Aufwachen

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Sophias Mutter erzählt:

Alle starrten auf das Telefon, bis ich hinging und den Anruf annahm. Es war das Unfall-Krankenhaus Berlin. Sie sagten mir das Sophia aufgewacht ist und nach uns gefragt hätte. Sofort fuhren wir alle, auch Lias Eltern und Alica los zum Krankenhaus.

Sophia lag in ihrem Bett und freute sich uns zu sehen. Sie war noch etwas geschafft und konnte kaum sprechen. Der Arzt war gerade dabei mit ihr einige Tests zu machen und schien erst einmal zufrieden zu sein. Bei Lia hatte sich noch nichts verändert. Traurig verließen ihre Eltern wieder das Krankenzimmer und warteten davor. Der Arzt sprach mit ihnen und versuchte ihnen Hoffnung zu machen, da Sophia von selbst aufgewacht sei. Das könnte bei Lia auch geschehen. Vielleicht braucht sie noch etwas Zeit.

Nach zehn Minuten kamen wir ebenfalls aus dem Zimmer. Sophia war wieder erschöpft und wollte noch etwas schlafen. Der Arzt sagte uns das es normal wäre, dass unsere Tochter noch etwas erschöpft sei. Der Schlaf wäre jetzt gut für sie. Morgen sähe die Sache schon anders aus.

Gemeinsam fuhren wir wieder nach Hause und wollten morgen Nachmittag wieder zu unserer Tochter fahren.

Bereits am Vormittag rief das Krankenhaus an und bat uns dringend zu kommen, da unsere Tochter Schwierigkeiten machte. Das war uns neu, denn unsere Tochter machte kaum Schwierigkeiten.

Als wir im Krankenhaus auf der Station ankamen, hörten wir unsere Tochter schon. Sie stritt sich mit einem Arzt und einer Krankenschwester. Auch mein Mann und ich konnten Sophia nicht beruhigen und fragten, warum sie so aufgeregt ist und sich stritt. Die Antwort gab sie uns aber von selbst und brüllte:

„Die wollen mich von Lia trennen. Ich soll auf eine andere Station verlegt werden und Lia muss noch hier bleiben. Ich will das aber nicht. Wenn Lia hier bleiben muss, bleibe ich ebenfalls hier bei ihr. Wir haben uns ewige Liebe geschworen und sind verlobt. Ich lasse mich nicht von meiner geliebten Frau trennen. Sollten sie das noch einmal versuchen reiße ich mir alle Zugänge heraus und werde Lia mit meinem Leben verteidigen!"

„Wir brauchen aber das Zimmer dringend für einen anderen Patienten. Sie müssen auf eine andere Station verlegt werden", versuchte es der Arzt erneut.

Sophia erzählt

„Ich habe ihnen gesagt das ich dieses Zimmer nur mit Lia verlassen werde. Zwingen sie mich nicht dazu ihnen zu beweisen, dass ich meine Drohung auch ernst meine, Herr Doktor! Schieben sie mein Bett dicht neben Lias Bett, damit ich nah bei ihr sein kann. Damit haben sie Platz für den Patienten, den sie in dieses Zimmer verlegen müssen", antwortete ich sehr lautstark.

Meine Mutter sah mich nur an und konnte es nicht glauben das ich so kurz nachdem ich aufgewacht bin, so energisch sein konnte. Der Arzt und die Schwester verließen ergebnislos das Krankenzimmer.

„Du bist mit Lia verlobt? Seit wann", fragte meine Mutter und mein Vater nickte.

„Auf der Party haben sich Alica und Adrian verlobt. Wir hatten uns darüber unterhalten und uns ewige Liebe geschworen. Am Tag darauf haben wir unseren Schwur noch einmal wiederholt und waren im Einkaufscenter bei den Juwelieren uns Ringe ansehen. Wir waren so aufgeregt und glücklich, dass wir nicht bemerkt hatten wie wir uns Volllaufen ließen und alles weitere wisst ihr ja bereits. Übrigens wollen wir uns noch offiziell jeweils einen Antrag und eine Feier machen", erklärte ich meinen Eltern ruhig.

Wieder wurde die Zimmertür geöffnet und ein Bett, ein Monitorständer sowie ein Nachttisch in das Zimmer geschoben. Mein Bett wurde direkt neben Lia geschoben, sodass nur ein schmaler Weg dazwischen war.

„Sollte ihre Frau in drei Tagen noch immer nicht aufgewacht sein, werden wir sie auf eine andere Station verlegen, egal ob sie dem zustimmen oder nicht", erklärte der Arzt und kümmerte sich um den neuen Patienten.

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