Ich war ein verdammter Freak.
Unter Avery's Bett versteckte ich mich wie der räudige Köter, der ich war. Meine Atmung war flach und mein Körper gehorchte, ich bewegte mich nicht ein Stück. Entdeckt zu werden - in diesem frühen Stadium - war nichts, was ich wirklich provozieren wollte.
Dann hörte ich sie. Die Stimme von Avery. Sie telefonierte und lauschte zwischendrin ihrem gegenüber, doch ich war begierig darauf mehr von ihr zu hören. Ihre Stimme klang wunderschön und unwillkürlich musste ich mir die Frage stellen wie sie klingen würde, wenn sie schrie.
Ich war ein Bastard.
Als das Gespräch verstummte und sie ins Schlafzimmer kam hielt ich den Atem an. Sie war mir so nah ohne zu wissen das sie nicht die einzige in diesem Raum war. Leicht senkte sich die Matratze unter ihrem Gewicht, dann fielen Kleidungsstücke zu Boden. Ich bereute in diesem Moment kein anderes Versteck gefunden zu haben, von wo aus ich sie sehen konnte.
†
Nachdem sie fertig war verließ sie das Schlafzimmer wieder und kurz darauf hörte ich Wasser - sie musste also im Badezimmer sein. Was hatte sie vor? Ich hatte das Telefonat nicht wirklich verfolgt, weil ich ohnehin nicht viel verstanden hatte - aber auch, weil ich mein Versteck nicht verlassen wollte. Sobald die Tür ins Schloss fiel und ich mir sicher war das sie nicht mehr da war kroch ich aus meinem Versteck und lauschte der Stille für einen Moment, ehe ich mich langsam Richtung Fenster bewegte. Dort stand sie, wartete auf ein Taxi und stieg ein, sobald es am Bordstein hielt.
Doch... Was mir mehr Sorgen bereitete war wie sie gekleidet war. Das rote Kleid war nicht zu lang und nicht zu kurz, doch an ihr wirkte alles wie pure Verführung. Ich hatte keine andere Wahl als ihr zu folgen... Doch zuerst versteckte ich eine kleine Kamera in ihrer Wohnung. Wer wusste schon wofür es gut sein würde.
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Ich durchlebte jede erdenkliche Emotion im Schnelldurchlaf nachdem ich ihr in den Club gefolgt war. Er war gut besucht und die Gäste derart abgelenkt, daß ich - auch wenn ich mich wie ein absoluter Psycho verhielt - nicht auffiel. Ich blieb in den Schatten, hielt mich an die Dunkelheit, denn sie war mein Schild. Sie hatte mir sooft den Hintern gerettet... Doch heute Abend drohte ich alles über Bord zu werfen.
« Ich sende dir ein Bild. Schick mir alles was du zu dieser Person findest. » bellte ich ins Handy und gab Eugene nicht eine Sekunde um etwas zu erwidern. Wut vermischte sich mit Eifersucht, denn ich hatte Avery genau im Blick und ertrug es nur schwer, das dieser schleimige Typ an ihrer Seite nichts geringeres versuchte als sie zu begrapschen. Ich wusste sofort das hinter seinem Strahlemann Lächeln mehr steckte als er vorgab. Wenige Momente später summte mein Handy und ich öffnete die Nachricht von Eugene. Ich überflog die angehängte Akte, verweilte aber länger als unbedingt nötig bei den Fotos. « Ich werde dich umbringen... »
Meine Haut kribbelte... Das tat sie immer, kurz bevor ich zur Tat schritt. Nichts und niemand konnte die Aggressivität in mir bändigen, die Wut bremsen. Ich war bereit ihn zu töten. Aber dann dachte ich an Avery und das sie womöglich ein weiteres Opfer von ihm werden würde, würde ich nichts unternehmen - also tat ich das, was ich am besten konnte und loggte mein Handy über einen Server ein, der mir Anonymität bot. Dann begann ich eine SMS zu schreiben. Bevor ich sie abgeschickt hatte war sie aufgebrochen und Richtung Toiletten verschwunden, was mir den nächsten Schritt meines Plans ermöglichte.
†
Der Feueralarm versetzte den Club in helle Aufregung und gab mir die Chance bei all dem durcheinander zu reagieren. Ich zeigte mich in der Nähe von James Harris und lächelte ihm verschmitzt zu als er mich bemerkte - und er fiel darauf rein. « So ein Scheiß, oder? Ich wollte heute Abend etwas Action, aber jetzt... Wir müssen alle raus. Befehl der Wachhunde, uäh. »
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DARK VOL 1
Mystery / ThrillerIch sehe dich, auch wenn Du mich nicht siehst. Ich bin dein Schatten, dein Henker... Und du bist meine Erlösung. ⚠️TRIGGERWARNUNG⚠️ FSK18+ // very dark-romance //