10. Juni - Auf nach Köln, Part 1

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Heute mal eine etwas längere Fanfiction. Mehr als 3300 Wörter! Ich bin echt stolz darauf. Eigentlich wollte ich das in einem Teil zusammenfassen, aber dann hätte ich nicht geschafft, es heute noch zu posten, deshalb kommt heute Part 1 und morgen Part 2 :)
(vielleicht gibt es dann auch noch Part 3, mal sehen. Juni ist ja noch lang)

~Mal angenommen, der Film Workshop hätte nicht digital, sondern vor Ort in
Köln stattgefunden. So hätte es ablaufen können.~

Ich war also wirklich ausgewählt wurden. Für den renommiertesten Filmworkshop des Landes. Womit hatte ich das bloß verdient? Wollte das Schicksal also wirklich, dass ich Colin wiedersah? Sonst hätte es mich ja wohl kaum nach Köln geschickt.

Ich packte zusammen mit Ava und Joel meine Sachen. Joel hatte sich um eine Schlafmöglichkeit gekümmert. Er meinte, es ist geheim. Aber mittlerweile wusste ich, dass er mit Colin geschrieben hatte und ich bei ihm pennen konnte im Gästezimmer. Colin war zu gut für diese Welt. Nach all dem, was ich ihm angetan hatte, wollte er mich noch immer bei sich haben.
Liebe war wirklich schwierig. Zu schwierig, wenn man mich fragt.

„Hast du alles?" fragte Ava mich. Ich dachte kurz nach, dann nickte ich. Vermutlich hatte ich trotzdem die Hälfte vergessen, aber so war ich eben. Ich war aufgeregt, da konnte ich mir Nix vor machen. Ich war aufgeregter darauf, Colin zu sehen, als auf diesen Workshop. Eigentlich war Colin auch der einzige Grund, weshalb ich mich da beworben hatte. Alleine wäre ich nie auf die Idee gekommen. Köln war ja nun wirklich nicht gerade um die Ecke.

„Lass uns nochmal kurz deine Liste durchgehen." begann Joel. Nicht schon wieder. Er war mal wieder viel zu sehr in seine, Element als Berater. Das war echt ätzend in letzter Zeit. Wobei er mir natürlich auch sehr geholfen hatte, was das eingestehen meiner Gefühle für Colin anging. Dafür war ich ihm wirklich dankbar. Vielleicht war die Idee, Ava und mich im Keller einzusperren, doch gar nicht so dumm gewesen. Es hatte nicht nur ein Team aus uns gemacht, es hatte mir auch geholfen, ein bisschen Klarheit in den Kopf zu bekommen.

Joel fing an, zum hundertsten Mal heute, diese Liste vorzulesen. Ich kannte die gefühlt auch schon auswendig. Laut Ava's Blick ging es ihr nicht anders. Wir grinsten uns an, während Joel weiter redete. Keiner von uns beiden hörte ihm jedoch mehr zu.
Ich war bereits in meine Gedankenwelt eingetaucht. Ich sah alles vor mir. Wie ich Colin Wiedersehen würde. Wie ich ihm meine Gefühle gestand und wir dann endlich Händchen haltend durch die Stadt gehen konnten. Hoffentlich.

Das alles war wie ein Traum in meinem Kopf. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es vielleicht demnächst wahr werden wird. Ich würde ihm Wiedersehen. Ihn. Colin Thewes. Den Jungen meiner Träume.

Mein Zug fuhr morgen früh halb acht. Ich musste also sieben Uhr hier los machen. Ava und Joel hatten mit Frau Schiller gesprochen und sie überreden können, dass sie mich zum Bahnhof begleiten durften.
Ich war froh, das nicht alleine machen zu müssen.

„Leute, hört ihr mir überhaupt zu?" fragte Joel genervt und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ava stammelte irgendwas vor sich hin und ich blickte einfach nur zwischen den beiden hin und her.

„Toll, muss ich nochmal von vorne anfangen, oder was?" Joel verdrehte die Augen. „Nein!" riefen Ava und ich wie aus einem Mund. Wir mussten schmunzeln. Joel schaute uns leicht verwirrt an. „Passt schon, wir haben alles. Ich habe alles." meinte ich. Ich versuchte ihn nett anzulächeln, aber ich kam mir dabei vor, wie der größte Idiot.

„Ich geh jetzt schlafen." meinte Ava. Sie stand von meinem Bett auf und ging zur Tür. „Schlaft gut. Und denkt dran: morgen früh um sieben geht's los!"

Joel und ich nickten und wünschten ihr ebenfalls eine gute Nacht. Dann verschwand das Mädchen auch schon.
Joel und ich schauten uns kurz an. „Alles ok?" fragte er mich vorsichtig. „Hm." Ich fühlte mich unsicher. Und ich wusste nicht, ob ich es schaffen würde, ein Wort zu sagen, wenn ich Colin gegenüber stehen würde. Ich hatte Angst, alles wieder kaputt zu machen. Ich hatte ihn zu oft verletzt, ihm zu oft falsche Hoffnung gemacht. Das sollte jetzt vorbei sein. Ich musste das schaffen! Es ging nicht anders.

Nolin Pride MonthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt