Die restliche Woche ließ uns das Thema Kurzurlaub nicht in Ruhe. Am Freitag holte Adrian wieder Alica ab und ich fuhr zu Sophia. Unsere Eltern hatten damit Zeit über das Thema nachzudenken, denn Adrian wollte mit Alica eine Woche in die Berge Fahren. Es stand nur nicht fest, ob es gleich in der ersten oder erst in der zweiten Woche ging. Diese Frage wollte er heute beim Familienessen klären.
Ich wollte mit Sophia beide Wochen fahren, was unseren Eltern nicht so gefiel. Sie wollten sich erst mit Sophias Eltern absprechen. Auch das sollte an diesem Wochenende geschehen.
Nach diesem Wochenende tagte der erweiterte Familienrat. Erweitert deshalb, weil auch Adrian, Sophia und Sophias Eltern mit dabei waren. Am wenigsten hatten unsere Eltern bei Adrian und Alica einzuwenden. Adrian war volljährig und konnte damit die Verantwortung für Alica übernehmen, obwohl diese nach den Ferien 18 Jahre alt wurde. Sophia und ich mussten noch bis November und Dezember warten. Wir wären ohne Aufsichtsperson unterwegs. Das Sophia schon mehrfach ohne Aufsicht auf der Insel war, beruhigte unsere Eltern etwas, trotzdem hatten sie bedenken. Entscheidend war schließlich ein Gespräch mit der Nachbarin Frau Seegartel, welche immer wieder nach Sophia gesehen hatte, wenn sie allein auf der Insel war. Sie erklärte sich bereit, die zwei Wochen auf uns zu achten.
Adrian hatte bei seinen Eltern durchgesetzt das er 14 Tage mit Alica in die Berge fahren konnte. Bedingung meiner Eltern war aber ein Reiseziel innerhalb von Deutschland.
Am letzten Schultag warteten wir alle auf das Klingeln zum Schulschluss. Die drei Unterrichtsstunden zogen sich wieder einmal dahin. Aber da die große Pause ausfiel, war um 10:25 Uhr Schulschluss. Kaum klingelte es, stürmten alle aus den Klassen und gingen nach Hause. Adrian holte Alica ab und sie wollten direkt nach Sonthofen im Allgäu fahren. Unsere Mutter wollte Sophia und mich nach Rügen bringen, wo wir abgeholt und weiter nach Ummanz gebracht werden sollten. Gemeinsam sind wir noch in eine Pizzeria gegangen und haben gemeinsam gegessen, bevor es los ging. Adrian hatte dafür gesorgt, dass unsere benötigten Windeln und alles weitere mit der Post geschickt wurde. Nach dem Sendestatus waren die Pakete bereits auf der Insel angekommen. Er hatte den Bedarf für Alica und sich in seinem Auto dabei. Der Abschied von meiner Stiefschwester war sehr kurz, da sie noch eine lange Strecke bis nach Sonthofen fahren mussten. Noch einmal winkte ich dem Fahrzeug von Alica und Adrian nach, bevor wie uns ebenfalls auf den Weg nach Rügen machten.
Wir kamen gut voran und Höhepunkt war die Fahrt über die Rügendammbrücke. Nach etwas über drei Stunden kamen wir in Samtens an wo uns schon die Nachbarin Frau Seegartel erwartete. Bevor es für uns weiter auf die Insel ging, war wieder eine Stärkung angesagt und Frau Seegartel sprach mit meiner Mutter. Immer wieder versicherte die Nachbarin, dass es in all den Jahren nie Schwierigkeiten mit Sophia gab und alle sie auf der Insel kannten. Hier achtete jeder eben auf jeden, erklärte die Nachbarin des Ferienhauses. Ich mag unsere Mutter sehr gern, aber manchmal bin ich auch froh, wenn sie nicht in der Nähe ist. Endlich machte sie sich auf den Heimweg und wünschte uns einen schönen Urlaub.
Nach einer nochmaligen Fahrzeit von 35 Minuten erreichten wir das Ferienhaus von Sophias Eltern.
Frau Seegartel hatte eingekauft und den Kühlschrank aufgefüllt. Das Haus war auch gut durchgelüftet und im Kühlschrank hatte sie für uns Abendbrot fertig gemacht. Nachdem sie uns alles gezeigt hatte, verließ sie uns wieder. Sie wohnte nur 3 km entfernt und wir sollten anrufen, wenn wir Hilfe brauchten. Sophia meinte das sie das immer so gemacht hätten.
Erschöpft fielen wir erst einmal in die Sessel im Wohnzimmer. Ausruhen war jetzt angesagt und vor allen raus aus den Klamotten und aus der nassen Windel. Nachdem wir uns etwas erholt hatten, brachten wir die Koffer in das Schlafzimmer von Sophias Eltern. In Sophias Zimmer standen die Windelkartons, die geliefert wurden. Allmählig wurde es draußen dunkel und Sophia ließ die Jalousien herunter. Anschließend wickelten wir uns gegenseitig und zogen uns unsere Nachtbekleidung an. Nach dem wir das Abendbrot aufgegessen hatten gingen wir wieder ins Schlafzimmer, wo wir uns ins Bett legten und sehr schnell eingeschlafen waren.
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Die Lust auf Windeln
General FictionZwei Stiefgeschwister , Lia und Alica, gehen in die Abitur-Klasse eines Gymnasiums. Alles schien in Ordnung zu sein, bis ein Lehrer ihnen den Toilettengang verweigerte und sie in der Klasse einschloss. Es kam zu Protesten der Schüler, aber der Lehre...