𝚏𝚒𝚏𝚝𝚎𝚎𝚗

47 4 0
                                    

Heute war der 29.05. und ich hatte meinen ersten freien Tag. Till bat mich vor einigen Tagen, heute nach Griechenland zu fliegen. Er bezahlte selbst nach meinem Protest das Ticket. Ich hatte bereits am Vortag alles für meinen sogenannten Urlaub gepackt, weshalb ich heute nur noch meinen Flieger bekommen musste. Bald bin ich endlich wieder in seinen Armen, ich hatte Till so sehr vermisst.

Am Flughafen herrschte das übliche Treiben, aber ich fühlte mich wie in einer Blase, abgeschottet von der Hektik um mich herum. Während ich auf meinen Flug wartete, konnte ich meine Aufregung wirklich kaum noch zügeln. Ich scrollte durch unsere Nachrichten, lächelte bei jedem liebevollen Wort, das er mir in den letzten Tagen geschrieben hatte.

Der Flug nach Griechenland verlief ruhig. Ich versuchte, etwas Schlaf zu bekommen, aber die Vorfreude auf ihn und die Jungs ließ mich wach bleiben. Stattdessen blickte ich aus dem Fenster und stellte mir vor, wie es sein würde, Till wiederzusehen. Die letzten Tage ohne ihn waren schwer gewesen, trotz unserer täglichen Telefonate und Nachrichten.

Als das Flugzeug schließlich in Athen landete, schlug mein Herz um einiges schneller. Ich schnappte mir mein Gepäck so schnell es mir nur möglich war und folgte den Schildern zur Ankunftshalle. Und dann, endlich, sah ich ihn. Till stand dort, groß und unverkennbar, ein breites Lächeln auf seinem Gesicht, das sofort alle meine Sorgen wegwischte.

"Da bist du ja," sagte er, als ich ihm in die Arme fiel. Ich konnte die Erleichterung in seiner Stimme hören, die genauso groß war wie meine eigene.

"Ja, endlich bin ich wieder bei dir," flüsterte ich und spürte, wie sich all die Anspannung der letzten Tage löste.

Wir verließen den Flughafen und fuhren zu ihrem Hotel, wo die Band für die Nächte untergebracht war. Die Stadt funkelte im warmen Abendlicht, und obwohl ich müde war, fühlte ich mich so lebendig wie nie und glücklich. Im Hotel angekommen, führte Till mich zu seinem Zimmer, wo er bereits eine Flasche Wein geöffnet hatte.

"Auf uns," sagte er und hob sein Glas.

"Auf uns," wiederholte ich und stieß mit ihm an.

Wir verbrachten den Abend damit, uns zu unterhalten, zu lachen und einfach die Nähe des anderen zu genießen. Es war, als hätten wir nie eine Sekunde getrennt voneinander verbracht. Der bevorstehende Auftritt in Griechenland und die Reise nach Spanien schienen plötzlich nur noch aufregende Abenteuer zu sein, die wir gemeinsam erleben würden.

Später, als wir zusammen im Bett lagen, hielt Till mich fest in seinen Armen und flüsterte: "Ich bin so froh, dass du hier bist. Es fühlt sich richtig an, mit dir einzuschlafen."

"Ich auch, mehr wünsche ich mir gar nicht," murmelte ich zurück und schloss die Augen, endlich wieder in seinem warmen, vertrauten Halt. Ich genoss den kurzen Mittagsschlaf, denn danach hatten wir noch Pläne.

Als ich erwachte gingen wir mit allen Mitgliedern der Rammstein-Band Mittagessen im Hotel. Die Jungs begrüßten mich freudig und erzählten mir viel von den vergangenen Tagen. Sie hatten so viel zu erzählen, besonders Richard, er schien aus irgendeinem Grund traurig zu sein. Allerdings hat er mir nicht erzählt weshalb, er leugnet es sogar. Wir besprachen, was wir heute Nachmittag machen werden und Paul schlug vor, dass wir uns Athen etwas näher anschauen und abends gemeinsam in einem echten griechischen Restaurant essen gehen. Alle fanden die Idee toll, somit hatten wir eine Stunde, um uns fertig zu machen, und dann trafen wir uns wieder in der Hotellobby.

Ich nutzte die Zeit, um mich frisch zu machen und ein leichtes, sommerliches Outfit anzuziehen. Till war schon fertig und wartete geduldig auf mich. Wir spazierten Hand in Hand zur Lobby, wo die anderen bereits versammelt waren. Ich hatte etwas Angst, dass alles bekannt wird über uns, denn ich wollte nicht, dass er sich schämt. Die Stimmung war aber dennoch ausgelassen, und ich freute mich auf den gemeinsamen Tag. Till erzählte ich noch nicht von meinen Ängsten, erst wenn wir mal eine ruhige Minute haben.

Unsere Tour durch Athen begann mit einem Besuch der Akropolis. Die antiken Ruinen beeindruckten uns alle, und es war faszinierend, durch die Geschichte zu wandeln. Richard schien sich langsam zu entspannen und lachte sogar ein paar Mal über Flake's Witze. Till legte seinen Arm um mich und flüsterte: "Ich bin so froh, dass du hier bist. Es macht alles noch schöner als das ganze eh schon ist."

Nach der Akropolis besuchten wir den Plaka-Distrikt, ein malerisches Viertel mit engen Gassen, bunten Häusern und vielen kleinen Läden. Wir schlenderten durch die Straßen, probierten lokale Leckereien und genossen die lebendige Atmosphäre. Paul konnte nicht widerstehen und kaufte sich einen traditionellen griechischen Hut, was zu allgemeinem Gelächter in unserer Gruppe führte.

Als der Abend nahte, machten wir uns auf den Weg zu dem Restaurant, das Olli ausgesucht hatte. Es war eine kleine Taverne mit Tischen im Freien, umgeben von blühenden Bougainvilleen. Der Duft von gegrilltem Fleisch und frischen Kräutern lag in der Luft, und wir setzten uns hungrig an einen großen Tisch der extra für uns reserviert war.

Das Essen war hervorragend. Wir probierten eine Vielzahl von Gerichten, von Moussaka und Souvlaki bis hin zu frischen Meeresfrüchten und gegrilltem Gemüse. Der Wein floss in Strömen, und die Gespräche wurden immer lebhafter. Richard schien sich endlich besser zu fühlen und erzählte ein paar Anekdoten von der Tour, was alle zum Lachen brachte.

Zum Abschluss des Abends bestellte Till eine Runde Ouzo für alle. "Auf uns und auf die Freundschaft," sagte er und hob sein Glas.

"Auf uns und auf die Freundschaft," wiederholten wir alle im Chor und stießen an.

Es war ein unvergesslicher Tag, voller neuer Eindrücke und unbeschwerter Momente. Als wir später ins Hotel zurückkehrten, fiel ich glücklich und erschöpft ins Bett. Till legte sich neben mich und hielt mich fest in seinen Armen. "Danke für heute," flüsterte er.

"Es war perfekt," antwortete ich und kuschelte mich an ihn.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich ein, glücklich und dankbar, Teil dieser besonderen Gemeinschaft zu sein. Morgen würde ein neuer Tag beginnen, aber die Erinnerungen an diesen würden für immer in meinem Herzen bleiben.

Die Welt zwischen uns Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt