Ärger, Beleidigungen, Einsicht

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Panik erfasste uns und immer wieder versuchten wir die Tür der Saune zu öffnen, aber sie gab nicht nach. Durch das Fenster in der Sauna-Tür konnte Sophia sehen, dass die Tür mit einem Holzstiel und einem Stuhl blockiert war. Es musste jemand gesehen haben, dass sie in der Saune waren, und hatte ihnen diesen Streich gespielt. Wer aber sollte das gewesen sein??

Sophia öffnete eine kleine Klappe links neben der Tür, dort waren ein Hebel und ein Knopf versteckt. Zuerst zog sie den Hebel in die untere Raste, worauf ein surrendes Geräusch zu hören war und sofort kühle Luft vom Dach her in die Sauna kam. Eine Klappe hatte sich geöffnet und ließ frische Luft herein. Als nächstes drückte sie den Knopf mehrfach und verschloss die Klappe in der Saunawand wieder.

„Ich habe jetzt die Notentlüftung betätigt, damit die Hitze abziehen kann. Ihr merkt es selbst das es kühler wird. Außerdem habe ich die Notfall-Klingel betätigt, welche bei mehrmaligen betätigen auch bei der Nachbarin aufläuft. Die wird schnell hier sein und uns befreien", erklärte Sophia uns.

Sophia hatte recht nach etwa einer halben Stunde befreite uns die Nachbarin aus der Sauna. Sie sagte das die Tür richtig blockiert war und das nicht nur mit einen Stuhl und einem Besenstiel. Im unteren Bereich der Tür war noch ein Vierkantbalken verkantet worden Außerdem hing ein Zettel am Eingang zur Sauna mit dem Text „Lesben gehören verdampft und entsorgt!"

Wir waren alle entsetzt über diese Worte. Frau Seegartel wollte Sophias Eltern informieren und sofort die Polizei rufen. So etwas war auf der Insel noch nie vorgekommen. Das gefiel uns gar nicht und wir baten es nicht unseren Eltern mitzuteilen, da wir sonst wieder nach Hause müssten. Schließlich wären wir jetzt zu viert und unsere beiden Freundinnen wären bereits volljährig. Nur mit unseren Bitten und Betteln ließ sich Frau Seegartel erweichen, bestand aber auf eine Meldung bei der Polizei.

Unser Saunaabend war damit beendet und wir gingen verärgert in das Ferienhaus. Kira und Maila zogen sich schnell in ihr Zimmer zurück und Sophia sowie ich machten es ebenso.

Wer hatte uns diesen Abend versaut? Wer hatte Interesse daran uns zu ärgern? Wir taten niemanden etwas und wollten hier nur unsere Ruhe haben.

Wir bemerkten das wir etwas Hunger bekamen und ebenfalls nicht gewickelt waren, sowie nicht unsere Schlafbekleidung an hatten. Es stand keine Teeflasche am Bett und einen Nuckel hatten wir ebenfalls nicht. Unsere Mamis vernachlässigten uns heute, weil sie verärgert waren, über den verpatzten Abend.

Eine Stunde später kamen unsere Pflegemamis und wir bekamen unsere Windeln, unser Abendbrei und wurden für die Nacht angezogen und ins Bett gebracht. Kira gab uns unsere Nuckel und las uns auch noch eine Geschichte vor, so wie man es bei Babys und kleinen Kindern macht.

Am nächsten Tag mussten wir zur Polizei und eine Aussage machen. Das zog sich den halben Tag hin, weil wir alle einzeln vernommen wurden. Gegen Mittag waren wir dort endlich fertig und durften gehen.

„Mama meine Windel muss gewechselt werden", sagte ich zu Kira.

„Lia, das geht jetzt nicht. Wo soll Mama deine Windel wechseln. Hier ist keine Möglichkeit oder willst du das ich dich hier im Freien ausziehe und alle es sehen können", antwortete mir Kira.

„Meine Windel ist ebenfalls ganz nass. Ich will auch eine neue Windel haben", fing jetzt Sophia an zu nörgeln

Unsere Pflegemamis hatten es nicht leicht mit uns, aber es schien ihnen Spaß zu machen. Sie konnten ebenfalls gut improvisieren. Eine Tischtennisplatte musste jetzt als Wickeltisch dienen. Sophia legte sich zuerst hin und Maila zog sie aus, um ihre Windel zu wechseln. Dass ging ziemlich schnell, da es nicht gerade warm war. Sie hatte nur eine nasse Windel und so reinigte Maila sie nur kurz mit einem Feuchttuch, legte eine neue Windel unter sie und verschloss diese, bevor sie meine Freundin wieder anzog. Nun war ich an der Reihe und bei mir ging es ebenfalls sehr schnell. Leider hatten wir Beobachter, was ich erst bemerkte, als ich gewickelt war. Es waren die Jugendlichen, welche uns beim Vorbereiten der Saunahütte beobachteten und angesprochen hatten.

Die Lust auf WindelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt