Dienstag
David
Mit einem gezwungenen Lächeln verabschiedete Lilly sich von mir und stieg aus dem Auto.
Was war das vorhin? Wieso hast du das getan, David? Ich meine... klar, sie hat einen tollen Körper und sie sah wunderschön aus in diesem Kleid, aber das rechtfertigt noch lange nicht dein Verhalten!
Najaa.. eigentlich willst du das ja erreichen.. Du willst sie rumkriegen. Schließlich gilt es, eine Wette zu gewinnen. Aber das vorhin war anders... Da war zu viel Gefühl. Ich glaube, es war keine gute Idee, sie umzustylen. In ihren schlabbrigen alten Klamotten gefiel sie mir besser.Lilly
Ich starrte meine Arme an. Wieso ging diese blöde Gänsehaut nicht weg?! Immernoch spürte ich Davids Finger an meinem Rücken, meinem Bauch. An meinem Hals.. Reiß dich zusammen, Lilly!
Wie konnte es soweit kommen? Ich kannte ihn erst seit zwei Tagen..
pahh.. kennen kann man das ja nicht nennen. Du weißt, dass er existiert, passt da schon eher.
All die Typen, die ich seit der dritten Klasse jeden Tag sehe, waren noch nicht mal so weit gekommen, dass sie dieses Handschlag Ding mit mir machen konnten und David berührte mich schon am zweiten Tag... so! Aber es fühlte sich ja nichtmal schlecht an.
Das darf doch wohl nicht wahr sein! Das ist nur ein Deal.
Jaa, es war sein Angebot, wahrscheinlich als Entschuldigung für die laute Musik neulich. Nicht mehr und nicht weniger. Danach würden wir wahrscheinlich nie wieder miteinander reden..David
"Hey Dave! Wie läufts mit deiner Perle?", fragte mich Mike.
"Ganz gut.", grinste ich ihn an. "Ich glaub ich bin schon weiter als ihr alle es je wart!"
"Große Worte...", lachte Mike. "Ich schmeiß am Freitag ne Party. Kannst sie ja mal mitbringen."Donnerstag
Lilly
David kam nach der Schule auf mich zugelaufen.
"Hey, Lilly!"
Ich blieb stehen und wartete bis er bei mir ankam.
"Du hast ja die neuen Klamotten an.", grinste er.
"Bereit für den nächsten Schritt? Wir bringen dich jetzt ein bisschen in die Gesellschaft rein. Morgen Abend veranstaltet Mike eine Party. Und du wirst mitkommen!"
Entgeistert sah ich David an.
"Du meinst das wirklich ernst? Unmöglich!"
"Wieso? Du willst, dass du beliebter wirst, dann machen wir das. Aber dafür musst du meine Anweisungen befolgen. Und meine Anweisung lautet: Party. Morgen Abend. Bei Mike."
Er lächelte leicht.
"Aber die wollen mich da gar nicht haben!"
"Hab ich schon geregelt."
"Aber ich hab nix zum Anziehen."
"Hab ein Kleid besorgt."
"Und was ist mit schminken? Gehört das nicht dazu? Das kann ich nicht."
"Das üben wir ja heute."
"Heute?!"
"Jep."
Verzweifelt suchte ich nach Gegenargumenten.
"Ich hab gar keine Schminke!" Hahaaa! Dagegen konnte er aber nichts sagen.
"Dachte ich mir schon. Hab was gekauft."
Na super..
"Steig ein, Süße."
"Nenn mich nicht Süße!", fauchte ich ihn an.
"Du siehst aber süß aus, wenn deine Augen vor Verzweiflung ganz groß werden."
David lachte und stieg in sein Auto. Sauer setzte ich mich auf den Beifahrersitz.
"Jetzt guck nicht so."
Ich sah aus dem Fenster.Die Fahrt lang, sagte keiner mehr etwas. Als wir vor unserem Haus ankamen stieg ich wortlos aus und ging zur Tür. Als ich gerade meine Haustür aufzuschließen, hielt David mich zurück.
"Was?!", fragte ich ihn genervt.
"Wir gehen zu mir nach oben."
Ich seufzte. "Warte, ich bring kurz meine Sachen rein."
Als ich wieder rauskam, grinste David mich an.
"Lach doch mal. Anderen Mädchen macht das normalerweise Spaß..."
"Hahahaha... Zufrieden?"
"Zicke."
"Selber!"
Ich schob mich an David vorbei und lief die Treppen hoch. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte, hielt er sie mir auf.
"Treten Sie ein." Er lächelte mich an.
Ich rollte mit den Augen und betrat die Wohnung.
"Du kannst dich ein wenig umsehen. Ich hole kurz die Sachen.", sagte David und verschwand um die Ecke.
Neugierig ging ich den Flur entlang und betrat das erste Zimmer. Das Wohnzimmer. Es war gemütlich eingerichtet. Ein hellbraunes Sofa in der rechten Ecke. Davor ein weißer kleiner Tisch. Auf der linken Seite stand ein großer Esstisch mit bordeaux farbenen Stühlen. Neben dem Esstisch stapelten sich noch ein paar Kartons. Neben dem Sofa befand sich eine Glastür. Ich ging hin und öffnete sie.
Draußen war eine große Dachterrasse. Die Möbel waren anscheinend noch alle in den Kartons, die unter einer Überdachung standen. Ich ging zum Geländer. Wow! Das war eine tolle Aussicht.
"Schön, nicht wahr?"
Ich zuckte vor Schreck zusammen, ersparte mir aber meinen bissigen Kommentar.
"Ja, das ist echt eine tolle Aussicht."
Ich drehte mich um und lächelte ihn leicht an.
"Wollen wir anfangen?"
"Okay..."
Widerwillig ging ich wieder rein.
"Komm her."
David zeigte auf einen Stuhl, vor dem er einen Spiegel aufgebaut hatte. Ich setzte mich.
"Okeee.. womit fangen wir denn an?"
Ich seufzte. Das konnte ja was werden.Zwei Stunden später waren wir fertig. David hatte mir alles ganz genau erklärt, wie man wann, was benutzte. Ich hatte es zeitgleich ausprobiert und.. joa... Es sah ganz gut aus.
"Okay, ich räum jetzt ein bisschen auf. Das Schminkzeug nimmst du am besten mit nach Hause."
"Sag mal, David.. Woher weiß du das eigentlich alles?", fragte ich ihn.
Er zuckte mit den Schultern, "Große Schwester.", Und begann die Sachen zusammen zu räumen.
"Soll ich dir helfen?", fragte ich.
"Nein, danke, geht schon. Du kannst ja irgendwie auf die Terasse gehen oder so."
Also ging ich raus.
15 Minuten später kam David auch. Zwei Teller in der Hand mit Sandwiches. Überrascht sah ich ihn an.
"Ich dachte, nach so einem anstrengenden Nachmittag, hast du vielleicht Hunger."
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Es war einmal ein Mauerblümchen...
Teen Fiction"Was willst du, David?!" Genervt drehte ich mich zu ihm um. "Hör auf so zu zicken. Ich wollte dir ein Angebot machen." "Ein Angebot? Ach was du nicht sagst.. Ich kenne dich. Du bist genauso wie alle anderen!" "Ich will dir nur helfen. Du bist.. nu...