Chapter 13 - Noah

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Der Abend war gekommen, und Colin und ich zogen uns um. Er hatte ein blaues T-Shirt an mit einer schwarzen Baggyjeans. Er sah extrem gut aus, was man mir denke ich auch ansehen konnte. Schließlich konnte ich nicht mehr aufhören, ihn anzustarren. 
"Noah? Wollen wir runter gehen?", fragte er, stellte sich vor mich und legte seine Hände in meine blonden Haare. Es fühlte sich so gut an, von ihm berührt zu werden. So unfassbar gut. Ich lehnte mich ein wenig zu ihm vor und strich mit meiner Nasenspitze über seine, und musste schmunzeln. 
"Gehen wir.", antwortete ich ihm auf seine Frage und wir gingen runter.
Massuda war natürlich wieder die erste, die ihre Musikbox anmachte und Partystimmung verbreitete. 
"Willst du was trinken? Fanta?", fragte ich ihn dann, woraufhin er schmunzeln musste. Dachte er an unser Gespräch von damals zurück?

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Ein Jahr zuvor.....

"Hay", sagte er und kam hinter mir auf mich zu. Er setzte sich neben mich.
"Hi.", antwortete ich ihm. 
Ich hielt kurz inne und sprach dann weiter. "Willst du... Limo trinken?"
Er schien kurz zu grübeln. "Nein. Ich... ich will das alles nicht.", sagte er und schaute mich enttäuscht aber auch ein wenig hoffnungsvoll an. Verwirrt schaute ich ihn an.
"Was? Limo trinken?" Zugegeben wusste ich, wovon er redete. Aber ich konnte einfach nicht mehr für ihn sein, als ein Freund. Ich würde ihn nur noch mehr verletzen.
"Befreundet sein.", hauchte er dann und es hörte sich beinahe so an, als würde seine Stimme zu brechen drohen.
"Weißt du der... Kuss hat mir echt was bedeutet.", fuhr er fort und ich schaute verlegen auf den Boden. Mir doch auch, Colin. Mir doch auch. Aber aus meinem Mund kam mal wieder kein Ton raus. Ich war einfach Feige.
"Ich hab sowas noch nie für irgendwen gefühlt." Ich wusste nicht, was ich in dieser Situation tun sollte, außer ihn anzustarren. "Und ich will nicht so tun, als wär' da nichts.", fügte er noch hinzu, als er merkte, dass ich ihm heute wahrscheinlich gar nicht mehr antworten würde. Ich schaute weg und auf die Partyfeiernden Menschen. "Ich will nur, dass du das weißt.", flüsterte er und dann ging er. Ich schaute ihm hinterher und brachte kein Wort raus. Ich ließ ihn gehen.
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"Ja. Ich bleibe hier und warte auf dich.", antwortete er mir auf meine Frage und riss mich aus meinen Gedanken.

Ich gehe zu dem Getränkestand und begrüße Ava, die sich gerade an der Alkoholfreien Bohle bediente. Sie musterte mich einen Moment lang von der Seite und fing dann an zu reden. "Ich bin stolz auf dich." Fragend schaute ich sie an. "Das mit Colin hast du gut hinbekommen. Man merkt euch an, wie glücklich ihr seid."
Ich lächelte sie an und hielt für einen Moment inne. Dann füllte ich unsere Gläser mit Wasser auf, murmelte noch ein kleines 'danke' und ging dann zurück zu meinem Freund. 

"Halfpipe?", fragte er mich dann und ich nickte fröhlich. Wir gingen rüber zur Halfpipe, legten uns nebeneinander und ich nahm seine Hand. 
"Du siehst toll aus, heute.", sagte ich dann irgendwann in die Stille und ich sah, wie Colin mich von der Seite betrachtete. 
"Du auch.", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich drehte meinen Kopf ein wenig, so dass wir uns für lange Zeit in die Augen schauten, bis ich ihn dann irgendwann küsste, da ich es nicht mehr aushielt. Wir küssten uns für lange Zeit, bis wir beide irgendwann Luft holen mussten. Ich setzte mich auf und schaute zu meinem Freund hinunter. Ich konnte es kaum glauben, dass wir beide hier nun wirklich lagen, Hand in Hand und die Stille genießend. Es war keine unangenehme Stille, im Gegenteil. Die Musik hörte man trotzdem noch leise, aber das war ok. 
"Willst du wieder zu den anderen?", fragte er mich dann und beförderte mich somit wieder in die Realität. Gedanken. Ich nickte schüchtern. Wie lange hatte ich ihn jetzt angestarrt?

Gesagt, getan, wir gingen wieder zu den anderen. Plötzlich streckte Colin seine Hand aus, auf welche ich Fassungslos draufstarrte. "Tanzen?", fragte er schüchtern und ich nahm seine Hand aufgeregt. Passiert das gerade wirklich? Forderte Colin Thewes mich gerade zum Tanzen auf?
Wir gingen beide auf die Tanzfläche und gerade war 'Dandelions von Ruth B.' am Spielen, auf das man gut tanzen konnte. Ich legte seine Hände an seine Taille und er platzierte seine Arme auf meiner Schulter, so dass wir uns nah sein konnten. Uns war es in diesem Moment egal, was die anderen denken würden. 
Langsam kam er mit seinem Gesicht näher und ich kam ihm ein Stück entgegen, bis unsere Lippen sich berührten. Der Kuss war schön und sanft, genauso wie ich es mir mit Colin vorgestellt hatte. Ich vergas alles um mich herum.
Es zählten nur noch Colin und Ich, Ich und Colin.
Als wir uns von einander lösten, lächelten wir uns an. 
"Bekommen wir das gemeinsam hin?", flüsterte er etwas lauter, um die Musik zu übertönen.
"Gemeinsam bekommen wir alles hin.", flüsterte ich zurück und küsste ihn nochmal, um ihn zu zeigen, das ich es ernst meinte.

Nie wieder wollte ich etwas anderes fühlen, sehen oder hören. Nur noch Colin, da er der einzige Mensch war, der mir gerade etwas zu bedeuten schien. 

854 words:)

the unspoken between us. - nolinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt