23. Juni - unser erster Kuss

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Wieder eine der Ideen von Instagram. Der OS ist aus Colin's Sicht geschrieben.
Es ist halt praktisch die Kussszene aus Staffel 26 mit anderem Ende.
Viel Spaß beim lesen <3

Noah tat mir leid. Er hatte so viel Mühe in dieses Drehbuch gesteckt. Und jetzt war alles kaputt. So viel Arbeit umsonst.

„Sollen wir was zusammen machen?" fragte ich ihn vorsichtig. Er wirkte genervt und antwortete mir nicht. „Kickern? Oder die Wand anstarren?" fragte ich. Wieder zeigte er keine Reaktion. „Okay, ich kann echt verstehen, dass du sauer bist. Keine Ahnung, was gerade mit Julia los ist, aber das regelt sich schon wieder." meinte ich. Ich versuchte wirklich, ihn damit aufzumuntern. Naja, scheinbar klappte das nicht besonders gut. „Das ist mir egal, ok?" äußerte er.

Ich wusste, dass das eigentlich nicht stimmte. Es war ihm nicht egal. Der Film war ihm wichtig. Deshalb sollte er ja auch so gut werden.

„Wenn du meinst." erwidere ich knapp und stand dann auf. Ich nahm meine Jacke. Dann schaute ich wieder zu Noah. Ich würde gerade viel lieber etwas mit ihm machen. „Ich geh mal zu Joel. Da funktioniert was am 4D-Stuhl nicht." sagte ich und ging zur Tür. Genau, als ich durchgehen wollte, fand Noah seine Stimme wieder. „Ich brauche dich."

Hatte ich mich verhört? Verwirrt drehte ich mich um. „Für den Setabbau nachher." fügte er hinzu.

„Wie aufregend." Setabbau? Darauf hatte ich eigentlich noch weniger Lust, als auf Joel. Aber es war Noah. Er schaute mich flehend an. Wie konnte ich da schon widerstehen. „Na gut, bin dabei." gab ich mich geschlagen. Ich schloss die Tür wieder und setzte mich neben ihn auf sein Bett. Was mischte er da eigentlich an?
„Danke, auf dich ist wirklich Verlass." bedankte er sich bei mir. Ich lächelte. „Ja, ich häng halt gern mit dir rum." erwiderte ich darauf. Eigentlich gab es so viel mehr Gründe, als das. Meine Gefühle für ihn wurden von Tag zu Tag größer.

„Ich auch mit dir." erwiderte er auf meine Aussage. Auf seinen Lippen lag ein sanftes Lächeln, welches ich erwiderte. Wir sahen uns tief in die Augen und ich hatte das Gefühl, mich schon wieder in ihnen zu verlieren. Aber das war eigentlich nicht schlimm, denn Noah schien es ähnlich zu gehen.

Ich sah auf seine Lippen. Sie sahen wunderschön weich aus. Ich wollte ihn küssen. Jetzt.

Ich sah, wie Noah nervös wurde und seinen Blick von mir abwandte. Er stotterte irgendwas vor sich hin, was ich aber nicht verstehen konnte. Stattdessen legte ich meine linke Hand in seinen Nacken und zog ihn zu mir. Im nächsten Moment lagen unsere Lippen aufeinander.

Ich hatte recht. Seine Lippen waren total weich. Schmetterlinge flogen in meinem Bauch bei dieser Berührung. Ich schloss meine Augen, um diesen Moment genießen zu können. Und als ich dann auch noch spürte, wie er zaghaft diesen Kuss erwiderte, hatte ich das Gefühl, mein Herz würde aus meiner Brust springen.

Wir küssten uns vorsichtig und ließen uns Zeit, einen Rhythmus zu finden. Seine Hand legte sich an meine Wange und streichelte leicht über diese. Die andere fand Platz auf meinem Oberschenkel. Auch ich legte meine Hand, die nicht in seinem Nacken ruhte, an seine Wange und zog ihn dann noch ein Stück näher.

Ich hätte ewig so weitermachen können. Ich wollte nicht von seinen Lippen ablassen. Aber irgendwann entfernte er sich ein Stück von mir. Mit meiner rechten Hand griff ich vorsichtig nach Noahs, welche an meiner Wange lag und verschränkte unsere Finger miteinander, während ich sie auf meinen Schoß legte.

Als ich meine Augen öffnete, musste ich ihn erstmal genau anschauen. Auf seinen Lippen lag ein strahlendes Lächeln. Ich liebte es, wenn er wegen mir lächelte. Nicht viele schafften es, ein Lächeln aus ihm zu bekommen. Es war immer etwas besonderes.

Ich grinste wahrscheinlich ebenfalls, wie der größte idiot. Aber was sollte ich auch sonst tun? Ich hatte soeben meinen besten Freund geküsst, in den ich so schrecklich verliebt war. Schon seit ich ihn kennengelernt hatte. Und er hatte mich tatsächlich zurück geküsst. Er hatte auch Gefühle für mich.

Als ich meine Stimme wiedergefunden hatte, brachte ich ein kurzes „Wow" raus. Noch immer strahlte Noah mich an. In seinen Augen sah ich so viel Liebe und Sehnsucht, dass ich nicht anders konnte, als ihn wieder zu mir zu ziehen und zu küssen.

Es fühlte sich an, als würde man in eine andere Welt tauchen. Eine Welt, in der nur wir beide existierten. Diese Welt war gefüllt mit Gefühlen und Zärtlichkeit. Eine Welt, in die wir nur zusammen gehen konnten, um dem Alltag zu entfliehen. Die Welt war nur für uns. Niemand sonst fand Platz dort drin.

Diesmal fiel es deutlich leichter, einen Rhythmus zu finden. Wir küssten uns noch immer gefühlvoll, aber viel intensiver und leidenschaftlicher, als noch vor wenigen Minuten.
Als ich seine Zunge an meinen Lippen spürte, öffnete ich diese leicht, um ihm Einlass zu gewähren. Er sollte wissen, dass ich das hier will. Mit ihm. Mit niemandem sonst. Er war der einzige, der mich auf diese Weise kennenlernen durfte.

Als die Luft knapp wurde, mussten wir uns leider wieder voneinander lösen. Ich lehnte mich leicht gegen ihn und schloss erneut für einen Moment meine Augen.

„Das war schön." flüsterte ich nach einer Weile. Ich spürte, wie Noah nickte und dann einen Kuss in meine locken drückte. Ich hatte meinen Kopf auf seiner Schulter abgelegt. Danach hatte er seinen Arm um mich gelegt und mich noch näher zu sich gezogen. Ich genoss die Nähe.

Mit Julia hatte es sich nie so gut angefühlt, zu küssen. Mit Noah war es viel intensiver. Es fühlte sich an, wie wahre Liebe. Da war definitiv mehr, als nur Freundschaft. Julia war schon immer nur meine beste Freundin. In sie hatte ich mich nie verliebt. Aber wahrscheinlich war diese Erfahrung einfach wichtig. Und ich bereute auch keine Sekunde von unserer Beziehung. Keinen Kuss, kein Date. Es war alles schön. Aber eben nicht auf die Weise, wie es mit Noah schön war.

„Das war es." erwiderte der blonde meine Aussage. Er legte seinen Kopf auf meinen und ich setzte mich noch näher an ihn. „Können wir gern wiederholen." murmelte ich schüchtern. Noah hob seinen Kopf an, weshalb ich meinen ebenfalls hob, um ihn anzusehen. „Unbedingt." flüsterte er. Auf seinen Lippen lag ein sanftes Lächeln.

Und so kam es, dass wir einfach weiter küssten. Der 4D-Stuhl war vergessen, Joel war vergessen, der Setabbau war vergessen. Da waren nur noch Noah und ich und wie wir uns liebevoll und sehnsüchtig küssten. Bis uns die Luft zum Atmen weg war.

Ende

Nolin Pride MonthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt