Freitag
Adam
Schon komisch, dass sie hier so allein saß. Mit 17 auf ihrer ersten Party. Respekt! Was hatte sie denn für ein Leben?! Ich setzte mich zu Lilly auf die Küchenbank.
Wir saßen lange nebeneinander, lachten und quatschten über belangloses Zeug. Zwischendurch holten wir uns immer wieder was zu trinken.
"Wolleeen wir tanzen gehen?", fragte ich Lilly irgendwann.
"Ouu, weißt du.. Ich kann nicht tanzen.."
"Aaach quatsch! Jeeeder kann tanzen!"
"Aber du fängst mich, wenn ich falle, ja?"
"Aber klar doch, Süße!"
Also gingen wir tanzen. Sie tanzte gar nicht so schlecht. Dann kam ein langsames Lied. Ich sah Lilly in die Augen und zog sie an mich heran. Sie legte ihre Arme um meinen Hals und ich meine um ihre Taille. Sie legte ihren Kopf an meine Schulter. Gemeinsam schaukelten wir hin und her. Ich ließ meine Hände immer tiefer gleiten. Bis meine Fingerspitzen unter ihrem Hintern waren. Lilly hob ihren Kopf und sah mich an. Ich hob eine Hand und legte sie an ihren Nacken. Dann ging ich mit meinem Gesicht näher zu ihr. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und kam mir entgegen. Kurz nevor sich unsere Lippen berührten blieben wir stehen. Ich sah ihr in die Augen. Ihr Blick wanderte zu meinen Lippen und auf einmal presste sie ruckartig ihre Lippen auf meine. Wir standen da, mitten unter all den betrunkenen Leuten und küssten uns. Ihre Hände wanderten zu meinen Haaren.
Irgendwann lösten wir uns atemlos aus dem Kuss und ich lehnte meine Stirn gegen ihre. Wir sahen uns in die Augen. Nachdem ich kurz Luft geholt hatte, hielt ich es nicht mehr aus und küsste sie wieder. Sie konnte unglaublich gut küssen.David
Allein ging ich ins Wohnzimmer auf die 'Tanzfläche'. Lilly wollte leider nicht mitkommen. Ich tanzte mit ein paar Mädels. Irgendwann wurde es langweilig und ich beschloss mir was zu trinken zu holen und ging in die Küche. Dann würde ich auch direkt nach Lilly sehen.Als ich in die Küche kam, sah ich in die Ecke zur Sitzbank. Lilly saß dort mit einem Typen. Sie lachten und flirteten und bemerkten mich gar nicht. Grimmig ging ich zu den Getränken und goss mir einen Becher voll mit Saft. Ich musste jetzt aufpassen, was Lilly tat, da musste ich nüchtern bleiben. Ich ging wieder aus der Küche raus und setzte mich auf ein Sofa, sodass ich die Tanzfläche und die Küche gut beobachten konnte.
Nach ein oder zwei Stunden kamen Lilly und der Typ raus. Nach zwei schnellen Liedern kam ein langsames und der Typ zog Lilly an sich ran.
"Hey David!"
Ich sah auf. Ein Mädchen aus meiner Stufe stand vor mir. Ich wusste sofort, was für eine sie war, nachdem ich ihr Kleid gesehen hatte, welches knapp ihren Hintern bedeckte..
"Geh weg!"
"Wieso bist du denn so zickig?!"
"Du nervst."
Empört schnappte sie nach Luft.
"Pahh.." Sie drehte sich um und ging mit einem wütenden Gesicht weg.
Ich sah wieder zu Lilly umd ihrem Typen. Sie küssten sich. Was??!! Wieso küssten die sich?! Was wollte Lilly überhaupt von so einem Typen? Ich biss meine Zähne zusammen und ballte die Fäuste.
Alter, Dave! Beruhig dich! Sie gehört nicht dir, krieg deine Eifersucht unter Kontrolle!
Welche Eifersucht??! Ich war nicht eifersüchtig. Das würde ja bedeuten, ich würde auf sie stehen. Und das tat ich nicht. Es war einfach nur so, dass dieses Arsch da drüben meine Wette versaute!
Genau.. die Wette. Hmhmm, alles klar..Nach fünf Minuten konnte ich mir das nicht länger ansehen. Ich stand auf und ging mit schnellen Schritten auf sie zu.
"Lilly, komm wir fahren!"
Lilly sah mich enttäuscht an.
"Warte noch kurz.", rief ihr Makker und lief weg.
Ich zog Lilly durch die Menge zur Tür.
"Warte noch, David. Er wollte noch was holen."
"Nein, keine Zeit."
Entäuscht seufzte Lilly, folgte mir aber dann.Im Auto erzählte sie mir die ganze Zeit von dem Typen. Ich umklammerte das Lenkrad fest, um mir nicht anmerken zu lassen, wie beschissen ich ihn fand.
"Weiß du, Dave?", sagte sie als wir vor ihrer Wohnungstür standen. "Ich bin dir so dankbar, dass du mich dahin geschleppt hast. Danke!"
Sie fiel mir um den Hals. Überrascht erwiederte ich die Umarmung. Dann löste sie sich und strahlte mich an. Bevor sie die Tür zu schlug, drehte sie sich noch einmal zu mir um.
"Gute Nacht, Dave!"
"Gute Nacht, Lilly!"
Sie schloss die Tür.
"Träum was Süßes...", sagte ich leise in Richtung der Tür.
Dann lief ich die Treppen hoch zu unserer Wohnung.Lilly
Adam war so perfekt! Ich hoffte, dass er sich mal melden würde. Aber Moment.. Wie sollte er sich denn melden?! Ich hatte ihm ja gar nicht meine Nummer gegeben.. Tränen stiegen in meine Augen. Das Lächeln und die gute Laune von eben waren verflogen. Alles kam wieder zurück. Ich hatte keine Eltern, meine Freunde und jetzt hatte ich auch noch keinen Adam.
Schluchzend lief ich ins Badezimmer und wusch meine Schminke ab. Dann lief ich zurück in meine Zimmer. Auf dem Flur traf ich meinen Bruder. Er nahm mich sofort in den Arm.Wir standen eine Weile da, bis ich mich beruhigt hatte. Dann löste er sich aus der Umarmung und wischte mit seinem Daumen über meine Wangen.
"Alles wird gut. Wir kriegen das hin! Ach ja.. morgen ziehen wir um. Das Jugendamt sagt, du musst erstmal zu Oma, bis du 18 bist, aber ich werde auch mitkommen. Ich kann dich ja jetzt nicht allein lassen."
Aufmunternd lächelte Matthias mich an.
"Danke, Matti! Ich hab dich lieb!"
Ich drückte ihn noch einmal fest. Dann schlurfte ich schniefend in mein Zimmer.
"Gute Nacht, mein Engel!"
"Gute Nacht, Bruderherz."
Ich ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen. Morgen würde ein langer Tag werden. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
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Es war einmal ein Mauerblümchen...
Teen Fiction"Was willst du, David?!" Genervt drehte ich mich zu ihm um. "Hör auf so zu zicken. Ich wollte dir ein Angebot machen." "Ein Angebot? Ach was du nicht sagst.. Ich kenne dich. Du bist genauso wie alle anderen!" "Ich will dir nur helfen. Du bist.. nu...