Chapter 11 - Colin

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Am nächsten Morgen, ging ich direkt in die Küche und machte mir etwas zum Essen und ließ währenddessen alles nochmal Revue passieren. Wir haben uns geküsst. Er hat mich geküsst. Woher hatte er auf einmal den Mut gehabt, mich einfach zu küssen ohne zu wissen, wie ich darauf reagieren würde? Fragen über Fragen, aber keine einzige Antwort darauf. 

Auf einmal merkte ich, wie sich zwei Arme von hinten um Hüfte legten und jemand den Kopf auf meiner Schulter abzustützen schien. "Hey.", sagte Noah leise.
"Hi", antwortete ich darauf und atmete tief ein und aus. Ich konnte ihn riechen, sein Geruch nach Granatapfel und Zitrone. Ich liebte seinen Duft. Ich griff nach seinen Händen und drehte mich zu ihm um, sodass nur noch ein paar Centimeter zwischen uns passten. Mein Herz explodierte förmlich in meiner Brust. Passierte das gerade wirklich? 

"Geht's dir besser?", fragte er mich dann leise, woraufhin ich nur nicken konnte. Ich bekam keinen Ton raus, so schön war er. So unfassbar schön.
"Wir sollten reden.. wegen gestern und so", sagte er dann und schaute dabei auf den Boden. Wo war auf einmal seine Selbstsicherheit hin? Noah war die selbstbewussteste Person die ich kannte, und gerade im Moment wirkte er so verdammt unsicher. 
"Ja, sollten wir.", war das einzige, was ich in den Moment sagen konnte. Ich nahm seine Hand und zog ihn hinter mir her, in mein vorübergehendes Zimmer.

Wir setzten uns auf mein Bett und starrte ihn nur an. Ich fuhr mit meinen Augen sein Gesicht entlang und prägte mir jede kleine Einzelheit ein, bis ich an seinen wunderschönen blauen Augen stehen blieb und ihm in die Augen schaute. "Es tut mir alles so, so leid, Colin.", murmelte er. Hatte er ein schlechtes gewissen? "Ich wollte eigentlich gar nicht, dass du gehst. Aber du hast mir so einen Druck gemacht, das ich gar nicht mehr wusste, was ich überhaupt will."
"Ja, das tut mir leid.", antwortete ich kleinlaut und schaute auf die Decke, auf der wir draufsaßen. "Ich habe dir zu viel Druck gemacht, und das tut mir so leid, Noah. Ich hätte dir mehr Zeit geben sollen.", daraufhin nickte er nur verlegen und ich weiß nicht, ob ich es mir einbildete, aber ich glaubte, das ich einen kleinen Rot Ton auf seinen Wangen zu sehen schien. 

Wir schauten uns einfach nur an. Mehrere Sekunden, Minuten lang. "Der Kuss war schön.", sagte er dann irgendwann, und ich wurde rot. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte, weshalb ich nur nickte und lächelte. "Sorry, dass ich auch meinte, dass da nichts bei mir ist. Ich war die ganze Zeit schon in dich verliebt..", flüsterte er und seine Stimme wurde immer und immer leise und zerbrechlicher. Diese Zerbrechlichkeit in seiner Stimme bewies mir wieder, wie selten er eigentlich über seine Gefühle redete. Nämlich nie.
"Entschuldige dich nicht, Noah. Es ist alles gut, jetzt bin ich ja bei dir."
Ich lächelte um ihm zu versichern, das alles gut ist. Er hat mich verletzt, ja, aber sauer konnte ich auf ihn trotzdem nicht sein. Jetzt war ich bei ihm und nur das zählte. Was morgen oder übermorgen war, war mir gerade im Moment wirklich egal.


Hi, die ersten Teile meiner neuen Story "Herzensverbindung" sind jetzt auch draußen:) Ich wollte eigentlich noch warten, bis ich diese Story hier abgeschlossen habe, aber ich bin einfach viel zu ungeduldig. Das Buch wird dann auch mehr Chapters bekommen, als dieses hier. 

Hannah xx

the unspoken between us. - nolinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt