𝚎𝚒𝚐𝚑𝚝

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Ich drehte mich um und blickte direkt in das breite Grinsen von Till, dem Sänger von Rammstein. „Hey, was für eine Überraschung!", rief ich aus, immer noch etwas verblüfft, ihn und die Jungs hier zu sehen. „Wie geht's?"

„Gut, gut," antwortete mir dann aber Richard und winkte lässig mit der Hand. „Wir haben beschlossen, noch ein bisschen durch die Stadt zu bummeln und sind dann hier gelandet. Scheint, als hätten wir den gleichen Plan für das verspätete Mittagessen gehabt."

Wir lachten beide, und Till fragte: „Hast du schon gegessen?"

„Noch nicht, ich wollte gerade eben erst bestellen," sagte ich und zeigte auf die Kasse. Till nickte kurz und trat fix neben mich. „Lass mich das übernehmen, als kleines Dankeschön für den guten Start in den Tag heute Morgen."

Ich versuchte zu protestieren, aber er bestand darauf. Also ein kleiner Sturkopf, interessant. „Wirklich, es wäre uns eine Freude, und deine Bemerkung zu Till war das Highlight des Frühstücks," sagte Richard nun mit einem Augenzwinkern. „Also, was möchtest du?"

Nach einer kurzen Diskussion und dem Bestellen unserer Mittagessens suchten wir uns einen Platz. Die Jungs bestanden auch darauf, dass wir alle zusammen essen. Es war immer noch surreal, mit den Mitgliedern von Rammstein in einem McDonald's zu sitzen, einfach zu plaudern und was zu essen. Wir sprachen über alles Mögliche – ihre Tour, die Stadt, sogar über Lieblingsessen. Rammstein war überraschend bodenständig und wirkte gar nicht wie die Rock-Legenden, die man auf der berühmten Bühne zu sehen bekommt.

„Weißt du, es ist erfrischend, mal jemanden zu treffen, der uns nicht sofort nach Autogrammen oder Fotos fragt," sagte Olli plötzlich und lehnte sich zurück. „Wir sind auch nur Menschen, die hin und wieder einen Burger essen wollen."

Ich lachte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so jemanden wie euch überhaupt treffe, geschweige denn, dass wir zusammen essen würden."

„Das Leben ist eben voller Überraschungen," antwortete Flake mit einem kleinen Lächeln. „Aber erzähl mal, was machst du, wenn du nicht im Hotel arbeitest?"

Und so erzählte ich ihnen von meinem Alltag, meinen Hobbys und Träumen. Alle hörten aufmerksam zu und gab hier und da einen Kommentar ab, ohne mich dabei aber zu unterbrechen. Die Zeit verging wie im Flug, und bevor ich mich versah, war eine Stunde vergangen.

„Ich muss mich wieder auf den Weg machen," sagte ich schließlich und stand auf. „Wir müssen auch ins Hotel, sonst sucht unser Manager uns noch" sprach nun Christoph „Aber es war wirklich schön, dich kennenzulernen. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder."

„Das würde mich freuen, am Samstag sehe ich euch auf jeden Fall. Meine Freundinnen schenkten mir Karten" sagte ich. „Ach so? Du hörst uns wohl gern?" fragte mich nun Till und bekam aber nur ein kurzes Nicken als Antwort, da mir das etwas unangenehm war. Wir verabschiedeten uns, und als ich den Jungs nachsah, konnte ich immer noch nicht ganz glauben, was gerade passiert war. Nicht nur gerade, sondern generell die letzten Tage

Ich fühlte mich plötzlich gar nicht mehr so müde. Vielleicht war es die Gesellschaft oder einfach die ungewöhnliche Begegnung, aber ich spürte eine neue Energie in mir. Der Tag hatte definitiv besser begonnen, als ich erwartet hatte, und ich war gespannt, was als Nächstes kommen würde.

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