Zwölf

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Samstag

Adam
"Hey Mike!", begrüßte ich meinen Kumpel am Morgen.
"Hey Ad. Gut geschlafen?" Mike stand auf und holte einen weiteren Teller für mich.
"Ja, sehr gut."
Ich begann mir ein Brot zu schmieren.
"Wie war die Party für dich?"
"Die Party war hammer! Aber apropos Party... Da war so ein Mädchen, die saß in der Küche. Ihr Name war irgendwas mit L... Lesley..Lissy... Lilly! Ja, genau Lilly!"
"Was ist mit ihr?", fragte Mike erstaunt.
"Kannst du mir ihre Nummer geben?"
"Du willst Momos Nummer haben?"
Mike lachte.
"Wie, Momo??" Ich war verwirrt. "Als ob das Momo war.."
"Jap, das war Momo. Die mit der Schildkröte spricht. Sie sah unglaublich heiß aus gestern, stimmts? Ich hätte sie selbst fast nicht wieder erkannt."
"Oh ja, sie sah heiß aus gestern. Krieg ich ihre Nummer?"
"Klar. Aber wieso hast du sie nicht selbst gefragt?"
Mike holte sein Handy aus der Tasche und begann darauf rum zu tippen.
"Ich wollte sie mir aufschreiben und hab gesagt, sie soll kurz warten, damit ich einen Stift holen konnte. Aber dann war sie weg. Der Typ hatte es wohl eilig nach Hause zu kommen."
Mike sah auf.
"Welcher Typ?"
"So ein großer mit braunen Haaren.. Der tauchte plötzlich auf und meinte, sie müssten gehen."
"Achso, du meinst Dave. Er hat sie mitgebracht. Wir haben grad ne Wette am laufen. Er ist neu an der Schule und meinte, er würde es schaffen, Lilly rumzukriegen. Aber ich glaub, Dave wird sich an ihr die Zähne ausbeißen, auch wenn er glaubt, er sei unwiderstehlich."
Mike lachte.
"Hier ist ihre Nummer. Hast du dein Handy da? Dann kannst du sie direkt einspeichern."

Sonntag

Lilly
Ich saß nun schon seit zwei Stunden an meinen Mathehausaufgaben. Die Wurzel aus 225.. 15. Fertig! Eeendlich.
Zufrieden klappte ich mein Buch zu und packte alle Sachen in meinen Rucksack. Dann schnappte ich mir mein Handy und ging ins Wohnzimmer zu meiner Oma.
"Hey Granny!"
Ich warf ihr ein Lächeln zu und sah dann wieder auf mein Handy. Drei neue Nachrichten. Zwei von meinem Bruder, eine von Unbekannt.
Meine Oma sah von ihrer Strickarbeit auf.
"Hallo Lilly. Bist du fertig mit deinen Hausaufgaben?"
"Ja, endlich. Jetzt muss ich mich erstmal entspannen."
Ich warf mich aufs Sofa.
Erstmal die Nachrichten von Matthias.

Hey Schwesterherz. Ich komme heute erst spät nach Hause.
Sagst du bitte Granny Bescheid?

Ich tippte kurz ein Antwort.
"Granny, Matthias kommt heute erst spät nach Hause. Du brauchst also nicht mit ihm rechnen heute Abend."
"Ist ok. Was wollen wir uns denn heute zum Abendessen machen?"
"Ich weiß noch nicht. Ich überlege noch, okay?"
"Ja, natürlich."
Sie widmete sich wieder ihrem Schal.
Jetzt die unbekannte Nachricht.

Unbekannt: Hey Lilly. Hier ist Adam. Von der Party. ;)

Ich musste lächeln.

Lilly: Hey! Woher hast du meine Nummer? :)

Die Antwort kam sofort.

Adam: Von Mike. Du warst ja so schnell weg am Freitag.

Lilly: Ja, es war anscheinend dringend.

Adam: Ist ja nicht schlimm. Hast du heute Abend noch was vor?

Lilly: Nein, heute nicht, wieso?

Adam: Wollen wir uns auf einen Kaffee treffen?

Mein Lächeln wurde breiter.

Lilly: Sehr gerne.

"Granny, ich treffe mich heute Abend noch mit einem Freund. Ich bin dann beim Essen aich nicht dabei.", sagte ich und stand auf.
"Ist okay, Liebes. Amüsier dich gut."
Sie lächelte mich an. Ich ging in mein Zimmer und zog mir etwas anderes an. Nebenbei klärte ich noch den Rest mit Adam.
15 Minuten später stand ich fertig vor dem Spiegel im Flur.
"Tschüss, Granny!", rief ich laut durch die Wohnung.
"Tschüss, Lilly!"
Ich ging raus und zog die Tür hinter mir zu. Adam stand schon am Straßenrand geparkt und lehnte an seinem Auto, in der Hand sein Handy.
Grinsend ging ich auf ihn zu.
"Hey, Adam!"
"Hi, Lilly!"
Lächelnd steckte er sein Handy in die Hosentasche und umarmte mich kurz. Dann öffnete er die Beifahrertür.
"Die Dame.", sagte er mit einer einweisenden Handbewegung.
"Uhhh.. Ein Gentleman.", kicherte ich und setzte mich ins Auto.
Adam schlug die Tür zu und lief auf die andere Seite des Fahrzeuges. Nachdem er eingestiegen war, fuhr er auch schon los.
"Na, wie war dein Sonntag bis jetzt?", fragte er mich.
"Relativ langweilig. Mit Mathehausaufgaben gefüllt.", lachte ich.
"Na dann kann es ja nur besser werden."
Adam sah kurz zu mir.
"Jap. Da hast du Recht."
Ich lächelte ihn an.

-

Adam parkte vor dem Haus meiner Oma.
"Das war ein schöner Abend.", sagte er und lächelte mich an.
"Ja, das stimmt. Und es war definitiv besser als die Hausaufgaben."
Adam lachte.
"Freut mich zu hören. Wollen wir das vielleicht mal wiederholen?"
"Gerne."
Ich lächelte ihn an.
"Ich schreib dir dann, ja?", fragte er.
"Okay.", sagte ich. "Tschüss, Adam."
"Er beugte sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Tschüss, Lilly."
Schnell stieg ich aus. Als Adam losfuhr, winkte ich ihm noch einmal kurz und ging dann ins Haus. Leise betrat ich mein Zimmer um meine Oma nicht aufzuwecken. Ich stellte mich vor meinen Spiegel und berührte meine linke Wange. Das Gefühl von dem Kuss war schon verflogen. Es hatte noch nicht einmal richtig gekribbelt. Nur ganz kurz. Die Situation beim Shoppen mit Dave kam mir in den Kopf und mich überkam eine leichte Gänsehaut.
Wieso denkst du jetzt an David?!
Was weiß ich denn?
Stehst du etwa auf ihn?
Warum sollte ich? Wir sind Freunde.
Freunde, soso.. Und deswegen hast du auch schon wieder eine Gänsehaut, ne?
Wie sind Freunde. Die Gänsehaut kommt von Adams Berührung.
Ja, natürlich.
Na super.

Montag

David
"Guten Morgen, Jungs. Wie gehts?"
Ich schlug mit jedem einmal ein und stellte mich dann mit in den kleinen Kreis.
"Ganz gut.", antwortete Mike. "Warum warst du am Freitag so früh schon weg?"
"Ich musste noch was erledigen."
"Mit der Kleinen?", fragte Leo grinsend und wackelte mit den Augenbrauen. Die Jungs lachten.
"Nein, die hab ich zuhause abgesetzt. Apropos Lilly.. Ich breche die Wette ab."
"Was ist los? Hast du eingesehen, dass du es nicht schaffen wirst?", fragte James.
"Nein, das wäre nicht das Problem. Ich hab ja gesagt, ich bin weiter als ihr alle es jemals wart. Aber sie ist echt nett. Nette Menschen kann man nicht einfach so verarschen."
Leo grinste. "Du stehst auf sie."
"Uhhhh.. Davie Baby ist verliiiebt.", riefen die Jungs.
"Lass dir nicht zu viel Zeit, sonst ist sie bald vergeben.", sagte Mike noch lachend.
"Die hat dir wohl gehörig den Kopf verdreht!", rief James.
"Haltet die Schnauze! Wisst ihr eigentlich was ihr da labert?!", sagte ich böse und ging weg.
Die Jungs lachten nur noch mehr.

Es war einmal ein Mauerblümchen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt