𝚝𝚠𝚎𝚗𝚝𝚢-𝚝𝚠𝚘

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Natürlich erzählte ich ihm nicht alles, was der Arzt mir gesagt hat, wie auch. Till hat heute einen straffen Zeitplan, den ich nicht zerstören werde. Ich ruhte mich also im Backstage aus und wartete darauf, dass meine Jungs bald zurückkommen. Ich saß gerade zusammen mit Joe am Tisch, als die Band den Raum betrat.

Sie waren alle super gelaunt und total entspannt. Ich werde nie verstehen, wie sie selbst nach all den Jahren so entspannt sein können. Joe und ich spielten zusammen mit Flake und Christoph Karten, ich hatte dabei eine Menge Spaß.

„Wollen wir heute Abend alle zusammen eine Runde schwimmen gehen?" fragte Olli nun in die Runde und erhielt größtenteils Zustimmung. „Warum nicht? Lassen wir den Tag schön ausklingen!" antwortete Till mit einem warmen Lächeln. Ich liebte es, wenn er lächelte, es war immer so, als wäre man zuhause angekommen. In Spanien schwimmen gehen war schon immer etwas, was ich unbedingt mal machen wollte. Vor allem hier in San Sebastian. Wir beschlossen also, nach dem Konzert kurz ins Hotel zu fahren und dann gemeinsam zum Strand zu laufen.

Das Konzert war wie immer energiegeladen und mitreißend. Die Menge tobte, und obwohl ich meinen Kopf nicht ganz frei bekam, konnte ich mich in der Musik verlieren. Nach der Show fühlte ich mich ausgelaugt, obwohl ich nicht mal ein Teil der Band war. Ich stand ja nicht mal mit auf der Bühne.

Zurück im Hotel schnappte sich jeder schnell seine Badesachen. Ich blickte kurz in den Spiegel und zwang mich, die Sorgen um meinen Arztbesuch beiseite zu schieben. Heute Abend gehörte den Jungs und mir, dem Meer und der Freiheit.

Die Straße zum Strand war in das goldene Licht der kleinen Straßenlaternen getaucht. Wir lachten und scherzten, und die Anspannung, die mich den ganzen Tag über begleitet hatte, begann langsam zu weichen. Das Rauschen der Wellen wurde lauter, je näher wir dem Strand kamen. Auf irgendeine Art und Weise beruhigte mich immer das Meeresrauschen, schon damals als Kind.

Als wir den Strand erreichten, zögerten wir keine Sekunde. Paul stürzte sich sofort in die Fluten, und wir anderen folgten ihm so schnell es uns möglich war. Das Wasser war erfrischend kühl und nahm sofort die Hitze des Tages von unserer Haut. Die Wellen schaukelten uns sanft, und der salzige Duft des Meeres erfüllte die ganze Luft.

Ich ließ mich treiben, schaute in den sternenklaren Himmel und spürte, wie die Sorgen und die Worte des Arztes für einen Moment verblassten. Umgeben von meinen Freunden, Till und dem unendlichen blauen Meer fühlte ich eine tiefe Zufriedenheit. In diesem Augenblick, mit den Füßen im Sand und den Sternen über mir, wusste ich, dass ich diesen Abend für immer in Erinnerung behalten würde.

Als wir später am Strand saßen und das Wasser an unseren Füßen leckte, erzählte Richard eine seiner legendären Geschichten, und wir lachten bis uns die Bäuche wehtaten. Dieser Moment, so simpel er auch war, fühlte sich perfekt an. Und ich beschloss, mich daran zu klammern, egal was die Zukunft bringen würde.

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