Kapitel 18 - Versprechen

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Es verging einige Zeit, bis Himmelspfotes Aufmerksamkeit durch Dunkelsterns lautes Miauen wieder auf das Geschehen vor ihr Gerichtet wurde. „Also schwört ihr, Habichtstern und Finsterstern, dass ihr einen neuen, überlegten zweiten Anführer ernennen werdet, mit dem der ErdClan und der FlutClan einverstanden ist und ihr schwört, dass ihr bis zum Ende eures Leben gegen keinen von uns mehr in den Kampf ziehen werdet? Schwört ihr beim Sternenclan und euren neun Leben?"

Bummelpfote spannte sich an und Himmelspfote hörte sie Murmeln: „Das ist nicht gut... das könne Probleme machen... in der Zukunft."
Doch als die grau-dunkelgrau getigerte Kätzin nicht weiter darauf einging wandte Himmelspfote sich wieder den beiden geschlagenen Anführern zu.
„Ich schwöre es", knurrte Habichtstern zuerst und die beiden Andührerinnen auf dem Felsen nickten. „Und wer ist deine Wahl als zweiter Anführer?", verlangte Distelstern zu wissen. Habichtstern spannte sich an. Er hatte anscheinend nicht erwartet, so schnell eine Entscheidung treffen zu müssen. Auch Dunkelstern warf Distelstern einen Blick zu, doch die hellbraune Kätzin hielt ihre Augen fest auf Habichtstern.

Dieser schien eine Weile zu grübeln, dann wandte er sich seinem Clan zu, die sich alle in einer Ecke der Höhle versammelt hatten und rief: „Flussklang, wenn der Sternenclan", etwas Hohn war in seinen folgenden Wörtern zu hören: „Und der ErdClan und FlutClan meine Wahl billigt, möchte ich dich gerne zu meiner zweiten Anführerin ernennen."
Eine weiße Kätzin mit grauen Streifen, die von ihrer Brust bis zur Schwanzspitze verfliegen, trat aus der Katzenversammlung und ihre blauen Augen ließen Himmelspfote fast sofort eine warme Art von Geborgenheit empfinden.
Dunkelstern und Distelstern tauschten Blicke, dann miaute die hellbraune Kätzin: „Deine Wahl ist von uns gebilligt, Habichtstern."
Dieser senkte eher höflich als freundlich den Kopf vor den beiden Kätzinnen und ließ sich an der Spitze seines Clans, und neben Flussklang, niedere und ließ Finsterstern somit alleine vor der Katzenversammlung zurück.

„Nun, Finsterstern?", forderte Dunkelstern den Anführer heraus, der ein missbilligendes Fauchen ausstieß. „Ich schwöre es."
Distelstern und Dunkelstern nickten erneut und warteten einige Momente, bis sie merkten, dass Finsterstern auf eine neue Aufforderung wartete. „Wer wird dein zweiter Anführer sein?" Tat Dunkelstern ihm schließlich den Gefallen.
„Da stehen zwei Katzen zur Auswahl", miaute Finsterstern und Himmelspfote sah, wie sich ihre Mutter und Distelstern anspannten. Sie mussten wohl entscheiden, wer zweiter Anführer wird und eines ist gewiss, die andere Katze wird nicht gut auf sie zu sprechen sein. „Wabenklaue und Windkralle. Beide zwei gute Krieger, hatten bereits mindestens einen Schüler und würden ihr Leben nur allzu gern für ihren Clan Opfern, um zweiter Anführer zu sein." Provokant starrte der schwarze GeröllClanAnführer zu Distelstern und Dunkelstern hinauf. „Wer darf es sein?"
Kurz wechselten Distelstern und Dunkelstern einen wütenden und zugleich sorgenvollen Blick, dann unterhielten sie sich kurz leise, bevor Distelstern schließlich miaute: „Wir befinden, dass Wabenklaue in dieser Position angebrachter wäre."

Ein hellgelber, fast weißer Kater stand stolz auf und reckte seine Brust, aber nicht weit von ihm entfernt fauchte ein grauer Kater mit dunklerer Tigerung wütend auf und seine orangenen Augen schienen Hass zu versprühen.
-Toll- dachte Himmelspfote sarkastisch. -Ein Fein mehr für den Erdclan-

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Ungeduldig rupfte Hüpfpfote das Gras vor der ErdClanHöhle heraus. Wann würde die Patrouille nun wiederkommen? Es war fast Mondhoch und noch kein Schnurrhaar war von ihnen zu sehen.

Naja, fast kein Schnurrhaar. Moosherz war mit Flinkfuß im Schlepptau, die einige böse Verletzungen an den Seiten und eine am Ohr hatte, allesamt dreckig, angekommen und war gleich mit ihr im Heilerbau verschwunden.
Er hatte Hüpfpfote einen kurzen Gruß zumiaut und dann kein Wort mehr mit ihr gewechselte. Da er aber nur mit Flinkfuß zurückgekehrt war hatte Hüpfpfote angenommen, sie hätten den Kampf gewonnen.
-Aber wo bleiben dann die anderen?-

„Das dauert noch." Moosherz war neben sie getreten und leckte Hüpfpfote tröstend die Schulter, als er ihren sehnsüchtigen Blick bemerkte, mit der sie aus der Höhle sah. „Ich hatte gehofft, sie kommen bald", murmelte Hüpfpfote etwas traurig. -Wie geht es Himmelspfote?- Um Hellpfote machte sie sich keine Sorgen, er sollte hierbleiben und hat sich dann irgendwann mit der Entschudligung aus dem Lager geschlichen, die Grenzen Patrouillieren gehen zu wollen. -Aber er trifft sich sicherlich mit einer Kätzin!- Das war Hüpfpfotes Theorie, vor allem nachdem sie den Geruch einer ihr fremden Kätzin in seinem Fell gerochen hatte.

„Oh, da fällt mir ein, dass du nach Flora gucken musst", miaute Hüpfpfote schnell. „Sie hatte husten und Fieber, da ich mir aber nicht sicher war, was ich ihr geben soll - mein Kopf war weinfach wie leer! - hab ich ihr ein paar Mohnsamen gegeben, damit sie schlafen kann, bis du wiederkommst."
„Gut, dass ist ja", Moosherz stockte kurz. „Immerhin etwas. Komm mit, dann zeige ich dir, was du ihr geben musst." Eifrig sprang Hüpfpfote auf und lief hinter ihrem Mentor her zurück zum Heilerbau.

-So muss ich wenigstens nicht ständig an Himmelspfote denken, dass lenkt mich davon ab, mir auszumalen, was ihr passiert sein könnte-

Im Heilerbau angekommen betrachtete Hüpfpfote für einige Momente die, vor schmerzen stöhnende, Flinkfuß, deren Wunden mit Pasten versorgt wurden. -Wie soll ich mir das bloß je alles merken?- Hüpfpfote ließ sich von ihrem Mentor zum Kräuterregal führen, doch eine leise Sorge nagte weiterhin an ihr. -Drei Monde Training und ich konnte noch nicht einmal husten kurieren. Wie soll ich denn in ein paar Monden schwerverletzte Katzen alleine versorgen können? Was, wenn ich, wenn Moosherz unter den Sternen wandelt, wieder zu hektisch bin, was, wenn mir die Kräuter dann wieder nicht einfallen?-

„Also, du brauchst Augentrost und Liebstöckeln, wenn du das zu einer Paste verkauft hast hilft es gegen husten, nicht gegen gelben und grünen Husten, aber gegen normalen Husten. Zum senken von Fieber kannst du Borretsch verwenden. Okay?"
„Alles klar", miaute Hüpfpfote sofort und wiederholte nochmal: „Borretsch gegen Fieber und Augentrost und Liebstöckeln als eine Paste gegen normalen Husten."
Moosherz nickte zufrieden. „Gut, dann stelle die Paste her und bringe die Kräuter dann Flora, ich gehe solange hoch und untersuche die anderen Ältesten."
„Alles klar", schmatzte Hüpfpfote, die schon dabei war die Kräuter zu zerkauen.

Himmelspfote, graue Kätzin mit grünen Augen
Dunkelstern, schwarze Kätzin das schwarz wirkt fast blau, mit grell grünen Augen
Bummelpfote, graue mit dunkelgrauen Tigermuster kätzin mit orange-gelben Augen
Habichtstern, hellbrauner Kater mit dunkelbraunem Bauchfell und hell orangenen Augen
Distelstern, hellbraune Kätzin mit hellgrünen Augen
Flussklang, weiße Kätzin mit grauen streifen die von der Brust bis zu der Schwanzspitze verlaufen mit sanft blauen Augen
Finsterstern, Schwarzer Kater mit dunkelblauen Augen und besonders langen Krallen
Wabenklaue, hellgelber, fast weißer Kater mit grünen Augen
Windkralle, grauer Kater mit dunkelgrauen Tigerungen und orangenen Augen
Hüpfpfote, dunkelgraue Kätzin mit schwarzen Tigermuster und orange-braunen Augen
Moosherz, brauner Kater mit grauem Tigermuster und sanft orangenen Augen
Flinkfuß, beige Kätzin mit gelben und orangenen Punkten und hellblauen Augen

Schattens Opfer / Verlorene Sterne / Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt