Es war einmal ein Mauerblümchen...

Fünf

Dienstag

David
"Ich hab drüber nachgedacht." Lilly stand vor mir neben meinem Auto.
"Und?", hakte ich nach. "Zu welchem Schluss bist du gekommen?"
"Ich nehm dein... Angebot... an."
Sie fühlte sich sichtlich unwohl, meine Hilfe anzunehmen.
"Super!" Ich klatschte in die Hände und grinste sie an. Lilly verdrehte nur die Augen.
"Dann fangen wir am besten direkt jetzt an."
"Jetzt?!?! D..Das geht nicht so leicht. Ich bin doch gar nicht vorbereitet.."
"Komm, setz dich einfach ins Auto. Wir fahren jetzt für dich shoppen. Dafür musst du nicht besonders vorbereitet sein, Süße."
"Nenn mich nicht so!"
"Wieso nicht?!"
"In.. in allen Filmen, sagen das immer nur die Typen.. die.. die Player halt!" Sie errötete und sah auf ihre Hände.
Ich musste lachen. Sofort schoss ihr Kopf hoch und Lillys Augen funkelten mich böse an.
"Halt deinen Mund!" Schnell setzte sie sich auf den Beifahrersitz.
Schmunzelnd ging ich auf die andere Seite meines schwarzen Audis und ließ mich auf den Sitz hinter dem Lenkrad fallen. Ich startete den Motor und fuhr in die Stadt.

"Also.. wo gehen wir zuerst hin?", fragte ich Lilly, als wir beide ausgestiegen waren.
"Keine Ahnung? Du bist doch hier der Experte!" Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah finster zur Seite.
"Lilly, das kann doch nicht dein Ernst sein. Würdest du jetzt mal bitte aufhören vor dich hinzuschmollen?"
"Du hast mich ausgelacht. Du bist wie der Rest. Ich weiß gar nicht, wieso ich mich auf dieses Projekt hier eingelassen habe."
"Es tut mir Leid! Meine Güte. Jetzt sieh mich mal an. Lilly, guck mir in die Augen!"
Widerwillig sah sie mich an.
"Können wir jetzt los?" Erwartungsvoll zog ich meine Augenbrauen hoch.
"Ja, komm."
"Okay. Zuerst gehen wir mal zu H&M. Da finden wir sicherlich was passendes für dich."
Mit schnellen Schritten liefen wir durch die Fußgängerzone zum ersten Laden.
Dort angekommen suchten wir zusammen ein paar Klamotten aus, die uns beiden gefielen und machten uns anschließend auf den Weg zu den Umkleidekabinen.
"Hast du schon was an?", fragte ich ungeduldig.
"Warte doch. Alles dauert seine Zeit."
Genervt setzte ich mich auf den Hocker vor der Kabine. Es war schon anstrengend genug gewesen, die Klamotten auszusuchen. Alles hatte sie zu bemängeln. Und jetzt auch noch hier sitzen und warten..
Dann ging die Tür auf und Lilly kam raus. Sie trug eine HotPants mit einem Top. Langsam checkte ich sie ab. Guter Vorbau. Flacher Bauch. Lange, dünne Beine. Super Figur!
"Hallo?! Würdest du bitte aufhören mich anzugaffen wie eine Kuh und was zu den Sachen sagen?" Sie wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum.
Ich räusperte mich. "Die Sachen sind echt gut. Stehen dir wirklich. Nehmen wir beides."
"Danke!", sagte sie genervt und schloss wieder die Tür.

"Was ist damit?"
Jetzt trug sie eine schwarze Skinny Jeans und eine rosé farbene lockere Bluse.
"Ist auch gut."
Als sie erneut in der Kabine verschwand, holte ich mein Handy raus.

"David. Guck mal."
Ich sah auf. Wow! Verlegen blickte sie an sich herab, ihre Hände spielten mit dem weiten Rock ihres Kleides, ihre langen blonden gewellten Haare hatte sie über eine Schulter nach vorne gelegt. Sie sah richtig hübsch aus.
Mund zu, David!

Lilly
"Kannst du mir das Kleid bitte mal hinten zumachen?", fragte ich David nervös und drehte mich um. Dabei warf ich meine Haare wieder nach hinten und betrachtete mich nun im Spiegel der Umkleidekabine.
Wieso hatte er mich so angestarrt? War das Kleid nicht gut? Also ich mochte es...

Langsam stand David auf und kam auf mich zu. Ich spürte seine Finger kurz über meinem Steißbein am Verschluss des Kleides und bekam eine Gänsehaut. Langsam zog er den Reißverschluss hoch. Da, wo er meine Haut berührte, prickelte es immer wieder. Als er schon relativ weit oben war stoppte er und ich spürte wie er meine Haare von vorne nach hinten zusammen nahm und über meine linke Schulter legte. Dann zog er den Reißverschluss zuende zu.
"Dreh dich um.", flüsterte er.
Ich drehte mich um und er nahm die zwei Bänder, die an den Seiten herunter hingen und machte vorne etwas seitlich eine Schleife. Als er fertig war, ließ er seine Hände dort liegen und strich mit seinen Zeigefìngern sanft über meinen Bauch an der Stelle. Kleine elektrische Schläge durchfuhren meinen Körper. Dann schob er mit seiner linken Hand eine Haarsträhne aus meinem Gesicht hinter das Ohr. Ich sah ihm in die Augen.
Moment mal... was tut ihr da?!
Schnell drehte ich mich mit hochrotem Kopf zum Spiegel.
"Das Kleid sieht doch gut aus, oder nicht?", fragte ich ihn gespielt fröhlich.
"Was? Achso, äh, ja.. es sieht sehr gut aus. Das nehmen wir auch mit. Aber ich glaube wir sollten jetzt besser gehen.. ähm.. ich.. muss noch was erledigen."
"Ja, ist gut. Ich zieh mich nur noch schnell um."
Und schon verschwand ich wieder in der Kabine.