Die Gefährtin des Beta

Kapitel 1

Achtung! Im späteren Verlauf werden Sex-Szenen beschrieben und auf Gewalt eingegangen. Wenn du darüber nicht lesen willst, such dir bitte eine andere Geschichte!
Danke :)

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Drei Tage. Drei Tage ist er nun auf der Flucht. Seine Füße tun endlich nicht mehr weh, aber er weiß dass sie bluten. Seine Beine spürt er nicht mehr. Sie sind genau so taub wie der Rest seines Körpers. Er hat keine Ahnung wo er ist, aber er kann nicht stehen bleiben.
'Ich brauche etwas zu essen, aber noch viel dringender benötige ich Wasser. Es ist so heiß, so schwül und doch sind die Fetzen an meinem Leib trocken. Nero, hilf mir!' Fleht er in seinem Kopf. Doch sein Wolf antwortet nicht, denn er ist fort.
Der Tod seines Alpha, seines Bruders hat ihn zu sehr getroffen. Ohne seinen Wolf, ohne Wasser, ohne Hilfe weiß er, wird er nicht mehr lange durchhalten.
Als er über irgendetwas am Waldboden stolpert, fällt er flach zu Boden. Seine Arme knicken einfach unter ihm weg und seine Beine unternehmen gar nicht erst den Versuch ihn aufzufangen.
'Warum soll ich mich eigentlich noch quälen? Ein Leben ohne Wolf, ohne Alpha, ohne Rudel ist doch nichts wert. Genau so gut kann ich auch hier auf diesem erstaunlich bequemen, moosigen Boden liegen bleiben und gleich sterben.'
Mit diesem letzten Gedanken im Kopf wird die Welt um ihn ruhig und schwarz.

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"Das kann doch wirklich nicht sein! Willst du mich veralbern? Das ganze habe ich gestern erst mit dir wiederholt und du erzählst mir jetzt, dass du genau das heute im Test falsch hast? Und du willst Alpha werden? Das ich nicht lache!"

Ich liebe meinen Bruder wirklich, aber selbst wenn er noch zweieinhalb Jahre hat bis er den Alpha-Posten übernehmen soll ist er einfach die falsche Wahl. Mir steht die Position zu. Ich bin schließlich die Ältere und sollte in drei Wochen an meinem 21. Geburtstag die Führung des Rudel übernehmen. Er kann sich ja nichtmal die Namen unserer engsten Verbündeten merken!
Aber nein, unser engstirniger, altmodischer Vater fordert einen männlichen Nachfolger. Samuel hat sich eigentlich nie für die ganze Rudelpolitik interessiert, aber seit er vor fünf Monaten seinem Wolf begegnet ist hat er wirklich nur noch Flausen im Kopf. Ständig ist er mit seinem besten Freund und späteren Beta Alexander unterwegs und macht irgendwelchen Mist in Wolfsgestalt.

Ich dagegen fand von Anfang an den Unterricht zum Führen eines Wolfsrudels mega interessant. Warum ich das überhaupt lernen musste oder durfte? Weil ich mich als brave Tochter eines großen Alpha natürlich mit dem Alpha eines anderen Rudel paaren soll. Und damit ich meinen Posten als Luna dann perfekt ausführen kann habe ich schon früh Lehrstunden in Sachen Rangordnung, Territorienaufteilung und Rudelgeschichte bekommen.
Zu meiner größten Freude und Überraschung durfte ich außerdem an den Trainingsstunden mit den anderen höheren Rudelmitgliedern teilnehmen, was mich zu einem der besten Krieger unseres Rudels gemacht hat.

"Sei mal nicht so gemein Sis. Ist doch eh nicht so wichtig. Bis ich den Posten übernehme sind die alle alt und runzelig und andere Namen sind wichtig." reißt mich mein Bruder in seiner lässig coolen Art aus meinen Gedanken. Gerade als ich erwidern will, dass diese 'alten runzeligen' Männer dann immernoch wichtig sein werden, hallt die Stimme eines unserer Wachmänner in meinem Kopf wieder.

"Alpha Rendolf, Samuel, hier liegt ein bewusstloser Mann an der südlichen Grenze. Riecht irgendwie schwach nach Streuner aber irgendwas ist komisch an dem. Ich denke das wollt ihr euch vielleicht ansehen."
Er hat mich zwar nicht direkt angesprochen aber in die Gedankenrede mit einbezogen. Davon ausgehend, dass er mich also ebenfalls gemeint hat antworte ich sofort. "Ich bin schon auf dem Weg, gib mir fünf Minuten."
Mein Vater ist jedoch natürlich anderer Meinung "Soraya das ist nicht deine Angelegenheit. Dein Bruder wird das klären."
Nachdem Samuel mir daraufhin einen Blick zuwirft bei dem er genervt die Augen verdreht, beschließe ich meinen Vater zu ignorieren und laufe los die Treppen hinunter und aus dem Haupthaus hinaus Richtung Waldgrenze. Dort angekommen verschwende ich keine Zeit und verwandle mich im laufen in meine Wölfin Aelia die sofort anmutig los sprintet.

Wie versprochen verschwinde ich 5 Minuten später hinter einem der Bäume in dem Kleidung gelagert ist und ziehe mir ein schwarzes, viel zu großes T-Shirt und eine rote Short an, die mir bis zum Schienbein geht. Als ich auf den Wachmann und seinen Partner zutrete trifft auch mein Vater ein. Im Schlepptau meinen wenig begeisterten Bruder.
"Erzähl mir was passiert ist!" donnert der Alpha während er mir einen missbilligenden Blick zuwirft.
"Wir waren auf unserem Kontrollgang entlang der Grenzen als ich einen ganz schwachen Geruch nach Streuner wahrgenommen habe. Ich habe gar nicht bemerkt wie nah der Typ uns ist, bis ich fast über ihn gestolpert wäre. Ich war mir nicht sicher ob er überhaupt noch lebt weil er sich gar nicht bewegt hat und wirklich fertig aussieht. Aber er hat Puls. Außerdem hat Luke ihn durchsucht und er hat keine Waffen bei sich. Er hat eigentlich gar nichts bei sich außer diesen völlig zerrissenen Klamotten."

Achselzuckend macht der Wachmann, den ich inzwischen als Sammy identifizieren konnte einen Schritt zur Seite und gibt mir den Blick auf einen flach am Boden liegenden Körper frei. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu um ihn mir näher anzusehen.
'Hübscher Kerl' raunt Aelia in meinem Kopf und sie hat recht.
Er ist groß, sicher an die 1,96 Meter mit dunklen, fast schwarzen Haaren die ihm bis zu den Schultern gehen. Sein Gesicht liegt halb im Moos und ist von seinen Haaren bedeckt. Als einziges kann ich ein markantes, kräftiges Kinn erkennen. Man merkt ihm an dass er ein sehr starker Mann sein muss, aber irgendetwas hat ihn merkbar in mitleidenschaft gezogen. Er sieht trotz seiner Muskeln abgemagert aus und seine Arme sind von vielen kleinen, verdreckten Wunden übersät.

"Das komische ist, dass sein Geruch so schwach ist. Er sieht aus wie ein höherrangiges Rudelmitglied aber riecht nicht nach Wolf."
Sammy spricht noch immer mit meinem Bruder und unserem Vater während mich alle drei ignorieren. Ich wage einen weiteten Schritt näher an den Fremden heran und meine Wölfin hebt schnuppernd die Nase als mich ein Geruch trifft der mir kurz den Atem raubt und so schnell wieder fort ist, dass ich schon zweifle ihn überhaupt gerochen zu haben. Er ist definitiv Werwolf aber Sammy hat recht. Irgendetwas ist komisch. Alleine schon dass seine Wunden nicht heilen gibt mir Rätsel auf.

"Ich finde wir sollten ihn in unsere Klinik bringen und ihn befragen sobald er aufwacht." Ich wende mich meinem Vater zu und sehe ihn herausfordernd an. Er ignoriert mich weiterhin und fragt meinen Bruder was er als zukünftiger Alpha tun würde. Eloquent wie er ist zuckt er mit den Schultern und wirft dem Fremden einen genervten Blick zu. "Bringen wir ihn halt in die Klinik und sehen dann weiter." nimmt er meinen Vorschlag, sichtlich zum Missfallen unseres Vaters auf.
"Nun gut, aber stellt zwei Wachen vor seine Tür und eine Wache bleibt bei ihm im Zimmer. Er mag zwar momentan nicht viel anrichten können aber wenn er wirklich ein höherrangiger Wolf ist kann sich das schnell ändern. Sammy, du und Luke bringen ihn hin, danach könnt ihr weiter patroullieren. Jannik und Steven sollen euch dort empfangen."

Die zwei Wachen nicken ihrem Alpha respektvoll zu bevor sie sich wieder zu dem Mann am Boden drehen um ihn aufzuheben. Mein Vater wirft mir einen kurzen Blick zu, bevor er sich abwendet und in den Wald verschwindet. Mein Bruder trottet ihm hinterher.
Ich beschließe bei Sammy und Luke zu bleiben und greife nach dem Fremden um ihn hoch zu heben. Ein kurzer Blitz zurchfährt mich und lässt auch Aelia in meinem Kopf zusammen zucken. Als würde ein elektrischer Impuls von seiner Haut ausgehen, wie man es kennt wenn einem die Rolltreppe im Kaufhaus eine wischt weil man mit Gummisolen unterwegs ist. Übrig bleibt eine kaum greifbare Wärme die nicht nur von seiner natürlichen Körperwärme auszugehen scheint.
Kopfschüttelnd besinne ich mich auf meine eigentliche Arbeit und setze ihn mithilfe von Luke auf den Rücken von Sammys Wolf. Luke und ich verwandeln uns und eskortieren Sammy und den Fremden zum Klinikum.

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Hallo, schön dass du da bist! Ich hoffe das erste Kapitel hat dir gefallen. Das hier ist meine erste Geschichte die ich veröffentliche und auch meine erste Werwolf-Story.
Ich würde mich wirklich über konstruktive Kritik freuen! Sag mir gerne auch wenn du einen Denkfehler findest oder dir was nicht gefällt. Meine einzige Bitte ist, dass du dabei freundlich bleibst. :)

Viel Spaß beim weiter lesen!
Liebe Grüße, deine
SaniKura

(Titelbild von pixabay)