Chapter 4 - Noah

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Es ist jetzt drei Wochen her, dass ich mich bei einer Filmschool in Köln beworben habe, um dort nach meinem Fachabi hinzuziehen. Colin half mir dabei zu Brainstormen und mit mir Ideen für den Film zu suchen, den ich mit den Bewerbungsunterlagen schicken musste. Ich habe den Film wirklich gedreht mithilfe von Ava, aber ohne Colin. Ich habe immer noch nichts von der Hochschule gehört, aber womöglich bin ich auch einfach zu ungeduldig. Ich wollte schon seit ich zehn war auf eine solche Schule gehen um dort zu studieren, aber meine Eltern standen mir immer im weg und meinten, es sei unnötig und so könne ich später mal die Firma nicht übernehmen. Ob ich diese Scheiß Firma überhaupt übernehmen wollte, davon war natürlich nie die Rede. 

Da mir mal wieder total langweilig ist, entscheide ich mich dazu, etwas rauszugehen und die frische Mai Luft auszunutzen. Auf dem Gang begegne ich Frau Schiller. "Noah, gut das ich dich hier treffe. Es ist ein Brief für dich angekommen, von der Schule an der du dich beworben hast.", teilt sie mir mit und lächelt. Auf meinem Gesicht ziert sich nun ebenso ein kleines Lächeln. "Wow, danke!". Ich reiße ihr den Briefumschlag aus der Hand und setze mich raus auf die Halfpipe. Ich öffne den Brief und lese.


Sehr geehrter Herr Noah Temel,

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, das sie zu unserem Casting und den Bewerbungsgesprächen eingeladen sind. Am 16. Mai 2024 finden diese vor Ort statt. 

Anbei finden sie einen Text, den sie bis dahin zu lernen habe. Bitte denken sie unbedingt an Ihren Film, den Sie uns schon per Mail zukommen lassen haben. 

Wir freuen uns auf Sie,
Frau Dr. Zimmermann


Ich lese den Brief bestimmt fünf mal durch, weil ich es nicht realisieren kann. In vier Tagen bin ich schon zum Casting eingeladen. In Köln. Ganz in der Nähe von Colin. Ich packe den Brief wieder in den Umschlag und ein Lächeln ziert sich auf meinen Lippen.


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Der Tag ist gekommen. Es ist 5:00 Uhr als der Wecker klingelt, also stehe ich auf und ziehe mich an. Joel schläft noch, weshalb ich leise bin, um ihn möglichst nicht aufzuwecken. Ich gehe in den Waschraum, putze meine Zähne und Binde meine Haare zu einem Dutt, bevor ich meine Tasche nehme und an Frau Schiller's Büro klopfe.
"Komm rein.", ruft sie, also öffne ich die Tür und trete einen Schritt rein
"Ich muss jetzt los, ich komme heute Abend irgendwann wieder.", sage ich ihr schnell bescheid. "Alles klar. Pass auf dich auf, wenn was ist, ruf an."
"Mach ich", und so verlasse ich das Gebäude und gehe zum Bahnhof. Um 7:24 Uhr kommt der Zug, weshalb ich mich innerlich verfluche, weil ich wie immer viel zu früh bin.

Im Zug angekommen, stecke ich mir meine AirPods ins Ohr und lehne meinen Kopf gegen die Scheibe. Die fahrt dauert 4 Stunden, also habe ich genug Zeit, um jedes meiner Heavymetal Lieblingslieder zu hören. 

In Köln angekommen, steige ich aus dem Zug aus, gehe aus dem Bahnhof raus und schaue mich um. Die Stadt ist wirklich riesig. Ich mache GoogleMaps auf und gebe die Adresse der Hochschule an. Gott, jetzt muss ich auch noch 20 Minuten dorthin laufen. Denke ich mir und verdrehe genervt die Augen.
Da ich aber noch mehr als eine Stunde Zeit habe, bis das Casting anfängt, setze ich mich nochmal auf die große Domplatte. Es ist wirklich schön hier.

Ich schaue mein ein wenig um, als mein Blick plötzlich an jemandem hängen bleibt, mit braunen Locken. Er ist gerade dabei, sich etwas zum Essen zu kaufen und steht etwa 30 Meter weg von mir. Das Thema hatten wir doch schon, man. Das ist nicht Colin, du kannst nicht bei jedem Typen mit Locken denken, es sei Colin. Weise ich mich in Gedanken darauf hin.
Als er sich plötzlich umdreht, um sein Geld in sein Portemonnaie einzusortieren, vergesse ich für eine Sekunde zu atmen. Er ist es. Die braunen Locken, die grünen Augen, seine Grübchen, sein Style. Das ist er. Es ist wirklich Colin. Ich starre ihn mehrere Sekunden lang an und merke nichts mehr von meiner Umgebung. Mein Kopf sagt mir das ich so schnell wie möglich hier weg muss, damit er mich nicht entdeckt. Aber mein Körper bewegt sich nicht. Ich bin wie in Trance, als ich plötzlich merke, das sein Blick sich aufrichtet und er in meine Richtung schaut. Er hat mich bemerkt. 

Er schaut mich mit einem Blick an, immer noch so voller Liebe und Sehnsucht, und in diesem Moment weiß ich, das er mich genauso vermisst, wie ich ihn.

754 words.

the unspoken between us. - nolinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt