Rückkehr

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Zu Callistas Erstaunen schrieb Steven ihr mehrere Male aus dem Internat, obwohl sie außer bei den Spanisch-Stunden kaum miteinander kommuniziert hatten.

Scheinbar hatte er zeimlich Probleme dabei, dem spanischen Unterricht zu folgen und bekam zusätzlich von den Lehrern ständig Ärger, wenn seine Aufsätze grammatikalisch nicht allzu viel Sinn ergaben. Allerdings hatte er schnell Freunde gefunden, die seine Husaufgaben Probe lasen und ihn beim Lernen der Sprache unterstützten.

Callista antwortete ihm, indem sie von ihren eigenen Verständnisproblemen und von einigen augedehnten Spaziergängen durch den Wald, bei denen sie die Grenzen des Schutzzaubers austestete, erzählte.

Vor Weihnachten apparierten die Betreuer und Lehrer mit allen Kindern zu einer magischen Einkaufsstraße, nicht unähnlich der Winkelgasse, aber viel moderner und weniger gequetscht. Dort konnten sie Geschenke und eventuell benötigte Dinge, wie einen Badeaunzug, kaufen. Callista schenkte nur Steven etwas.

Als sie nach dem Besuch der magischen Straße auch noch in die Muggeleinkaufszone gingen, fand Callista dort sogar eine Kinderspielzeugpistole mit hunterten wiederverwendbaren Plastikkugeln. In der Hoffnung, dass sie mit ihr das Zielen üben konnte, kaufte sie diese mit dem Taschengeld, das sie vom Waisenhaus bekommen hatten. Sie bezweifelte nämlich, dass der kahlköpfige Kassierer englische Pfund annahm.

Nach Weihnachten kam Callista immer besser beim Unterricht mit und konnte sich sogar regelmäßig melden, um etwas beizutragen. Als dann die Sommerferien begannen und, von vielen nichtmagischen Kindern gefürchtet, die Zauberer und Hexen wiederkamen, konnte sie schon ganze Gespräche führen und musste sich weniger konzentrieren, um die eigentlich fremde Sprache zu sprechen.

Auch Steven konnte fast fließend Spanisch, weshalb sie die Extrastunden nicht mehr fortsetzten.

Wenige Tage später stand in der spanischen Zaubererzeitung groß: Er-dessen-Name-nicht-genannt-worden-darf ist zurück - Er ist ins britische Zaubereiministerium eingebrochen

Interessiert las Callista den gesamten Artikel durch, der einen großen Kampf zwischen Dumbledore und Voldemort beschrieb und von Harry Potters Einwirken berichtete, bevor sie Steven zur Seite nahm und fragte: „Du warst doch mit Harry Potter auf einer Schule. Kannst du mir noch mehr von ihm erzählen? Welche Freunde hatte er? Gab es jemandem, mit dem er sich gar nicht verstanden hat? Und hatte er irgendwelche Pläne, um Voldemort zu besiegen? Hat er speziell trainiert?"

„Boah, das sind echt viele Fragen", Steven fuhr sich durch die Haare, sah aber erfreut darüber aus, sie zu sehen. „Du scheinst ja echt ein Fan zu sein".

Callista ließ sich nicht ablenken, sondern starrte ihn so lange auffordernd an, bis Steven zu erzählen begann: „Also, er hat fast seine ganze Zeit mit Hermine Granger und Ron Weasley verbracht, wobei er mit Letzterem zwischendurch einem ziemlichen Streit hatte. Von besonderem Training habe ich nichts mitbekommen, außer dass Hermine ihm einige Zauber für das Trimagische Turnier beigebracht hat. Er war mit einer Schwarzhaarigen auf dem Weihnachtsball, soweit ich das mitbekommen habe, aber ich glaube nicht, dass daraus eine Beziehung wurde und er war ziemlich fertig, als Cedric Diggory gestorben und du-weißt-schon-wer zurückgekehrt ist. Waren das alle Fragen?"

„Nein, hatte er sonst irgendwelche Feinde?", fragte Callista.

Steven dachte kurz nach, bevor er grinste: „Tatsächlich. Er hat sich immer wieder mit diesem Typen, der sich für was Besseres hielt, in die Haare gekriegt. Draco Malfoy. Einmal hat Moody ihn sogar in ein Frettchen verwandelt, aber das habe ich leider nicht gesehen".

„Draco Malfoy? Was macht der so? Wie geht's ihm?", hakte Callista direkt nach, denn sie interessierte sich wirklich für ihren Bruder. „Ist er Einzelkind?"

Niemals genugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt