Die 3 Besen

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„...aber Alchemie klang eben doch viel spannender, also hab ich das gewählt. Ist es auch, du hast also definitiv die richtige Wahl getroffen. Nächstes Jahr kommt der richtig gute Stoff dran."

Ich nickte nur. Zuhören tat ich schon lange nicht mehr. Nicht, weil es nicht interessant war, sondern weil seine Augen einfach so unglaublich hübsch waren. Und wenn ich mal nicht in diese blickte, wurde mir das Starren eines braunen Augenpaares wieder bewusst.

Wir saßen inzwischen mehr als eine Stunde hier, und die ganze Zeit hatte Blaise sich nicht von seinem Platz gerührt. Er hatte zweimal ein neues Getränk bestellt, aber mehr auch nicht. War es falsch von mir auf ihn zu achten, wenn vor mir ein so perfekter Junge saß? 

Er hatte es bemerkt, wie ich zwischendurch so unsicher zur Seite schaute auf den Slytherin Jungen. Ob er wohl wusste auf wen ich schaute? Er saß mit dem Rücken zu Zabini, aber vielleicht hatte er sich ja auch umgeschaut als ich das eine Mal auf Klo gegangen war um zur Ruhe zu kommen.

„Lou?" „Mh?" Ich schreckte aus meinen Gedanken. Ich hatte jetzt bestimmt mehrere Minuten lang die Tischkante angestarrt. 

„Komm mal zu mir." Er rutschte mehr an die Wand und machte mehr Platz auf der Sitzbank für mich. Ich war froh, dass er nicht zu mir kam, so musste ich mir keine Sorgen machen, dass er Blaise sah. Ich stand also auf und ging rüber zu ihm, setzte mich neben ihn und genoss das Gefühl, dass ich bekam als er einen Arm um mich legte. 

Er nickte nach vorne und ich folgte seinem Blick. Dort war ein breites Fenster. Dadurch, dass es noch Winter war und es draußen immer noch früh dunkel wurde, hatte man durch die Spiegelung der Scheibe einen perfekten Ausblick auf Blaise, welcher gerade durch ein Buch blätterte.

Ich schluckte. „Oh..." „Lou, ich bin nicht böse. Jeder hat eine Vorgeschichte, auch ich. Ich möchte nur wissen... was für eine Vorgeschichte habt ihr? Muss ich mir Sorgen machen? Denn er schaut immer wieder hier rüber, und wenn du nicht gerade mich anschaust, sind deine Gedanken auch woanders."

Ich knibbelte an meinem Fingernagel. Mist. Ich wollte ihn nicht anlügen, aber ich wusste um ehrlich zu sein auch nicht was ich großartiges über Blaise erzählen sollte.

„Also... Blaise ist ein Klassenkamerad von mir. Er geht in meine Stufe. In Pflege der magischen Geschöpfe wurden wir dafür eingeteilt uns zusammen um einen Niffler zu kümmern. Dadurch kamen wir uns näher. Dann kam eine Party und... wir haben getanzt. Hinterher haben wir uns auch geküsst. Dann hat er sich davon gemacht und zu Weihnachten hab ich eine Entschuldigung von ihm bekommen. Als die Schule wieder anfing hat er ein anderes Mädchen geküsst und seitdem ist die Sache für mich abgeschlossen. Allerdings hat er gesehen wie du mich letztens geküsst hast und seitdem... ich fühle mich schuldig und ich weiß nicht warum."

Was würde jetzt passieren? Ich hatte Angst vor seiner Reaktion, doch anstatt an mir zu zweifeln, lächelte er. Huh??

„Danke für deine Ehrlichkeit, das freut mich wirklich sehr. Abgesehen von den Schuldgefühlen... mochtest du den Kuss? Ich hab dich nie gefragt." Ich nickte. Damit war das Thema wohl beendet. Ich war froh.

„Wenn das für dich in Ordnung ist..." Er strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und lehnte sich näher in meine Richtung. Ich nickte, hauchte ein ‚Ja' und wurde dann geküsst. Es war wie das erste Mal. Sanft, liebevoll und zärtlich. Ich fand das gut.

Ich küsste ihn nach einem Moment zurück und fühlte mich einfach sicher. Seine Hand hielt meine Haare zurück, meine waren hinter seinem Nacken verschränkt.

Mit einem lauten Knall landete Geld auf dem Tisch wo Blaise bisher gesessen hatte, und alles was wir sehen konnten nachdem wir auseinander geschreckt waren, war sein Mantel als er aus der Tür hinaus rauschte.

„Keine Schuldgefühle" flüsterte Jason, als er meinen Blick sah, und zog mich wieder näher an sich heran. „Lass ihn dich nicht daran hindern glücklich zu sein." Er hatte Recht, und wie Recht er hatte.

Nachdem wir das Gasthaus verlassen hatten, schlenderten wir noch durch die dunklen Gassen und holten ein lilanes Halsband für Dave, nachdem ich Jason erzählt hatte, dass der kleine Niffler wirklich alles für mich bedeutete.

Mit dem Halsband und den Süßigkeiten in der Tüte, liefen wir also nach Hogwarts zurück, und kamen gerade so noch rechtzeitig, bevor die Tore geschlossen wurden. Ich wurde zur Wand begleitet und einen Abschiedskuss bekam ich natürlich auch noch. 

„Hey Lou." „Mh?" „Der Frühlingsball... geh mit mir hin." „Okay." „Danke."

Und so musste ich Daphne und Ginny alles erzählen, die schon oben warteten. Ich fühlte mich durchgängig als ob ich auf Wolken schlief.

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A/N: Naa, Lust auf ein Kapitel aus Theos Sicht? Ne? Egal, kriegt ihr trotzdem. Und wieder: Alle Süßigkeiten Namen sind brav recherchiert. 😌

Wie fandet ihr das Kapitel? Und was haltet ihr von Jason?? Bis zum nächsten Mal❤️🫶✨

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