Kapitel 4

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Carlotta

Als ich zur Seite schaue, sehe ich das Wincent neben meinem Auto steht und er an die Fensterscheibe geklopft hat. Ich atme nochmal tief durch, dann steige ich aus. ,,Ist alles okay? Ich wollte eben losfahren, hab aber gesehen, dass dein Auto nicht anspringt." ,,Ich weiß nicht was los ist, er geht einfach nicht an", sage ich und klinge schon wieder verzweifelt. ,,Darf ich mal?", fragt er und deutet auf meinen Autoschlüssel in der Hand. ,,Ja, klar", murmle ich und reiche ihm den Schlüssel. ,,Kennst du dich mit Autos aus?", frage ich, als er sich ins Auto setzt. ,,Ein bisschen", schmunzelt er und versucht den Wagen zu starten, aber er bekommt ihn auch nicht an. Er runzelt die Stirn und steigt dann wieder aus. Ohne etwas zu sagen geht er zur Motorhaube und öffnet sie. ,,Kannst du mal leuchten?" ,,Ja, warte", erwidere ich und hole mein Handy aus der Hosentasche. ,,Also auf den ersten Blick sehe ich mal nichts. Ich vermute mal ganz stark das die Batterie leer ist." ,,Oh nein, was mache ich denn jetzt? Ich kenne mich hier doch nicht aus", erwidere ich und werde wieder leicht hysterisch. ,,Lotta, bleib ruhig", spricht Wincent sanft und schließt die Motorhaube. ,,Aber ich kenne mich doch nicht aus und ich muss doch ins Hotel", rattere ich einfach runter. ,,Hey, du wirst mir gerade zu hysterisch. Es ist alles gut, hör mir mal zu", spricht er auf mich ein und legt seine Hände auf meine Schultern. ,,Ich fahre dich jetzt ins Hotel und morgen hole ich dich ab. Mein Onkel hat eine eigene Autowerkstatt. Ich rufe ihn morgen früh gleich an, das er mal schauen soll. Okay?" ,,Das würdest du machen?", frage ich leise. ,,Natürlich. Komm, wir fahren", lächelt er. Ich hole noch meine Handtasche aus dem Auto und schließe es. Wincent wartet geduldig auf mich und zusammen laufen wir zu seinem Auto. Gentlemanlike hält er mir die Autotür auf. ,,Danke", lächle ich und steige ein. ,,Ist das für dich jetzt wirklich kein Problem?" ,,Nein, ich lasse dich doch nicht einfach hier stehen", erwidert er und startet den Motor.

,,Gefällt es dir hier eigentlich bei uns?", reißt mich Wincent aus meinen Gedanken. ,,Ja, bisher macht es mir wirklich sehr viel Spaß. Und ich muss ehrlich sagen, ihr macht es einem echt einfach", lächle ich und schaue zu ihm rüber. ,,Das nehme ich jetzt einfach mal als Kompliment", schmunzelt er und hält an der Ampel. ,,Hast du eigentlich Geschwister?", fragt er nun plötzlich. ,,Ja, einen älteren und einen jüngeren Bruder und du?" ,,Nur eine jüngere Schwester. Sie ist aber auch 11 Jahre jünger." ,,Oh, meiner ist nur 2 Jahre jünger", kichere ich. ,,Ja, für mich war das damals auch sehr schockierend", lacht er und fährt weiter. ,,Und machst du das alles beruflich?", fragt er interessiert weiter. ,,Also die Fotografie ist mein Hauptjob. Ich habe nach meinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Fotografen gemacht und habe mich dann hochgearbeitet. Neben dem Beruf habe ich halt noch meine Social Media Seiten." ,,Das klingt spannend. Schön das du dein Hobby zum Beruf machen konntest." ,,Oh ja, das kennst du bestimmt. Für mich ist das keine Arbeit. Ich stehe jeden Tag auf und freu mich zu arbeiten", kichere ich. Bis wir zum Hotel kommen, reden wir noch über Gott und die Welt. So langsam verstehe ich Mats, Wincent ist doch mehr als sympathisch. ,,Danke nochmal", lächle ich und steige aus. ,,Gerne, wann soll ich dich morgen holen?" ,,Das musst du wirklich nicht. Ich kann mir doch auch ein Taxi nehmen." ,,Nein, das kommt gar nicht in Frage. Also?" ,,Wann fährst du zur Halle?" ,,Wollte so gegen 12:00 Uhr da sein." ,,Gut, dann bin ich fertig", schmunzle ich. ,,Na dann bin ich so gegen 11:30 Uhr da", lacht er. ,,Super, bis morgen", lächle ich. ,,Bis morgen, schlaf gut." ,,Danke, du auch", erwidere ich und schließe die Autotür.

Als ich in die Lobby laufe, höre ich jemanden meinen Namen rufen. ,,Oh hey", lächle ich, als ich mich umdrehe. Die anderen sitzen noch an der Bar. ,,Warum hat dich denn unser Chef gefahren?", fragt Friedl und zwinkert mir zu. ,,Mein Auto ist nicht angesprungen und Gottseidank war er noch da", seufze ich und lehne mich an Manus Sessel. ,,Ja, Gottseidank", grinst dieser ,,Was grinst ihr eigentlich so?" ,,Ach nichts", lacht Benni und trinkt einen Schluck von seinem Getränk. ,,Jaja, ich geh jetzt mal hoch", lache ich und verabschiede mich von ihnen. Oben im Zimmer mache ich mich einfach nur bettfertig und falle dann auch nur noch ins Bett.

Am nächsten Morgen genehmige ich mir erstmal ein bisschen mehr Schlaf und die restliche Zeit bis ich los muss, verbringe ich auch ganz entspannt im Bett. Pünktlich um 11:30 Uhr stehe ich unten und warte auf meinen Chauffeur. Ungefähr drei Minuten später kommt er auch schon gefahren. ,,Hey", lächle ich und steige ein. ,,Moin, gut geschlafen?" ,,Ja wie ein Stein und du?" ,,Joar, im Großen und Ganzen schon." ,,Weißt du um wieviel Uhr Mats ankommt?", wechsle ich das Thema. ,,Ich glaube so gegen 16:00 Uhr." ,,Okay", strahle ich und schaue kurz auf mein Handy. ,,Darf ich dich mal was fragen?", fragt er und klingt irgendwie unsicher. ,,Ja, was denn?" ,,Seid ihr wirklich nur beste Freunde oder ist da mehr?" Leicht perplex schaue ich ihn an. ,,Ehm, Mats ist quasi mein Bruder. Da läuft nichts", lache ich. ,,Wieso?" ,,Ach nur so", sagt er hastig und konzentriert sich weiter auf die Straße. ,,Ach was ich dir noch sagen wollte, mein Onkel kommt heute Nachmittag und schaut sich mal dein Auto an." ,,Danke", sage ich erleichtert. ,,Gerne", lächelt er und beigt auf die Parkplatz ein.

Nach einem kleinen Meeting beginnen die Jungs wieder zu proben und ich verziehe mich wieder nach nebenan. Doch irgendwann höre ich eine nur allzu bekannte Stimme und keine Minute später steht mein aller bester Freund in der Tür. ,,Lottchen", quietscht er und rennt auf mich zu. ,,Matsi", grinse ich und schon liegen wir uns in den Armen. ,,Gott, habe ich dich vermisst", flüstere ich und drücke ihn ganz fest.Nachdem wir uns ausgiebig begrüßt haben, gehen wir wieder rüber zu den anderen. Mats und ich besprechen uns kurz und schon geht das Arbeiten weiter. Mats und Wincent verziehen sich nach draußen, um irgendwas zu filmen. Währenddessen mache ich ein paar Fotos mit der Band und bearbeite sie im Anschluss gleich. Irgendwann kommen die anderen beiden wieder rein und Mats sitzt sich zu mir. ,,Was habt ihr jetzt eigentlich gefilmt?", frage ich meinen besten Freund neugierig. ,,Wincents Rucksackinhalt", lacht er und zeigt mir den Rohschnitt. ,,Oh man, das habe ich mittlerweile auch gelernt", lache ich und lehne mich an ihn. ,,Was genau meinst du jetzt?", fragt er kichernd. ,,Das er mehrere Anläufe braucht und er sich gern verplappert", schmunzle ich. ,,Das ist Wincent", antwortet Mats einfach nur und beginnt das Video zu schneiden.

Keine Ahnung wie lange Mats und ich arbeiten, aber irgendwann steht Wincent im Raum. ,,Wir wollten so langsam mal was essen gehen. Kommt ihr mit?" ,,Ja, klar", erwidert Mats sofort und springt auf. Gesagt getan packen wir unsere Sachen zusammen und fahren mit Wincent in die Stadt. Dort gehen wir in ein Restaurant und lassen uns unser Abendessen schmecken. Währenddessen reden wir über Gott und die Welt. Und mal wieder lerne ich die Truppe besser kennen und ehrlich gesagt fange ich an, sie auch immer mehr zu mögen.Da Mats und ich auch schon Feierabend haben, fahren wir zurück ins Hotel. ,,Wollen wir noch einen Film schauen oder bisschen quatschen?", fragt Mats, als wir das Hotel betreten. ,,Können wir gerne machen. Kommst du zu mir?" ,,Ja, Zimmernummer?" ,,383", schmunzle ich und drücke ihm einen Schmatzer auf die Wange. ,,Bis gleich", ruft er und steigt aus dem Aufzug. Kopfschüttelnd steige ich oben ebenfalls aus dem Aufzug uns steuere mein Zimmer an. Schnell ziehe ich mir etwas bequemeres an und räume ein bisschen auf. ,,Hereinspaziert", grinse ich und lasse Mats rein. ,,Wie waren eigentlich die letzten zwei Tage mit der Truppe?" ,,Ach war ganz schön. Weißt du, du hattest recht. Wincent ist echt in Ordnung", schmunzle ich. ,,Siehst du und heute war er auch richtig gut drauf", lacht er und pickst mir in die Seite. ,,Bleibst du jetzt eigentlich auch bis zum Ende der Proben hier?", frage ich ihn und kuschle mich unter die Decke. ,,Nein, ich bleibe nur drei Tage hier, dann muss ich auch schon wieder weiter." ,,Oh, dann muss ich ja noch weitere fünf Tage allein durchstehen", lache ich. ,,Ach das bekommst du schon hin", zwinkert er und schnappt sich meinen Laptop. ,,Was wollen wir schauen?" ,,Schau du einfach, vielleicht was witziges?" Mats schaltet irgendeine Sitcom an, aber ich bekomme gar nicht mehr viel mit. Schon bei der Hälfte des Films werden meine Augen schwerer und ich lasse es auch einfach nur geschehen.

Ist so viel schöner, besser, leichter mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt