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Aylana

Nachdem die Sonne hoch am Himmel stand und einen neuen Tag ankündigte, beschlossen wir einige Schritte zu gehen, um die Umgebung zu erkunden und eventuell neue Erkenntnisse zu sammeln.

Auf dem Weg unterhielten wir uns weiterhin über unsere Pläne, Familien und Vorstellungen für die Zukunft.

„Meine Mutter würde dich lieben", erzählte ich gerade lachend, „mein Vater würde dich skeptisch Mustern und Marley würde dich ständig anbetteln mit dem Rato fahren zu dürfen". Nolan sah kurz hinter sich und lächelt dann ebenfalls: „Du kannst dich für diese Familie sehr glücklich schätzen".

Ich stimmte ihm zu, ja das konnte ich. Zwar hasste ich wie meine Mutter mit mir umging, mein Bruder mich nervte und mein Vater alle Probleme ignorierte, aber nach einigen Erzählungen über Nolans Eltern fühlte ich mich nicht mehr in der Lage so über sie zu denken.

„Aber ich kann es deiner Mutter nicht verübeln, schließlich bin ich liebenswert", gab er in einem eitlen Tonfall an.

„Dass ich nicht lache", antwortete ich darauf sarkastisch.

„Du liebst mich doch auch", stellte er fest und wusste nicht einmal, wie Recht er mit dieser Aussage hatte.

Beschwingt schubste ich ihn minimal nach rechts. Das nahm er zum Anlass triumphierend zu grinsen, als ob er keine Einwände meinerseits zulassen würde. Als Revanche schubste er mich ebenfalls zur Seite.

Ich hatte mit seinem Kraftaufwand überhaupt nicht gerechnet und verlor mein Gleichgewicht. Wie ein nasser Sack plumpste ich in den Sand und hustete, als ich durch meinen Aufprall einen Sandwirbel auslöste und mir dieser die Atemwege verstopfte.

Anstatt mir aufzuhelfen, prustete Nolan los und hielt sich vor Lachen den Bauch. Ich sah ihn mit einem empörten Gesichtsausdruck an, was er nur noch belustigender fand. Also hielt ich meine Hand senkrecht in die Luft und zog ihm mithilfe von Magie den Boden unter den Füßen weg, so dass er anfing im Sand zu versinken.
Ich hatte Treibsand erschaffen.

Erst bemerkte er es nicht, aber als er dann schon knietief im Sand feststeckte, wankte er und sah sich irritiert um. „Es zählt nicht, wenn du Magie einsetzt", beschwerte er sich und dieses Mal konnte ich über ihn lachen. „Das sagst du nur, weil du das nicht kannst".

Er versank immer weiter und verschränkte die Arme genervt. „Hör auf mit dem Blödsinn“. Mit einem Hauch von Panik streckte er beide Arme nach mir aus und ich beschloss ihm zu helfen. Ich stemmte mich mit meinem Gewicht in den Sand und zog vergeblich an seinen Armen.

Da ich nach einigen Versuchen merkte, dass er nur weiter nach unten sank, schloss ich meine Augen um mich zu konzentrieren und lenkte meine volle Konzentration auf die Auflockerung des Sandes.

Es brachte aber nichts, er steckte unverändert fest und als ich ihn wieder ansah, hatte er seine Augen weit aufgerissen: „Was ist das ?“.

Ich folgte seinem Blick und entdeckte einen gewaltigen Orkan auf uns zukommen.

Ich drehte mich um und mit allmählicher Panik zog ich erneut an Nolans Arm. „Ich habe keine Ahnung und ich will keine Bekanntschaft damit machen". Er nickte und versuchte sich ebenfalls aus dem Sand zu lockern, in dem er sich mit seiner freien Hand versuchte hochzudrücken.

Ich richtete meine Hände auf ihn und versuchte ohne jegliches magisches Wissen den Treibsand zu stoppen. Irgendwie hatte ich ihn heraufbeschworen, also sollte ich doch auch in der Lage sein das zu beenden.

Der Orkan kam immer näher und ich hatte Mühe etwas zu erkennen, weil dieser sowohl meine Haare ins Gesicht wehte, als auch den Sand aufwirbelte.
Ich kniff meine Augen zusammen und ignorierte das Jucken in meinen Augen, als der Sand uns immer mehr drohte zu verschütten.

Revival of SocietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt