise nach. Ich schaue ihm in die Augen. "Es stimmt. Erst war ich mir nicht sicher, weil ich nicht wusste, wie es sich anfühlt, aber bei dir bin ich mir sicher.", versichere ich ihm.

Das Strahlen, das sich auf seinem Gesicht ausbreitet, ist kaum mit irgendetwas zu vergleichen.
"Taehyung, ich möchte dich besser kennenlernen.", meint er schüchtern. "Wir können etwas zusammen unternehmen. Morgen hast du nicht lange Schule oder?" "Nein?", antwortet er fragend.
"Super, ich lass mir was einfallen. Du wartest auf mich, okay? Ich hole dich ab.", sage ich. Er nickt bestätigend. "Ich freue mich schon.", meint er schließlich leise.
"Ich bin so glücklich. Du machst mich glücklich, Taehyung. "

Was soll ich darauf antworten? Also breite ich meine Arme aus und umarme ihn einfach.
In diesem Moment bin auch ich wirklich glücklich. Meine Gedanken sind alleine bei Jungkook und nicht bei dem geheimnisvollen Briefschreiber, über den ich mir eher Gedanken machen müsste...

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Tadaa

😇😇😇💕

Taekook 🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt