18. Juni - Zeit zu zweit

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Joa, wieder eine Idee von Instagram :)
Danke für die ganzen Wünsche. Was würde ich nur ohne euch tun?
Die Fanfiction beginnt nachdem Noah mehr oder weniger gesagt hat, dass er in Colin verliebt ist.

Hatte Noah mir gerade wirklich seine Gefühle gestanden? Es hörte sich ganz danach an.
Nicht, wenn es nicht stimmt.
Er hatte also wirklich Gefühle für mich. Ich hatte die ganze Zeit über recht. Nie hatte ich mir irgendwas eingebildet.

Stumm saßen wir nebeneinander auf dem Baumstamm. Immer wieder tauschten wir verliebte Blicke aus, bis ich irgendwann den Mut hatte und meine Hand vorsichtig zu seiner bewegte. Unsere Finger berührten sich leicht, ehe wir sie ineinander verschränkten. Das Gefühl war unglaublich. Ich hatte mir so lange gewünscht, seine Hand zu halten und jetzt war es endlich wahr.

Unsere Blicke trafen sich erneut. Noah kam mir langsam näher, weshalb ich mich ebenfalls ihm entgegen beugte, bis sich unsere Lippen vereinten. Der Kuss widerlegte so viele Emotionen. Er gab mir unglaublich viel Liebe und Geborgenheit.
Nachdem wir uns kurz gelöst hatten, leitete ich einen zweiten Kuss ein, welcher deutlich länger war, als der erste.

Wir lösten uns nach einigen Minuten vorsichtig voneinander. Eine Zeit lang lächelten wir uns an. Das, was gerade passiert war, konnte ich nicht in Worte fassen. Es war unglaublich und genau das, was ich schon seit über einem Jahr wollte.

Ich spürte, wie Noah erneut mit seinem Daumen vorsichtig meinen Handrücken streichelte. Ich drückte seine Hand ein wenig fester und lehnte mich dann mit dem Kopf gegen seine Schulter. Die Nähe tat gut.

Irgendwann unterbrach Noah die Stille wieder. „Es tut mir leid, dass ich damals gelogen habe. Das mit meinen Eltern, das hat mich so beeinflusst. Ich hatte Angst, dich durch eine Beziehung zu verlieren."
Er schaute bedrückt auf den Boden. „Aber ich habe nicht bemerkt, dass ich dich viel schneller verliere, wenn ich nicht zu meinen Gefühlen stehe." murmelte er. Dann sah er mich an. Ich hob meinen Kopf von seiner Schulter. Unsere Blicke trafen sich erneut und ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Du bist alles, was ich will. Und ich will dich auch auf keinen Fall verlieren." sagte ich ehrlich.

„Ich liebe dich." flüsterte ich danach. Etwas unsicher sah ich ihn an. War ich zu schnell? War er schon bereit, sowas zu sagen? Waren wir überhaupt schon zusammen?
Meine Fragen wurden mir beantwortet, als Noah mich anstrahlte und dann flüsterte „ich liebe dich auch".

Im nächsten Moment fühlte ich auch schon wieder seine Lippen auf meinen. Nur für einen kurzen Moment. „Also willst du auch mit mir zusammen sein?" fragte ich vorsichtig. Er strahlte und nickte dann. „Unbedingt!"

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, fiel ich ihm um den Hals. Ich hielt ihn eng an mir. Er legte seine Arme um meinen Rücken und streichelte diesen vorsichtig auf und ab.
Wir saßen lange so da, hielten uns einfach fest und genossen diese Zweisamkeit. Wir waren hier unter uns. Keiner würde uns stören. Und darüber war ich ehrlich sehr froh.

Als wir uns nach einer Weile wieder lösten, sah er mich verträumt an. Wie in einer anderen Welt. Den Noah, den ich vor zwei Jahren kennengelernt hatte, sah man fast gar nicht mehr. Er hatte sich verändert. Und zwar zum positiven. Er war viel offener und freundlicher. Das mochte ich. Er ließ Gefühle zu und versuchte nicht mehr, sich zu verstecken.

„Wollen wir spazieren gehen?" fragte ich. Noah nickte mir zu und stand dann auf. Ich folgte ihm. Unsere Hände waren noch immer ineinander verschränkt. Wie sehr ich das liebte.

Wir liefen stumm nebeneinander her. Keiner von uns wollte diese Stimmung ruinieren. Gerade tat Stille unfassbar gut. Wahrscheinlich musste nicht nur ich das Geschehene verarbeiten. Auch Noah schien mit seinen Gedanken ganz woanders.

Ohne, dass wir es geplant hatten, kamen wir irgendwann im Internat an. Deshalb gingen wir einfach ein wenig in Noahs Zimmer, um weiter zu kuscheln und die Nähe des anderen genießen zu können.

„Wollen wir einen Horrorfilm schauen?" fragte Noah belustigt. Seine Lippen waren zu einem frechen grinsen verzogen und ich konnte nicht anders, als mit den Augen zu rollen. „Klar." murmelte ich. Auf den Film könnte ich mich heute sowieso nicht konzentrieren.
Noah holte sein Tablet und machte einen Film an, bei dem ich schon am Cover erkannte, wie brutal er wird. Für Noah war echt kein Film zu hart.

Ich zuckte mehrmals zusammen, oder drückte seine Hand stärker, wenn ich mich erschrak. Er grinste mich an oder kicherte leise. Scheinbar fand er es sehr amüsant.

An einer besonders heftigen Stelle versteckte ich mein Gesicht in Noahs Halsbeuge, was dieser natürlich sofort mitbekam. Er drückte mir einen kurzen Kuss in die Locken, worauf ich meinen Kopf ein wenig anhob, um unsere Lippen für einen Moment verbinden zu können. Nicht lang, denn Noah wollte den Film sehen. Deshalb ließ ich etwas widerwillig von ihm ab und schaute ihn gespielt beleidigt an. Er konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, weshalb ich mich erneut über ihn beugte und ihm einen zarten Kuss auf die Wange gab. „Hab dich lieb." murmelte ich.

Noah legte einen Arm um meine Schultern und zog mich ein wenig enger an sich heran. Ich ließ mich in die Berührung fallen. Er drückte erneut seine Lippen in meine Locken. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und er lehnte sich dagegen. So schauten wir den Rest des Filmes.

Dadurch, dass wir nicht wussten, was wir noch tun könnten, starrten wir einfach ein wenig an die Wand. Naja, eher aus dem Fenster, da dieses gegenüber von Noahs Bett war. Wir genossen die Zweisamkeit und kuschelten uns immer enger aneinander.

Irgendwann kamen ein Mädchen und ein Junge ins Zimmer gestürmt. Wir zuckten beide zusammen, ließen aber nicht voneinander ab. Der Junge schaute in unsere Richtung. Ein großes Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Hey, ich bin Karl." stellte er sich mir vor. Ich lächelte.

„Die andere ist Maxi. Sie wohnt hier mit." erklärte Noah. Maxi drehte sich sofort zu uns, als sie ihren Namen gehört hat. „Das ist Colin." stellte Noah mich vor.

Maxi nickte und ließ dann den Blick von uns ab. Aber Karl schien sich sehr für mich zu interessieren. „Seid ihr zusammen?" fragte er. Noah nickte. Ich war erstaunt über seine Ehrlichkeit. Aber gut, hätten wir jetzt nein gesagt, wäre das auch sehr komisch. Schließlich saßen wir noch immer eng aneinander auf seinem Bett, sein Arm lag um mir und mein Kopf ruhte auch noch immer auf seiner Schulter.

„Dann wollen wir euch nicht weiter stören." erwiderte jetzt Maxi. Sie hatte scheinbar gefunden, was sie gesucht hatte, denn jetzt zog sie Karl mit aus dem Zimmer. „Kommt doch später auch noch zur Party ins Share Space!" meinte dieser noch.

Party? Klang gar nicht mal so schlecht. Ich liebte es, zu feiern. Und heute gab es auch einen ziemlich guten Grund. „Lass da später hingehen." meinte ich deshalb zu Noah. Ich spürte, wie er nickte. Dann kuschelten wir uns noch ein wenig enger zusammen und genossen weiterhin diese Zweisamkeit.

——

Irgendwann wurde es dunkel draußen und wir beschlossen, uns auch langsam auf den Weg zum Share Space zu machen.

Auf dem Weg hielten Noah und ich die ganze Zeit Händchen und warfen uns verstohlene Blicke zu.

Ich liebte es, diese Liebe und Geborgenheit in seinem Blick zu sehen. Er hatte das nie aus sich heraus gelassen. Bis heute. Seit unseren Küssen war sein Blick so verliebt und wie aus einer anderen Welt. Es tat gut zu wissen, dass ich der Grund dafür war. Vielleicht machte es mich sogar ein wenig stolz, dass ich Noah so gut fühlen ließ. Er hatte es nicht einfach, er verdiente es, geliebt zu werden. So, wie eigentlich jeder.

Und ich war froh, dass ich der sein durfte, der ihn liebte und ihm die Zuneigung schenkte, die er brauchte und wollte. Ich war froh, dass er genau mich wollte. Denn ich wollte ihn mehr, als alles andere auf dieser Welt.

Ende

Nolin Pride MonthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt