Kapitel 7/ Gibt es noch Hoffnungen?

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In meinem Zimmer umhüllt von Melodien, erwacht mein Herz um 11:00 Uhr voller Nervenkitzel und Vorfreude auf das bevorstehende Treffen mit Theodore.

Die Gedanken wirbeln, während ich verzweifelt nach einem Outfit suche, das nicht nur schön aussah, sondern auch meine Seele widerspiegelt. Doch die düsteren Nuancen meiner Kleidung machten die Auswahl schwierig.

Nach einer anstrengenden Suche und 20 Minuten des Grübelns fand ich endlich ein Outfit, das zumindest nicht düster wirkt. Es war eine kleine Errungenschaft inmitten der Verzweiflung.

Vor dem Spiegel stand ich und betrachtete mein Spiegelbild. Es ist eine Mischung aus Zufriedenheit und Unsicherheit, aber es ist okay, dachte ich.

Vor meinem Schminktisch sitzend, obwohl ich ihn eigentlich nicht mehr brauche, versuchtete ich mein Gesicht zu verstehen. Früher war es anders, früher war es einfacher. Doch seit ich an dieser Schule bin, ist alles anders. Die Unmenschen, sie hinterlassen Spuren auf meiner Haut, Spuren von Neid oder Mitleid, ich weiß es nicht.

Meine dunkelbraunen, fast schwarzen Haare gleiten durch meine Finger, gehorchen meinem Willen und formen sich zu dem, was ich möchte. Es ist eine kleine Erleichterung inmitten dieser düsteren Gedanken.

Ich betrachte mich im Spiegel und sehe ein Gesicht, das einst gelobt wurde, ein Gesicht, das jetzt von Dunkelheit und Zerstörung gezeichnet ist. Es schmerzt, doch ich lächle, denn vielleicht gibt es noch Hoffnung, vielleicht gibt es einen Weg zurück zu jener Schönheit, die ich einst war.

Ich lackierte mir nach langer Zeit wieder meine Nägel. Sie waren ziemlich Gesund und lang. Ich überlegte welche Nagellack Farbe ich benutzen sollte. Schwarz? Nein. Weiß? Nein. Ich entschied mich für grau.

Ich schaute auf die Uhrzeit und es ist 13:25.

Ich habe noch genügend Zeit deswegen ging ich runter zum Wohnzimmer.
Ich sah meine Mutter aber mein Vater war nicht da. Er war arbeiten.

,,Hallo Mom," murmelte ich, während mein Herz in tausend Stücke zerbrach, als ich sah, wie erschöpft sie von der ganzen Woche war. Sie hatte so hart gearbeitet, nur für mich... obwohl ich das alles gar nicht will.

,,Hallo, mein Schatz. Auf der Küchentheke liegt etwas für dich, Evy," sagte sie mit einem großen, liebevollen Lächeln.

Ich ging in die Küche und entdeckte, dass sie mir zwei neue Pullover gekauft hatte.

Der eine war flauschig und beige, der andere pastellgelb und mit meinem Namen bestickt.

Tränen stiegen mir in die Augen, so glücklich war ich. Ich musste sie zurückhalten.

Ich war so fröhlich darüber, dass Hauptsache einer in mein Leben an mich denkt und veruscht glücklich zum machen.

Ich rannte ins Wohnzimmer zu meiner Mutter, die immer noch erschöpft auf der Couch lag. Ich umarmte sie fest: ,,Danke, Mama, danke."

,,Kein Problem, du hast es verdient," sagte sie sanft.

Aber in meinem Herzen wusste ich, dass ich es in keiner Hinsicht verdient hatte.

Ich verbrachte noch ungefähr 20 Minuten mit meiner Mutter Zeit und wir redeten über eine Serie.

Dann log ich sie an und meinte das ich mich mit freunden treffe für die Schule.
Sie freute sich das ich mit mein Freunden Zeit verbringe...wenn sie nur wüsste...

Ich ging nach oben in mein Zimmer und holte meine Handtasche die schon gepackt mit Sachen ist.

Dann machte ich mich auf dem Weg.
Irgendwie wusste ich selber nicht genau wo ich hingehe und dann bleib ich stehen.
Mist! Wir haben nicht besprochen wo wir uns treffen.

Wie soll ich ihn erreichen?

Ich ging einfach Richtung Schule.
Mit Hoffnung dass er da ist.

Als ich ankam, blickte ich mich um, aber er war nirgends zu sehen. Enttäuscht machte ich mich auf den Heimweg, doch plötzlich spürte ich eine warme, starke Hand, die meinen Unterarm umfasste und mich zurückzog.

„Warte, Evelyn," flüsterte eine tiefe, dennoch sanfte Stimme. Es war Theodore.

Ich drehte mich um und sah ihn an. Er trug eine lockere Hose und ein enges langärmeliges Shirt, das seine Muskeln betonte. Darüber hatte er ein Sweatshirt geworfen. Trotz seines lässigen Outfits strahlte er eine elegante Präsenz aus.

„Hi," sagte ich leise und schüchtern.

Er lächelte und sagte: „Ich kenne einen verlassenen Ort, wo uns niemand sehen wird. Komm."

Ich folgte ihm ohne zu zögern, denn ich fühlte mich seltsam sicher bei ihm, obwohl wir uns kaum kannten.

Er führte mich in ein verlassenes Hochhaus. Wir erklommen die unzähligen Treppen, und obwohl es anstrengend war, war die Aussicht oben atemberaubend.

„Wow..." hauchte ich, und er stellte sich dicht neben mich. Unsere Blicke trafen sich, und plötzlich begann er zu lachen: „Hahaha, tut mir leid, aber du bist ja winzig."

Ich starrte ihn kurz an, bemerkte dann den Größenunterschied und musste ebenfalls lachen. Er war zwei Köpfe größer als ich. Doch als ich lachte, verstummte er.

„Du lachst... Zum ersten Mal seit Jahren höre ich dich lachen," sagte er, und ich hielt inne. „Nein, nein, hör nicht auf. Dein Lachen ist so... so schön," fügte er hinzu.

Ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden, und schenkte ihm ein schüchternes Lächeln.

Nach einigen Minuten setzten wir uns auf den Boden des Dachs und genossen die Aussicht.

„Ich hätte da eine Idee," begann er. „Weil ich dich gerne besser kennenlernen möchte, könnten wir uns gegenseitig Fragen stellen."

Ich nickte zustimmend.

„Du darfst anfangen," sagte er.

„Ähm, also... Was machst du gerne in deiner Freizeit? Verbringst du eher Zeit allein oder mit deiner Familie und Freunden?"

„Ich bin oft allein," antwortete er. „Ich habe kein gutes Verhältnis zu meiner Familie und meine Freunde... naja, du kennst sie."

Seine Worte machten mich traurig, aber ich war froh, dass er mir vertraute.

„Jetzt bin ich dran," sagte er plötzlich. „Warum lässt du dich in der Schule mobben?"

Seine direkte Frage traf mich unvorbereitet.

„Ich... also, ich werde nicht gemo-" begann ich, doch er unterbrach mich: „Ich weiß, dass du gemobbt wirst. Das wissen alle, sogar die Lehrer."

Ich schwieg kurz, bevor ich antwortete: „Ich will meine Eltern nicht enttäuschen... Sie sind so stolz auf mich."

„Evelyn, deine Eltern würden dich verstehen, wenn du ihnen alles erklärst," sagte er sanft.

„Ich weiß, Theodore, ich weiß... Aber warum bist du eigentlich so nett zu mir?"

Er sah mir tief in die Augen. „Ich will dir helfen," sagte er.

„Danke... danke," flüsterte ich, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen.

Er kam näher, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Doch dann klingelte sein Handy, und eine wütende Frauenstimme ertönte.

,,Hallo Mutter.... ja, ich komme. Bis gleich," sagte Theodore.

„Ich muss los, Evelyn," sagte er, und ich spürte seine Traurigkeit.

„Okay," flüsterte ich, noch immer schüchtern.

Er lächelte und seine Augen glühten vor Leidenschaft, als er sagte: „Evelyn, du bist bezaubernd, wenn du schüchtern bist." Seine Stimme war ein sanftes Flüstern, das meinen Körper erzittern ließ. Dann drehte er sich langsam um und ging, und ich blieb mit einem feurigen Verlangen in mir zurück, das meinen Körper durchströmte und mein Herz zum Rasen brachte.

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Schaut gerne bei ,,Lissa_2807" und bei ,,Annadiegeile07" vorbei.
Beide sind wirklich sehr lieb!!!!

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