46. Herzen aus Feuer

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Diesmal ist das Bett nicht leer, als du wach wirst und du blinzelst schläfrig. Deutlich spürst du Ryugas Körper an deinem und wie er sich regt, um aufzustehen. Weil kaum ein Blatt Papier zwischen euch passt, hat dich die Bewegung geweckt und du hältst ihn an seinem Arm fest. Dein Zimmer ist überwiegend in Dunkelheit getaucht und es wird noch sehr früh am Morgen sein.

„Noch fünf Minuten", murrst du daher und deine Stimme ist rau vom Schlaf.

„Guten Morgen." Ryugas sarkastischer Ton soll eindeutig darauf hinweisen, dass du ihn immer wegen der fehlenden Begrüßung rügst, etwas Belustigung schwingt dennoch mit. „Seit wann bist du so anhänglich?"

Schwerfällig drehst du dich zu ihm um und wirst daran erinnert, dass ihr euch gestern beide nicht wieder angezogen habt. Deine Beine streifen seine und eindeutige Bilder durchfluten deinen müden Schädel. Die Hitze steigt dir bei der detaillierten Darstellung ins Gesicht und eine schnippische Antwort erstirbt auf deinen Lippen. Irgendwie kommt dir alles noch unwirklich vor und zum Funktionieren verdrängst du die gestrigen Szenen aus deinen Gedanken.

„Liegt wohl an der guten Gesellschaft." Einseitig lächelst du ihn an und deine Hand wandert über den Teil seiner nackten Brust, welche die Decke nicht verdeckt. „Außerdem ist ein Bett deutlich gemütlicher als ein harter Boden, gib's zu."

Schon lange hast du nicht derart gut geschlafen und obwohl Ryuga sicherlich nicht ganz unschuldig daran ist, tragen dein Zuhause und deine eigene Matratze einiges zu der Tatsache hinzu. Hier fühlst du dich wohl und in deinem eigenen kleinen Reich sicher. Nach all den Sorgen, fremden Hotels oder Übernachtungen draußen ist das wie Ankommen.

Vielsagend zuckt Ryugas Mundwinkel und er stiehlt dir einen schnellen Kuss. „Mich hält auch eher die Gesellschaft."

„Gut. Sonst hätte ich meine Überzeugungskünste anwenden müssen." Als Vorgeschmack küsst du seinen Hals entlang und gibst ab und an deine Zähne frei, dass sie über seine Haut gleiten.

Für wenige Sekunden kann Ryuga seine Atmung nicht regulieren und sie beschleunigt sich verdächtig. „Man überzeugt mich nicht einfach."

Zur Erwiderung unterbrichst du dein Tun. „Zum Glück bin ich äußerst überzeugend." Ungezügelt presst du deinen Körper gegen seinen, deine Brüste drücken dabei gegen seine Brust und du erfühlst schon jetzt eine deutliche Erhebung, die du frech mit deinem Knie antippst. „Eine Leugnung wäre ziemlich unglaubwürdig."

Sämtliche Befürchtungen deinerseits waren übertrieben, denn es liegt keine Schwere in der Luft, alles ist einfach und bis auf die Lust hat der gemeinsame Abend nichts geändert. Gerne würdest du öfter so aufwachen und deinen Morgen mit ihm verbringen. Derweil steigt Ryugas Erregung spürbar und frischt die gestrigen Erlebnisse auf. Sogleich musst du daran denken, wie er dich um den Verstand gebracht hat und wie sämtliche seiner Berührungen auf deiner Haut glühen und sich beinahe durch diese fressen.

Vorfreudig rieselt ein Schauer über dein Rückgrat und Ryuga packt deinen Hintern, um den Abstand auf ein Minimum zu verringern. Grob knetet er ihn und löst deine Lippen von seinem Hals, indem er an deinen Haaren zerrt. Dunkel gleiten seine Augen über dich und sein Mund schwebt wenige Zentimeter über deinem.

„Du legst es auf eine schnelle Wiederholung an." Allein sein düsterer Tonfall erschafft bei dir eine leichte Gänsehaut und die Drohung klingt eher wie ein Versprechen.

Anzüglich und zweifellos reibst du dein Becken gegen seins und ein Seufzen entweicht dir. Schon jetzt stehst du wieder in Flammen, Strom zuckt durch dich hindurch und unter der Decke ist es unerträglich warm. Deshalb befreit euch Ryuga von ihr und er küsst dich hungrig. Ebenso gierig bewegst du deine Lippen gegen seine und heißt seine Zunge willkommen. Der Geschmack nach Kaffee ist verschwunden und du fährst Ryuga durch seine zerwühlten Strähnen. Nach wie vor sind sie erschreckend weich, was du nicht von seinen rauen Händen behaupten kannst.

Kindheitsträume - II. Entfache das FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt