17 - Die Kälte ihres Körpers

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Von hohen Felswänden umgeben, weht Luana eine kühle Brise entgegen. Da die Sonnenstrahlen nicht bis zum Grunde des schmalen, felsigen Tales hinab gelangen, herrscht dort eine nahezu angenehmes Klima. Durch die schlechten Lichtverhältnisse allerdings wird auch ihre Sicht ein wenig eingeschränkt. Die Luftfeuchtigkeit ist gestiegen. Dennoch hat sich weiterhin der Geruch von Sand und Gestein in der Nase Luanas festgesetzt.

,,Dort ist ein Lager der Goldbrigade," unterbricht Paimon das stetige Geräusch ihrer Schritte auf dem steinigen Untergrund. Ihre Augen scheinen sich schneller an die dunkle, eintönige Umgebung angepasst zu haben. Denn erst bei genauerem Hinsehen, entdeckt die junge Frau das besagte Lager in einigen Metern Entfernung.

,,Sehen wir uns das mal näher an," weist der Blondhaarige sie daraufhin an und verschnellert seine Schritte. Paimon nickt und heftet sich sogleich an die Fersen des Reisenden, während Luana hingegen zögert.

,,Wartet...," hält sie die beiden unerwartet zurück. Ihre Miene zeigt keinerlei Regung, als die junge Frau die Distanz zu ihnen überwindet und den Griff ihres auf dem Rücken ruhenden Einhänders umfasst.

,,Überlasst das mir."

,,Du willst alleine gegen sie kämpfen?" gibt die Weißhaarige überrascht von sich. Luana nickt. Entschlossen zieht sie ihr Schwert.

,,Ihr könnt mich immer noch unterstützen, falls es brenzlich wird."

Ihr Blick wandert zu Aether. Trotz aller Entschlossenheit, wartet sie auf die Zustimmung des Reisenden. Aufgrund seiner Erfahrung sollte er die Situation immerhin am besten einschätzen können.

,,In Ordnung, ich denke, du kannst es schaffen," entgegnet dieser letztlich nach kurzer Überlegung, ,,eine gute Gelegenheit, um deine neuen kämpferischen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen."

Die junge Frau schenkt ihm ein zuversichtliches Nicken.

,,Paimon, ist etwas unwohl dabei...," murmelt das schwebende Mädchen mit verschränkten Armen, ,,aber wenn du es für eine gute Idee hältst, Reisender, dann glaubt Paimon ebenfalls an dich, Luana."

Ihre Worte zu Kenntnis genommen, zieht Luana bereits an den beiden vorbei. Zum ersten mal würde sie sich nun ganz alleine in einem Kampf mit zugleich mehreren Gegnern messen. Zuvor hatten ihre Auseinandersetzungen lediglich an der Seite des Blondhaarigen stattgefunden. Endlich könnte sie den tatsächlichen Zuwachs ihrer Stärke anhand einer richtigen Herausforderung feststellen.

Die Füße der jungen Frau bewegen sich nun unaufhaltsam auf das überschaubare Lager der Goldbrigade zu. Das Adrenalin kribbelt bereits in ihren Fingerspitzen. Die Sinne Luanas sind plötzlich um ein Vielfaches geschärft. Das Knirschen des felsigen Bodens unter ihren Füßen. Ihr eigener Atem sowie das Hämmern ihres Herzens gegen die Innenseite ihrer Rippen. Der erdige Geruch in der Luft und die Umrisse ihrer Gegner wenige Meter entfernt. Jede noch so winzige Eigenschaft ihrer Umgebung dringt nun augenblicklich in die Wahrnehmung der jungen Frau hinein.

So kann sie ebenfalls feststellen, dass sich in ihrem derzeitigen Sichtfeld lediglich drei der Söldner aufhalten. Jedoch sollte sie darauf gefasst sein, dass weitere sich im Hinterhalt befinden könnten. Die Gefahr der Situation abgeschätzt, festigt Luana somit ihren Griff um den eisernen Einhänder, ehe sie endlich in das Sichtfeld der Goldbrigade vorrückt.

Unterdessen beobachten der Reisende und seine Begleitung das Geschehen in einer ausreichenden Entfernung.

,,Sie ist so verbissen...," spricht die Weißhaarige ihre Gedanken leise aus.

,,Vielleicht sollte sie das auch sein, wenn ihr wirklich Gefahr droht, wie der Wanderer andeutete."

Den ersten Gegner besiegt die junge Frau aus dem Hinterhalt. Er besitzt keine Chance, um sich rechtzeitig zu wehren. Doch mit dem ersten Schlag zieht sie auch die Aufmerksamkeit aller anderen Gegner auf sich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 09 ⏰

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