After Party

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Taehyung

Ich schlage die Augen auf.
Ganz vorsichtig, um den schlafenden Jungen nicht zu wecken, der auf einer Matratze neben meinem Bett schläft, rolle ich mich zur Kante und schaue nach unten. Lächelnd beuge ich mich hinab, um ihm eine Haarsträhne aus der Stirn zu streichen. Sein Gesicht sieht so friedlich aus.

Langsam lasse ich meine Hand von seiner Stirn auf seine Wange wandern. Überrascht spüre ich, wie seine Wange sich an meine Handfläche schmiegt. Seine Haut ist so weich...

Es fällt Licht durch das Fenster in das Zimmer, sodass es den ganzen Raum erleuchtet. Der friedliche Moment ist vorbei, weshalb ich meine Hand ganz langsam entferne. Doch er überrascht mich aufs Neue und seine Hand schießt hoch, packt meine und legt sie zurück an seine Wange. Huch! Ist er etwa wach?

Seine Augenlider blinzeln, es scheint so, als wache er auf. Erst reibt er sich seufzend über die Augen, öffnet sie dann aber schlussendlich, nur um sie gleich wieder zuzukneifen, da das Sonnenlicht entsetzlich blendet.

Er setzt sich ein bisschen auf und ich nehme meine Hand von seiner Wange. Blinzelnd schaut er sich um, bis sein verwirrter Blick mich trifft.

Ungläubig reißt er seine Augen auf.
"Du!", ist das letzte Wort, das ich höre, bevor seine Hand ausholt und meine Wange trifft. Keuchend ziehe ich die Luft ein.

Entsetzt starre ich ihn an. Was?

"Du! Gestern noch mit irgendeiner Tussi rumgeknutscht und jetzt betatscht du mich?! Du bist so ein Arschloch!", wirft er mir an den Kopf.
Sprachlos, wie ich bin, erwidere ich erstmal nicht.
Meine Wange schmerzt, doch viel tiefer ist der Schmerz in meiner Brust.
Ein Stich in meinem Herzen.
So denkt er von mir?

Flashback (Sicht Taehyung):
Ich kann nicht anders, als Jungkook anzustarren. Er sieht so heiß aus. Schon vorhin im Garten sah er einfach bezaubernd aus, genauso wie jetzt, wenn er an der Wand lehnt. Gerade als ich zu ihm hinüber gehen möchte, um ihm Gesellschaft zu leisten, werde ich von ein paar Mädchen aufgehalten.

Seufzend setze ich ein Lächeln auf und lasse sie übertriebend kichernd an meinem Tshirt rumziehen.
Innerlich warte ich jedoch nur auf eine Gelegenheit, zu Jungkook zu kommen.

Meine Rettung naht in Form von Jimin, der sich und Jungkook wohl Getränke besorgt hat.

"Jimin!", rufe ich ihn, um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Kurz schaut er sich suchend um, bis er mich entdeckt und ein Lächeln über sein Gesicht huscht. "Taehyung!", ruft er zurück.

Er bahnt sich einen Weg durch die Menge, kommt zu mir, muss jedoch meine Anhängsel mitnehmen, als er mich gemeinsam mit Jin und Namjoon in Richtung von Jungkook zieht.
Bei ihm angekommen lasse ich meinen Blick über ihn wandern.
Er bemerkt es gar nicht, sondern starrt mit trübem Blick ins Leere.

"Hey Jungkook!", spreche ich ihn an.
Sein Blick schreckt hoch und richtet sich auf mich. Fragend sieht er mich an. Ich entscheide, mich neben ihn zu stellen und ganz zufällig natürlich lege ich meinen Arm um ihn.

Der Stoff ist echt dünn. Deutlich kann ich die Wärme seiner Haut spüren.
Ehrlich gesagt, ich könnte ewig so stehenbleiben.

Doch natürlich ist das nicht so, denn schon bald leistet mir mein weiblicher Anhang wieder Gesellschaft.
Ich spüre ihre schlanken Finger, wie sie sich an meinen Arm klammern und tatsächlich bin ich ein wenig genervt.

Ihre Hände fahren neinen Arm hinauf, nur um sich ganz langsam meinem Gesicht zu nähern. Sie nähert sich mir, ihr Gesicht kommt immer näher und unsere Lippen sind nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Stopp!

Doch dann schlingt sie ihre Arme um meinen Nacken und zieht mich zu ihr. Unsere Lippen treffen aufeinander. Mein erster Impuls ist, den Kuss zu erwidern. Aber es ist falsch.

Ich nehme meinen Arm von Jungkook, um sie an ihrer Taille wegzuschieben. Sie löst sich endlich von mir und ich schaue gleich neben mich, doch Jungkook ist nicht mehr da. Mist! Wo ist er hin?

Nach einigem Suchen entdecke ich ihn auf der Tanzfläche, wo er für meinen Geschmack zu innig mit einem Mädchen tanzt. Taehyung, was ist nur mit dir los? Lass ihn doch.

Im Laufe des Abends werfe ich Jungkook immer wieder Blicke zu, doch er schaut kein einziges Mal zurück.
Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt noch hier bin.

Hobi, Jimin und Jin sind sturzbetrunken und werden von Namjoon und Yoongi bestimmt bald nach Hause eskortiert, aber ich stehe hier nur rum. Um Jungkook steht eine Traube Mädchen, die sich beim Tanzen sehr nah an ihn heran drängen.

Hach! Es wird Zeit, nach Hause zu gehen.

Entschlossen bahne ich mir einen Weg zu Jungkook und bemerke entsetzt, dass er inzwischen kein Oberteil mehr an hat, weshalb er mit nacktem Oberkörper in der Menge tanzt.

An seinen ausgeprägten Bauchmuskeln bleibt mein Blick etwas länger hängen, als nötig, bevor ich ihn mir schnappe, in meine Arme nehme und an den Rand ziehe. "Jungkook!", versuche ich ihn anzusprechen.

Er reagiert nicht, sondern lächelt, schließt seine Augen und lässt sich fallen. Ich fange ihn auf. "Was soll ich mit dir bloß machen?", denke ich seufzend. Ergeben hieve ich ihn auf meinen Rücken und mache mich auf den Weg nach Hause.

Im Hausflur ziehe ich ihm die Schuhe aus, um ihn dann im Brautstyle die Treppe hochzutragen und ihn auf mein Bett zu legen.

Danach nehme ich eine Matratze aus dem Gästezimmer und mit viel Mühe schaffe ich es, sie in mein Zimmer zu bringen. Dort lege ich sie auf den Boden, bevor ich Jungkook wieder einmal hochhebe und ihn sanft ablege.

Seine Jeans lasse ich vorsichtshalber an, aber sein Oberteil existiert gar nicht mehr, weshalb ich ihn vorsichtig zudecke und mich daraufhin auch ins Bett lege.

Noch kann ich nicht schlafen. Immer wieder schaue ich auf den Jungen, der neben mir auf dem Boden liegt.
Mit einem Lächeln im Gesicht schlafe ich schlussendlich doch ein.

-Flahback Ende-

                       

Der arme Taehyung 🥲🥲🥲

Taekook 🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt