Was ist passiert?" Sorgenvoll schnupperte Hüpfpfote an ihrer Schwester und blickte unsicher über die Schulter zu Moosherz, der sich gerade ein paar Kräuter schnappte und aus der Höhle trug. „Ich hole schnell etwas gegen den Schock, dann können wir weitersprechen."
„Bitte beeil dich", miaute Hellpfote noch leise und schien immer nervöser zu werden, je mehr Zeit verstrich.
Bald kam Hüpfpfote wieder und legte ein bitterriechendes Kraut vor Himmelspfote nieder.
„Iss", befahl Hüpfpfote und beobachtete ihre Schwester um sicher sein zu können, dass sie auch wirklich alles aufaß. -Hoffentlich war es überhaupt das richtige Kraut... aber ich meine mich zu erinnern, dass Moosherz es einmal Schimmerpfote gegen den Schock gegeben hat. Giftig ist es auf jeden Fall nicht, also kann es nicht so schlimm sein.-
Nun wandte die junge Heilerschülerin ihrem Bruder wieder ihre ganze Aufmerksamkeit zu und blinzelte ihn ermutigend an, als er nervös von einer Pfote auf die andere trat.
„Ämm... also...", Hellpfote fluchte leise und starrte auf seine Pfoten. „Das was ich gedacht hatte zu sagen klingt jetzt auf einmal soo... so Mäusehirnig..."
Hüpfpfote stupste ihren Bruder an und als dieser seinen Blick hob und in ihre orange-braunen Augen sah nickte sie ihm aufmunternd zu. „Alles gut, Hellpfote, du kannst uns alles erzählen, wir werden dich nicht verurteilen!"
Wild nickend schloss Himmelspfote sich an. „Wer wäre ich, jemanden zu verurteilen, nach dem was ich getan habe? Sag einfach, wie es dir auf der Zunge liegt!"
„Also gut", Hellpfote holte zittrig Luft und sah seinen Schwestern nochmal kurz in die Augen, dann stieß er die Luft aus und begann schnell zu reden. „Ich fühle mich nicht wirklich wie ein Kater oder eine Kätzin... ich... ich weiß nicht..."
Einen Moment starrten die Schwestern ihren Bruder, ihre Geschwister, an, dann sich gegenseitig und es herrschte eine unangenehme Stille. Schließlich fasste sich Hüpfpfote ein Herz: „Und wie dann? Also so... ich verstehe nicht ganz..."
„Ähm, ich... ich verstehe es selbst noch nicht so... so ganz", erwiderte Hellpfote. „Aber... ich fühle mich einfach unwohl als Kater..."
„Ist okay." Himmelspfote schob sich an die Seite ihrer Geschwister und Hüpfpfote und leckte ihnen leicht über die Wange. „Aber wie sind dann deine... du weißt schon... dann bist du doch kein er mehr, oder? Und auch keine sie, also was sollen wir sagen, wenn wir... halt, wenn wir über dich sprechen."
Hellpfote streckte seine Hinterbeine kurz und Anspannung schien von ihm abzufallen, dann miauten sie: „Es wäre schön, wenn ihr sie und ihnen benutzt..."
„Und wie geht das?" Hüpfpfote legte ihren Kopf schief. „Ich möchte keinen Fehler machen, verstehst du? Ich möchte, dass du dich wohlfühlst..."
„Ja, ja", miaute Hellpfote schnell und sie leckten Hüpfpfote kurz über das Ohr. „Also... zum Beispiel... Sie haben einen schönen Vogel gefangen, wenn ich einen gefangen habe, auch alleine, oder, ihnen geht es nicht so gut. Was auch richtig ist, ist, sie sind Schüler von Mondkratzer und so was wie sie werden Krieger oder ich gehe mit ihnen auf Patrouille, auch wenn du nur mit mir gehst."
Hellpfote redete sich in rage und wurde durch ein schnurren von Hüpfpfote unterbrochen. Hellpfote blickte die Kätzin verwirrt an und auf einmal tat Hüpfpfote das leid, denn Hellpfote schrumpfte in sich zusammen und zog den Kopf ein.
„Nein!", rief Hüpfpfote aus, etwas zu laut. „So war das nicht gemeint", sie senkte ihre Stimme wieder und stupste ihren Bruder an. „Ich finde es nur so schön wie du davon erzählst und es erklären willst. Ich bin so stolz auf dich, dass du den Mut gefunden hast es uns zu erzählen."
„Danke", miaute Hellpfote kleinlaut und blinzelte schnell, als müsse er tränen zurückhalten. „Ich muss dann... Mondkratzer hat bestimmt noch Aufgaben für mich."
„Okay, bis später!", rief Hüpfpfote noch, dann wandte sie sich an Himmelspfote, die lange nicht mehr zitterte, sondern ihnen nachdenklich nachschaute.
„Wie lange denkst du behält er es schon für sich?", miaute die graue Kätzin und wandte sich an ihre Schwester. „Falsch", miaute Hüpfpfote mit einem Lächeln. „Es heißt: Wie lange denkst du behalten sie es sich schon für sich?" „Ey!" Himmelspfote schlug mit ihrer Pfote nach Hüpfpfote, dann schnurrte sie.
Hüpfpfote schluckte kurz, dann wandte sich sie von ihrer Schwester ab und bemerkte, dass der Boden des Heilerbaus schon fast vollständig von Wasser bedeckt war. „Zu lange", murmelte sie noch und hörte Himmelspfote zustimmend grummeln, dann vernahm sie das platschen von Pfotenschritten, die aus dem Bau gingen.
Angeekelt schüttelte Hüpfpfote ihre Pfoten, nur um sie wenige Momente danach wieder ins Nass zu setzen. Wie nervig das war!
Hüpfpfote ließ ihren Blick nochmal über die Kräuter schweifen um sicher zu gehen, dass sie alle sichergenug und hoch genug waren, um nicht vom Wasser nass zu werden, dann wandte sich sie ab und lief aus der Höhle, vor der sie fast mit Moosherz zusammenstieß.
„Wo willst du hin?" Moosherz betrachtete sie ohne viel Interesse, denn seine Augen schweiften ab, nach hinten zum Kräuterlager, als würde er etwas suchen.
„Ach", Hüpfpfote suchte schnell eine Antwort. -Wo will ich hin? - „Ahm... kann ich mir Frischbeute holen und mich zu... Tupfenherz und ihren Jungen gesellen? Ich bin sicher Tupfenherz freut sich über ein bisschen Entlastung."
„Die hat sie schon genug", schnurrte Moosherz und schüttelte den Kopf. „De Frischbeutehaufen ist oben, geh und esse mit den anderen Schülern, ihr könnt im Moment sowieso nichts mehr machen."
„Danke!" Hüpfpfote ringelte freudig ihren Schwanz und flitzte dann zu den Steinen, die hoch zu den oberen Bauen führten. Sie passte gut auf den Sprung richtig abzuschätzen, um nicht wie Himmelspfote da zu hängen, und sprang gekonnt hinauf, bis sie sich direkt vor ihrer Mutter wiederfand.
„Du musst aufpassen, wenn du hochspringst", miaute sie streng, dann schnurrte sie. „Freut mich dich zu sehen, musst du nicht noch Moosherz helfen?"
„Nein, ich darf mit den anderen Schülern essen", erwiderte Hüpfpfote und spähte an ihrer Mutter vorbei. „Wo sind Hellpfote?"
„Er ist mit Mondkratzer und anderen die Grenze kontrollieren, ich habe gesagt sie sollen mitnehmen, wen sie möchten", antwortete Dunkelstern und lief an Hüpfpfote vorbei zum Rand des Felsplateaus. -Sie sind- korrigierte Hüpfpfote im Stillen. -Sie sind mit Mondkratzer und den anderen die Grenze kontrollieren.-
„Danke", nuschelte Hüpfpfote noch und lief dann zu dem, erstaunlich kleinen, Frischbeutehaufen am anderen Ende des Felsplateaus, um sich dort eine Maus zu schnappen. Ihr blick glitt über die Schüler, die aßen und sie entschied sich dazu, doch lieber zu den ältesten zu gehen, denn wie es aussah stritten sich Schatten und Orangepfote und Dämmerpfote und Himmelspfote wollte Hüpfpfote nicht stören, also schob sie sich in den stickigen Ältstenbau und wurde freudig von Flora begrüßt.
„Komm, leg dich zu uns! Willst du eine Geschichte hören?", fragte die alte Kätzin motoviert und schnurrte unüberhörbar.
Himmelspfote, graue Kätzin mit grünen Augen
Hüpfpfote, dunkelgraue Kätzin mit schwarzen Tigermuster und orange-braunen Augen
Hellpfote, dunkelgraue Katze mit langem Fell und blauen Augen (Sie/Ihnen)
Moosherz, brauner Kater mit grauen Tigermuster und sanft orangenen Augen
Dunkelstern, schwarze Kätzin, das schwarz wirkt fast blau, mit grell grünen Augen
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Schattens Opfer / Verlorene Sterne / Band 2
Fanfiction„Die Schwingen des Himmels fallen mithilfe der Sonne auf euch herab, nur der Mond kann euch schützen." Schatten hat seinen Weg zum Erdclan gefunden und wird auch langsam akzeptiert, wenn auch viele noch gegen ihn als Clangefährten waren, sagen sie e...