Kapitel 7

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⚠️ TW: Verlust eines Baby ⚠️

Carlotta

,,Lotta?", fragt jemand leise, aber ich realisiere direkt das es Wincent ist. ,,Hey, was ist den los", flüstert er und legt vorsichtig eine Hand auf meine Schulter. Doch ich kann nicht reden. Zu weh tut mir das Atmen und die Enge in der Brust. Wincent scheint schnell zu verstehen was los ist. Denn schnell setzt er sich vor mich und hält mich an beiden Schultern fest. ,,Carlotta, bekommst du genug Luft?" Ängstlich, fast flehende schaue ich ihn an und lege meine Hände an die Brust. ,,Lotta, versuch ganz ruhig zu atmen. Schau mal, ich mache es dir vor und du machst es dann genau so nach okay?", spricht er sanft auf mich ein. ,,Es ist alles gut. Du hast nur eine Panikattacke. Gleich wird alles gut sein. Du bist nicht alleine, ich bin hier und lasse dich nicht allein", flüstert er und atmet mit mir. Ich weiß nicht wie er das schafft, aber dank ihm schaffe ich es wieder Luft holen zu können. Doch als ich wieder atmen kann, wird das Weinen nicht mehr und ohne zu überlegen, lasse ich mich an Wincents Brust sinken.

Vorsichtig legt er seine Arme um mich und streichelt meinen Rücken auf und ab. ,,Shh, ich weiß zwar nicht was los ist, aber ich bin für dich da", spricht er sanft auf mich ein. ,,I..i..ch", versuche es, aber leider kommt kein einiges Wort aus meinem Mund. ,,Du musst jetzt nicht reden", erwidert er leise und löst sich leicht von mir. ,,Aber Lotta, du frierst richtig. Lass uns zurück zu den Anderen gehen." Aber das kommt für mich gerade überhaupt nicht in Frage. Also schüttle ich panisch den Kopf. ,,H..heim", schluchze ich und schlage die Arme um mich. ,,Lotta, ehrlich gesagt würde ich dich ungern allein lassen. Vertraust du mir?" Leicht nicke ich und merke so langsam die Kälte. ,,Würdest du mit zu mir nach Hause kommen?" Unsicher schaue ich ihn an. ,,Bitte, ich habe auch keine dummen Hintergedanken. Ich möchte einfach gerne für dich da sein. Ich glaube einfach, dass du gerade lieber nicht allein sein solltest", lächelt er leicht.

,,Okay", flüstere ich und reibe mir über die Augen. ,,Dann komm, ich bringe dich zum Auto und hole unsere Sachen", erwidert er sanft und legt ohne zu zögern einen Arm um mich und ich lasse es auch einfach geschehen. Am Auto öffnet er mir die Beifahrertür und lässt mich einsteigen. ,,Ich bin gleich wieder da." Während Wincent nochmal ins Restaurant geht, hänge ich meinen Gedanken nach. Kann ich ihm vertrauen und ihn in meine Vergangenheit einweihen? ,,Ich vermisse dich so mein Schatz", flüstere ich und schon wieder schießen mir die Tränen in die Augen. ,,Hier bin ich wieder. Komm, zieh den hier an", spricht Wincent plötzlich und reicht mir seine Jacke, die er sich beim Essen ausgezogen hat. ,,Danke", flüstere ich und ziehe sie mir über. Sofort nehme ich seinen angehen Geruch war und schließe einen Moment meine Augen. Überraschenderweise spüre ich gerade eine Sicherheit, die ich schon lange nicht mehr gefühlt habe. Ich merke gar nicht wie schnell die Zeit vergeht, schon sind wir bei ihm zu Hause. ,,Lotte, du zitterst ja richtig", sagt er leise, als er mir aus seiner Jacke hilft. ,,Mir ist auch ganz kalt", hauche ich und merke wie die Regentropfen meine Wange runterlaufen. ,,Willst du vielleicht ein Bad nehmen? Ich könnte dir eins vorbereiten." Unsicher schaue ich ihn an. ,,Das würde dich aufwärmen", lächelt er und schlüpft aus seinen Schuhen. ,,Okay, danke", sage ich leise. ,,Gut, setz dich kurz hin. Ich gehe hoch und hole dich gleich", erwidert er und stürmt schon nach oben.

10 Minuten später kommt er wieder runter. ,,Kommst du?" Langsam gehe ich nach und schaue mich unauffällig ein bisschen um. Wir gehen durch sein Schlafzimmer und Ankleidezimmer in ein großes Badezimmer. Er hat das Licht gedämmt und die Wanne volllaufen lassen. ,,Danke, ich weiß gar nicht womit ich das wieder gut machen kann", flüstere ich und drehe mich zu ihm um. ,,Musst du nicht. Jetzt entspanne dich ein bisschen und komme dann einfach wieder runter. Ich hab dir die ein paar Klamotten von mir auf die Kommode gelegt. Sie sind die Kleinsten und müssten dir eigentlich passen", lächelt er. ,,Danke", lächle ich nun ebenfalls und schon geht er aus dem Badezimmer. Ich schließe die Tür zu und schäle mich dann aus den nassen Klamotten. Langsam steige ich in die Wange und lehne mich seufzend zurück. Nachdem ich mich kurz umgeschaut habe, versuche ich mich ein bisschen zu entspannen, aber heute bekomme ich die Gedanken überhaupt nicht als meinem Kopf. Als das Wasser anfängt kühler zu werden, steige ich aus der Wanne und trockne mich ab. Ich greife nach den Klamotten auf der Kommode und ziehe mir die Jogginghose, den Hoodie und die Socken an. Bevor ich das Badezimmer verlasse, lasse ich das Wasser in der Wanne ab. Als ich die Treppe nach unten gehe, sehe ich ihn schon auf dem Sofa sitzen. Er hat sich derweil auch umgezogen und scheint duschen gewesen zu sein. ,,Hey, da bist du ja wieder", lächelt er und legt sein Handy zur Seite. ,,Ja", erwidere ich leise und bleibe unbeholfen im Raum stehen.

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