Die Lust auf Windeln

Es wird eng für Herrn Brenner

Um 8 Uhr kam Alica nach Hause und weckte mich. Sie sah total fertig aus. Viel Schlaf hatte sie nicht gehabt und dass gab sie auch zu. Adrian hatte sie nach Hause gebracht, da er um 9 Uhr den Laden öffnen musste. Sein Vater würde das sehr genau kontrollieren und es hatten sich auch einige Lieferanten angesagt. Kundentermine hatte er erst ab 10 Uhr, erzählte Alica.

Gemeinsam frühstückten wir und ich erzählte ihr von meinem Windeltest gestern Nachmittag. Sie schüttelte sich vor ekel und sagte: „ Also Pipi in die Windel machen geht ja noch, aber eine dicke Ladung dort hinein und dann noch damit herumlaufen, geht gar nicht. Das würde ich nur im Notfall machen oder um den Brenner zu ärgern. Das wäre doch einmal eine Idee, Stell dir mal vor, wenn ein Teil der Klasse so einen Stinker in der Windel hat, weil der Brenner uns nicht aus der Klasse lässt. Das wird richtig stinken. Am besten, wenn er die ersten Stunden hat, ist für uns danach Feierabend, weil wir uns ja reinigen müssen. Das müssen wir unbedingt mit der Klasse besprechen. Vielleicht kann man da auch was mit der Schülerzeitung machen. Vielleich so ein oder zwei Interviews mit Betroffenen? Was meinst du dazu", sagte Alica zu mir.

„Meinst du, dass da alle mitmachen werden", fragte ich Alica.

„Was der Brenner in den Abiturklassen macht stinkt allen. Er hat Narrenfreiheit, weil die Schulleitung es duldet. Ich wundere mich nur, das noch keiner an die Presse gegangen ist. Sonst gibt es einige Eltern, die immer alles an die große Glocke hängen und hier sind die merkwürdig ruhig bis jetzt. Ich werde das heute Abend mal über WhatsApp ansprechen und sehen wie das Echo ist", erklärte Alica.

Um 13 Uhr klingelte es, aber wir hatten keine Lust zu öffnen. Noch einmal klingelte es und klopfte gegen die Haustür. Als es nun zum dritten Mal klingelte und klopfte ging ich nur mit einem Morgenmantel bekleidet zur Tür und öffnete. Sophia und Thorsten standen vor der Tür. Thorsten bekam Stielaugen, als er mich sah. Ich hatte nur eine Windel um und war ansonsten nackt unter dem Bademantel.

„Empfängst du immer so Gäste? Es ist ein entzückender Anblick, dich so zu sehen. Ich glaube das ich dich öfters besuchen komme"; sagte er zu mir.

Alica kam ebenfalls zur Tür und wir ließen beide ins Haus. Sophia erzählte das unsere Deutschlehrerin Frau Dr. Kranz sich aufgeregt hatte, das wir immer noch nicht die Klassenarbeit nachgeschrieben hatten und auch nicht zum Nachsitzen erschienen sind. Sie wollte heute Abend mit unseren Eltern sprechen. Und der Herr Brenner hat angekündigt morgen in den ersten Stunden eine Klassenarbeit zu schreiben. Wer morgen unentschuldigt fehlt, bekommt eine sechs eingetragen ebenso wer den Klassenraum unerlaubt verlässt.

Das waren wieder einmal Neuigkeiten, aber trotzdem gerieten meine Schwester und ich nicht in Panik. Wir kannten unsere Eltern und wussten, wie sie auf Lehrerbesuche reagierten und ob die Klassenarbeit morgen so geschrieben werden kann, stand noch in den Sternen. Klassenarbeiten mussten eine Woche vorher angekündigt werden, so stand es in der Schulordnung geschrieben. Außerdem kommt es noch auf das Ergebnis der Absprache heute Abend auf WhatsApp an.

„Tragt ihr in der Schule Windeln, so wie es der Brenner will", fragte ich Sophia und Thorsten.

„Ich trage keine Windeln, da ich nicht das Problem habe, es lange anhalten zu können. Das ist eher ein Problem der Mädchen", antwortete Thorsten.

„Seit dem Unfall trage ich zumindest in den Unterricht vom Brenner eine Windel, damit mir das nicht noch einmal passiert. Meistens ist die Windel nach seinem Unterricht nass. Ich weiß von Martina und Maren, dass sie ebenfalls Windeln tragen und benutzen", antwortete Sophia.

„Von den Jungs trägt keiner eine Windel. Das ist was für Babys und kleine Mädchen", ergänzte Thorsten .

Alica und ich berichteten nun den beiden, was wir am Wochenende ausprobiert hatten. Auch von der Windelparty berichteten wir ihnen und beide waren schon ein bisschen neidisch. Von unser Idee, das wir dem Brenner einen Denkzettel verpassen ,waren beide begeistert, aber die Art gefiel ihnen nicht.