Montag
Lilly
Ich wachte durch lautes Klopfen auf.
"Lilly! Lilly, mein Schatz? Musst du nicht zu Schule?"
Verschlafen hob ich meinen Kopf und sah mich um. Wieso hatte ich hier am Tisch geschlafen? Ach jaaa.. Da fiel es mir wieder ein. Ein neuer Nachbar. Ich stöhnte und ließ meinen Kopf wieder auf die Arme fallen.
"Lilly, es ist schon halb acht."
Ja und? Ich hab doch noch Zeit... Ich versuchte die Stimme meiner Mutter auszublenden. Was wollte sie von mir um halb acht?! Warte mal... HALB ACHT???!!
"Shit, shit, shit!" Fluchend sprang ich auf und rannte zu meinem Kleiderschrank. Dort holte ich mir etwas zum Anziehen heraus und zog mich um. Ich hechtete zur Tür, riss sie auf und quetschte mich an meiner verwunderten Mutter vorbei ins Bad. Nachdem ich ganz kurz meine Zähne geputzt hatte, schnappte ich mir meine Tasche und rannte runter in die Küche. "Komm, setz dich kurz und iss was.", sagte meine Mutter.
Ich hingegen stopfte mir nur kurz ein Stückchen Banane in den Mund und nuschelte: "Keine Zeit."
Ich lief weiter in den Flur, wo ich mir meine Schuhe überstreifte. An der Tür blieb ich kurz stehen und drehte mich zu meiner verwirrten Mutter um. "Tschüss, Mama. Hab dich lieb!"
"Tschüss?"
Nachdem die Tür hinter mir zugeschlagen war, wollte ich mich zu den Treppen drehen, doch da lief ich geradewegs in jemanden hinein. Genervt schaute ich nach, wer mir im Weg stand und sah direkt in das grinsende Gesicht von meinem Nachbarn.
"Nicht so stürmisch, Schätzchen. Es würde auch reichen, wenn du einfach nur was sagst und schon zeig ich dir den Weg in mein Bett." Er schob sich an mir vorbei und ließ mich verdattert stehen.
"Die Vorstellung allein ist schon widerlich genug, also: Nein, Danke!", rief ich ihm hinterher.
Mit schnellen Schritten sprang ich die Treppen hinunter und stolzierte dann vor ihm aus dem Haus.
"Hey Prinzessin, pass auf, dass kein Vogel auf deine Nase kackt, so hoch wie du die hälst."
"Hey Arschloch, pass auf, was du sagst, wenn du deine unterentwickelten Gene noch weiter vererben willst..."
Er lachte. "Ohooo.. Da ist aber jemand kratzbürstig."
Genervt ignorierte ich seine letzten Worte.
Ich bog um die letzte Ecke und hielt Ausschau nach dem Bus. Weiter hinten konnte ich ihn erkennen, also lief ich die letzten Hundert Meter zur Haltestelle und kam zeitgleich an, sodass ich direkt einsteigen konnte. Schwer atmend ließ ich mich in einen freien Zweier fallen und stellte meine Tasche auf den Platz neben mir.David
Sie war so eine unglaubliche Zicke! Aber es machte Spaß, sie zu ärgern.
Ich fand es echt interessant, wie sie auf mich reagierte. Kein Mädchen hatte mich jemals abgestoßen. Sie war die Erste. Dem würde ich auf jeden Fall noch auf den Grund gehen müssen..
Ich stieg in den Bus ein und sah mich um nach einem freien Platz. Dabei stellte ich fest, dass es so gut wie leer war. Meine Nachbarin saß auf der rechten Seite am Fenster, ihre Tasche neben ihr auf dem Sitz.
Grinsend ging ich auf sie zu, nahm ihre Tasche und stellte sie auf ihren Schoß. Anschließend ließ ich mich auf den Platz fallen.
Entgeistert sah sie mich an.
"Oh tut mir Leid, war hier besetzt?"
"Der ganze Bus ist frei, also verzieh dich!"
"Nope."
"Arschloch."
Sie verdrehte ihre Augen und sah wieder aus dem Fenster. Triumphierend verzog ich meine Lippen zu einem Grinsen.
"Ich bin Dave.", sagte ich zu ihr.
"Das ist schön für dich."
"Und wie heißt du?"
Jetzt drehte sie sich zu mir.
"Hör zu.. Dave..... Sieh mir in die Augen." Ich nickte und tat, was sie sagte.
"Siehst du da.. irgendein klitzekleines Anzeichen dafür, dass ich mit dir reden möchte?!"
Ich kam ihr näher um ihr tiefer in die Augen blicken zu können und untersuchte sie ganz genau. Wow.. Sie hatte wunderschöne Augen. Dieses Blau sah so klar aus.
"Hallo? Was tust du da?!", fragte meine Nachbarin hysterisch.
"Ich habe nachgeguckt. Aber nein, da ist nichts, du hast Recht.", erklärte ich, als wäre es total normal.
"Oh man.. Wo bin ich hier gelandet?" Sie hielt sich eine Hand an die Schläfe und schüttelte ihren Kopf.
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Es war einmal ein Mauerblümchen...
Teen Fiction"Was willst du, David?!" Genervt drehte ich mich zu ihm um. "Hör auf so zu zicken. Ich wollte dir ein Angebot machen." "Ein Angebot? Ach was du nicht sagst.. Ich kenne dich. Du bist genauso wie alle anderen!" "Ich will dir nur helfen. Du bist.. nu...