Die Raucherpause mit Richard verlief ruhig, abgesehen von seinem Kommentar über mein Tattoo. Ich war dankbar für die Stille, die mir Zeit zum Nachdenken gab. Nach einer Weile kehrten wir ins Hotel zurück, und ich ging zurück an die Rezeption, um meine Arbeit fortzusetzen.
Während ich mich wieder den Anfragen der Gäste widmete, konnte ich nicht aufhören, über die Begegnung mit Richard nachzudenken. Es war seltsam, jemanden wie ihn zu treffen, der so berühmt war und doch so normal wirkte. Ich fragte mich, ob er wirklich seine Ruhe wollte oder ob er einfach nur die Gesellschaft eines Fremden suchte, der ihn nicht sofort erkannte, so wie die Fans die vor dem Hotel auf ihn und den Rest der Band warteten.
Als ich später am Tag meinen Feierabend hatte, beschloss ich, noch eine Weile draußen zu bleiben und den warmen Nachmittag zu genießen. Ich schlenderte durch die Straßen der Altstadt, als ich plötzlich eine vertraute Gestalt am Straßenrand sah - Richard. Er saß auf einer Bank und schien etwas in Gedanken versunken zu sein.
Ich zögerte einen Moment, bevor ich näher a den Mann heran trat. "Hey, alles in Ordnung?" fragte ich vorsichtig. Er sah überrascht und etwas erschrocken auf, schien mich aber zu erkennen.
"Ja, alles gut. Ich genieße nur die Ruhe," antwortete er mit einem leichten Lächeln.
"Ich verstehe das. Es ist schön, manchmal einfach allein zu sein ohne die Gesellschaft anderer," stimmte ich zu und fragte durch meine Körpersprache ob ich mich neben ihn setzen konnte. Er bejahte dies letztendlich.
Wir sprachen eine Weile über dies und das, über die Stadt, in der er gerade war, und über seine Musik. Es war merkwürdig, wie normal unser kleines Gespräch verlief, als wären wir einfach zwei Fremde, die sich zufällig getroffen hatten und über Gott und die Welt redeten.
"Es tut mir leid, wenn ich dich heute Morgen überfallen habe," brach er schließlich das Schweigen. "Ich wollte wirklich nur meine Ruhe haben und nicht überheblich rüber kommen."
"Kein Problem, ich verstehe das vollkommen," antwortete ich ehrlich. "Es war eigentlich ganz nett, eine Pause von der Arbeit zu haben, mit jemandem der nicht mit mir arbeitet."
Wir saßen noch eine Weile schweigend nebeneinander, bevor Richard aufstand und sich verabschiedete. "Vielleicht sehen wir uns ja wieder, spätestens wenn du wieder arbeiten musst," sagte er mit einem zwinkern, bevor er davon ging, in Richtung des Hotels.
Als ich allein auf der Bank zurückblieb, konnte ich nicht anders, als zu lächeln. Manchmal konnte das Leben wirklich überraschend sein, besonders wenn man am wenigsten damit rechnete.
Am Abend saß ich mit meinen beiden Freundinnen zusammen und erzählte ihnen von meinem ereignisreichen Tag - vom Einchecken der Band Rammstein, der unerwarteten Raucherpause mit Richard und unserem Gespräch auf der Bank. Nachdem wir den Tag ausgiebig besprochen hatten, machte ich mich mit unserem Hund auf einen Spaziergang, während die anderen beiden das Abendessen vorbereiteten. Emma musste heute Nacht arbeiten, daher legte sie sich für einen kurzen Schlaf hin.
Da ich morgen frei hatte, konnte ich mir Zeit lassen, um den Haushalt zu erledigen. Gegen 18:30 Uhr klingelte plötzlich mein Handy, und ich erkannte sofort die Nummer - es war Martin. "Hallo? Ist alles in Ordnung?" fragte ich besorgt.
Nachdem er tief Luft geholt hatte, erklärte er: "Normalerweise würde ich dich nicht fragen, aber ich muss dich leider bitten, noch einmal für einen halben Dienst ins Restaurant zu kommen. Die Band ist gerade angekommen, und Maria und Ingo kommen mit dem Service alleine nicht zurecht, da noch so viele andere Gäste da sind. Könntest du eventuell einspringen? Es tut mir leid, dass ich das von dir heute noch verlange."
Ein langes Seufzen entwich mir, denn obwohl ich das Serviceteam mochte, war mein Energielevel bereits ziemlich niedrig. Dennoch entschied ich mich dafür und sagte Martin zu, dass ich sofort losmachen würde. Ich legte auf und stand vom Tisch auf, um mich für die Arbeit fertig zu machen. Meine Freundinnen sahen mich besorgt an, aber ich lächelte ihnen beruhigend zu. "Es wird schon klappen", versuchte ich, meine eigene Unsicherheit zu überspielen.
Mit einem schnellen Wechsel in meine Arbeitskleidung und einem kurzen Abschied von den Mädchen machte ich mich auf den Weg zum Restaurant. Unterwegs dachte ich darüber nach, wie ich den Abend wohl überstehen würde. Die Erschöpfung nagte bereits an mir, aber ich versuchte, mich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren.
Als ich im Restaurant ankam, war die Hektik bereits spürbar. Maria und Ingo rannten hin und her, und die anderen Mitarbeiter waren ebenfalls alle beschäftigt. Ich sprang sofort ein und half, so gut ich konnte.
Die Bandmitglieder von Rammstein waren bereits an ihren Tischen versammelt und wurden von den anderen Gästen neugierig beobachtet. Ich versuchte, unauffällig und professionell zu bleiben, während ich sie bediente.
Die Zeit verging wie im Flug, und bevor ich es bemerkte, war mein halber Dienst vorbei. Martin bedankte sich bei mir und sagte, dass ich eine große Hilfe gewesen sei. Erschöpft, aber erleichtert, machte ich mich auf den Heimweg.
Als ich endlich wieder zu Hause ankam, waren meine Freundinnen bereits eingeschlafen. Ich schlich mich leise ins Bett und fiel sofort in einen tiefen Schlaf, dankbar für das Ende eines turbulenten Tages.
DU LIEST GERADE
Die Welt zwischen uns
FanfictionIn Amber's Stadt herrscht Ausnahmezustand, als die legendäre Band Rammstein für eine Konzertreihe eintrifft. Als Amber, eine Angestellte eines renommierten Hotels, Till Lindemann, den charismatischen Frontmann der Band, kennenlernt, ahnt sie noch ni...