Lilly
"Möchtest du noch was, Lilly?", fragte mich Davids Mutter.
"Nein, danke, ich hab schon zu viel gegessen. Ihr Essen schmeckt aber auch super, Frau Lenzer!"
"Oh, danke.", bedankte sie sich.
"Danke für das Essen, Mom.", sagte David nachdem er hastig seinen zweiten Teller leer gegessen hatte und stand auf.
"Ähm, willst du nicht noch hier bleiben bis Lilly geht?"
"Ich hab noch Hausaufgaben zu machen.", meinte David neutral ohne mich anzusehen und brachte sein Geschirr in die Küche.
"Was ist den mit dem los? Er hat auch überhaupt nicht geredet gerade.", meinte Milena, Davids Schwester.
"Ich weiß es nicht." Frau Lenzer war verwirrt. "Heute morgen war er noch ganz gut drauf, aber jetzt.."
"Der kriegt sich schon wieder ein. Jeder hat mal einen schlechten Tag.", sagte der Vater und gab seiner Frau einen Kuss auf die Wange. "Ich gehe zurück ins Büro."
"Bis später, Schatz."
Auch Milena stand auf und fing an den Tisch abzuräumen. Ich tat es ihr nach.
"Lilly, setz dich hin, du brauchst doch nicht beim aufräumen helfen!"
"Das mache ich doch gerne, nachdem Sie so gut gekocht haben.", erwiderte ich mit einem gezwungenen Lächeln.
Meine Gedanken kreisten um David. Wieso benahm er sich so komisch? Seit ich ihm von dem Date erzählt hatte, sah er mich noch nicht einmal mehr an.Wir räumten den Tisch zuende ab und ich verabschiedete mich von Milena und Frau Lenzer.
"Auf Wiedersehen, Lilly. Es war wirklich nett dich kennen zu lernen. Soll ich dich noch bringen?", fragte Frau Lenzer höflich.
"Nein, danke, ich gehe zu Fuß."
"Aber es regnet."
"Ich bin ja nicht aus Zucker. Ich glaube ein bisschen frische Luft würde mir gerade gut tun."
"Na gut, wie du meinst."
"Tschüss. Danke für das leckere Essen"
Dann drehte ich mich um und verließ die Wohnung.Kaum war die Haustür hinter mir zugefallen, lief mir eine Träne über die Wange.
Wieso weinte ich jetzt? Seiner Meinung nach war der Auftrag erledigt und nun wollte er nichts mehr mit mir zu tun haben.
Das hättest du voraussehen können.
Mehr Tränen liefen über mein Gesicht.
Hör auf zu heulen.
Ich wischte mir ein paar Tränen aus den Augen.Er war ein Arsch! Wieso benahm er sich so?
Er hat nicht mit dir geredet, na und? Bei allen anderen interessierts dich doch auch nicht. Sag bloß, du stehst auf ihn..
Nein, das tat ich nicht!
Doch, sonst wär es dir egal!
Ich dachte darüber nach.
Na super.. Ich hatte mich in ihn verliebt.David
Ich hielt es nicht aus mit ihr in einem Raum zu sein und zu wissen, dass ich keine Chance bei ihr hatte, also verabschiedete ich mich direkt nachdem ich meinen Teller leer gegessen hatte.Wütend schlug ich gegen meine Zimmerwand. Wütend auf mich. Dass ich mich in sie verliebt hatte. Ich verliebte mich nicht in schüchterne Mädchen. Eigentlich hatte ich gar nichts mit ihnen zu tun.
Wütend setzte ich mich auf meine Fensterbank. Gedankenverloren pflückte ich die Blätter der Orchidee auf meinem Schreibtisch ab und warf sie aus dem Fenster. Es regnete und das Wetter passte perfekt zu meiner Laune.
Ich hörte die Haustür zu fallen und kurz darauf ging Lilly den Bürgersteig entlang, auf dem Weg nach Hause. Wieso ging sie bei Regen zu Fuß nach Hause? Ich war mir sicher, dass meine Mutter ihr angeboten hatte, sie zu fahren. Vir allem war der Weg auch nicht gerade kurz. Ich sah ihr hinterher. Sie sah aus als würde sie weinen, aber warum sollte sie?
Ich schlug mir den Gedanken zuerst aus dem Kopf, aber dann hob sie eine Hand und wischte sich damit über ihr Gesicht. Sie weinte. Aber wieso? Wegen mir? Ich hatte mich wirklich bescheuert verhalten, aber wieso sollte sie das interessieren? Ich hab ihr geholfen und für sie ist das Thema jetzt wahrscheinlich erledigt.
Ich muss nachsehen, ob es ihr gut geht. Vielleicht braucht sie jemandem zum reden.Ich stürmte aus meinem Zimmer zur Wohnungstür, an meiner erstaunten Mutter vorbei.
"Wo willst du hin?", rief sie mir hinterher.
"Tanken.", erwiderte ich nur und schon fiel die Tür hinter mir ins Schloss.
Ich lief runter in mein Auto und startete den Motor. Was sollte ich zu ihr sagen?
Schnell fuhr ich los.
Was wenn sie nicht einsteigen will?
Fragen schwirrten mir im Kopf herum, aber uch konzentrierte mich darauf nicht an Lilly vorbei zu fahren.Dann sah ich sie auf der rechten Seite und fuhr langsam neben ihr, während ich das Fenster runter ließ. Sie hatte geweint, das sah ich nun ganz deutluch. Als Lilly mich erkannte, versuchte sie ihr Gesicht zu verstecken und ging ignorant weiter.
"Lilly?", versuchte ich eine Konversation zu starten, da sie nicht so aussah, als würde sie anfangen zu reden.
"Was willst du?", fragte sie mich leicht genervt.
"Steig ein, ich fahr dich nach Hause."
"Nope."
"Wieso nicht?"
"Weil ich allein sein möchte."
"Lilly, komm schon."
"Nein."
"Es regnet. Du wirst nass und erkältest dich."
"Ja und. Wen stört das?"
Ich seufzte.
"Mich stört das."
"Es sah heute aber nicht so aus, als würde dich mein Befinden in irgendeiner Weise interessieren."
Deswegen weinte sie also.
"Es tut mir Leid, dass ich dich ignoriert hab. Kannst du jetzt bitte einsteigen?"
Sie blieb stehen und sah mir in die Augen. Anscheinend sah sie, dass es mir wirklich Leid tat, denn sie schniefte einmal und stieg dann ein.
Als sie sich angeschnallt hatte, fuhr ich los.
"Danke.", sagte ich.
Sie erwiderte nichts und guckte gerade aus.Sie hatte geweint wegen mir. Mochte sie mich etwa auch?? Vielleicht.
Aber sie hatte ein Date mit irgendeinem anderen Typen.
Ich werde sie auch nach einem Date fragen.Wir hielten vor dem Haus ihrer Oma. Lilly wolte aussteigen, aber ich verriegelte die Tür.
"David, was soll das?"
Sie sah mich nicht einmal an. Ihre Stimme war kalt. Ich schluckte einmal.
Weil ich nicht antwortete, drehte sie sich um.
Ihre Lippen waren wütend zusammengepresst.
Langsam lehnte ich mich vor. Meine Hand legte ich an ihren Hals. Lilly zog wütend die Luft ein.
"Was soll das?!", fragte sie mich, aber schüttelte nicht meine Hand ab.
Ich kam immer näher und konnte meinen Blick nicht von ihren Lippen abwenden.
Als ich schon ihren Atem spüren konnte, sah ich ihr in die Augen.
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Es war einmal ein Mauerblümchen...
Teen Fiction"Was willst du, David?!" Genervt drehte ich mich zu ihm um. "Hör auf so zu zicken. Ich wollte dir ein Angebot machen." "Ein Angebot? Ach was du nicht sagst.. Ich kenne dich. Du bist genauso wie alle anderen!" "Ich will dir nur helfen. Du bist.. nu...