Alle verabschiedeten sich zwar von Tyson, aber es fiel erschreckend kalt aus. Er musste Vormittags zum Bahnhof und sagte beim Frühstück zu jeden Tschüss.
Stella drehte sich nicht einmal zu ihm um, während sie eine Verabschiedung grummelte und Callista schaffte sogar ein halbwegs glaubwürdiges Lächeln, stand aber nicht auf und begleitete ihn auch nicht zur Bushaltestelle.
Und dann war Tyson weg und sie hatten drei freie Zimmer im Waisenhaus.
Einige Tage später fing auch bei ihnen die Schule wieder an, worüber Callista zugleich Freude und Angst verspürte.
Es war zwar schön, wieder etwas Wirkliches zu tun zu haben, denn die letzten Ausflüge in die Stadt waren wirklich nicht allzu interessant gewesen, denn ohne Geld und nur zu zweit hatten sie nicht viel machen können.
Aber sie kamen an eine neue Schule, wo sie plötzlich die Jüngsten waren. Sie konnten ihre alten Hobbys nicht mehr ausführen, kannten in ihrem Jahrgang niemanden und wussten auch nicht, wie die anderen auf sie reagierten.Callista hatte schon von Richard und Enno gehört, dass sie in der Schule viel gehänselt wurden, was aber auch teils an Richards etwas exzentrischem Verhalten liegen konnte. Jane erzälte da weniger Horrorstorys, aber Callista konnte auch nicht beurteilen, wie oft die ältere Schülerin tatsächlich anwesend war, und wie oft sie sich nur irgendwo in London herumtrieb. Lola hatte sogar einige Freundinnen, aber sie stahl auch so oft das Geld anderer, dass sie sich jeden Morgen schminken konnte und angeblich einen ganzen Müllsack voller teurer, stylischer Kleidung hatte, von der sie sich jeden Tag ein Outfit in die Tasche steckte und dieses im Schulklo anzog.
Sie stiegen nicht, wie gewohnt, bei der Grundschule aus, sondern fuhren noch einige Haltstellen weiter, bis sie mit allen anderen bei einem riesigen Gebäude ausstiegen, das in dem für eine Schule tyischen hellgelb verputzt war. Das knallige Grün der Fensterrahmen biss sich ganz wunderbar damit.
„Okay, wir kommen in die Sieben b", erklärte Stella, die ihren Stundenplan in der Hand hielt, während sie zusammen mit anderen Schülern das Gebäude betraten. „Das Klassenzimmer ist der Raum 204, also müssten wir in die zweite Etage und dann in den vierten Raum. Als erstes haben wir allerdings Latein, weshalb wir zu Raum 008 müssen, der im Erdgeschoss liegt".
„Wieso haben wir Latein nicht im Klassenzimmer?", fragte Callista irritiert. Ehrlich gesagt hatte sie sich noch nicht so wirklich mit der neuen Schule beschäftigt, obwohl sie sonst immer so ehrgeizig war.
„Weil da jetzt der Französischkurs Unterricht hat. Man konnte zwischen den Sprachen Latein, Spanisch und Französisch wählen. Jedenfalls eigentlich, in der Grundschule. Unsere hat aber nur Latein angeboten, weshalb wir keine wirkliche Wahl hatten. Die Fremdsprache macht man dann in der Secondary School weiter, nur gibt es da klassenübergreifende Kurse für jede Sprache. In der achten Klasse müssen wir dann eine zweite Fremdsprache wählen".
Sie gingen durch die Gänge im Erdgeschoss auf der Suche nach dem Raum 008, doch zuerst fanden sie 020, was bedeutete, dass sie an der falschen Seite suchten. Dann fanden sie zwar Raum 009, brauchten aber ewig, bis sie merkten, dass 008 in einem seperaten, nach links abbiegenden Korridor lag, zusammen mit Raum 006, 010 und dem Lehrerzimmer. Diesen Aufbau verstand Callista nicht, aber immerhin wussten sie jetzt, wo der Raum lag.
Erst kurz vor dem Klingeln stürmten sie durch die Tür und bemerkten entsetzt, dass schon fast alle Tische besetzt waren. Es gab keinen Zweiertisch mehr, sodass sie sich voneinander trennen mussten.
Ganz vorne war noch ein Platz und weiter hinten ein weiterer.
„Geh du nach vorne, du kannst Latein so gut", bestimmte Stella. „Dann sieht die Lehrerin mich nicht so sehr".
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Niemals genug
FanficCallista Malfoy ist ein Squib. Für ihre Familie ein Desaster. Aus diesem Grund wird sie enterbt und in die Muggelwelt geschickt, ohne jegliche Vorbereitung oder Hilfe. Irgendwie muss sie sich zurechtfinden und zugleich mit dem Verrat durch ihre Fami...