Eher schleppend bewegen Ryuga und du euch durch den Keller des Hades Towers, wobei das Tempo eindeutig auf deinen Mist gewachsen ist. Gerade die Treppen helfen deinen wackligen Beinen kaum und du kannst die Müdigkeit nicht mehr verdrängen. Sie meldet sich zusätzlich als ätzendes Dröhnen in deinem Kopf und diese nervige Verletzung an deinem Arm pocht wieder fleißig. Zum Glück dringt das Wasser nur langsam vor und ist weit genug von euch entfernt. Prinzipiell könnte es aber die beschädigten Wände einreißen und euch jederzeit erreichen.
„Wir sind zu langsam", meint Ryuga daher und im Widerspruch zu seinen Worten hält er inne.
Du verdrehst deine Augen und klickst mit deiner Zunge. „Das liegt gerade außerhalb meiner Möglichkeiten."
Ryuga nimmt seine Hand von deiner Hüfte, sein Arm auf deinem Rücken stützt dich allerdings weiterhin. „Ich trage dich."
„Garantiert nicht!" Heftig schüttelst du deinen Schädel, dass dir dein Zopf beinahe in dein Gesicht fliegt und du die Strähnen ordnest.
„Ist es dir dein Stolz wert, zu ertrinken?" Er klingt viel zu trocken und greift trotz deines Widerspruches nach deinen Kniekehlen, um dich hochzuheben.
Leider ist sein Argument gut, weshalb du dich mit einem gemurmelten „Nein" geschlagen gibst und deine Arme um seinen Nacken legst. Ohne große Mühe stemmt Ryuga dich daraufhin hoch und er verliert beim Aufstehen selbstverständlich nicht das Gleichgewicht, ihm entweicht nicht einmal irgendein Laut. Vorzeigbar hält er seinen Rücken und seine Schultern gerade und drückt dich enger an sich.
In einer anderen Situation hätte das wohl ein Kribbeln in dir ausgelöst, dafür bist du aber erstens zu erschöpft und zweitens weiß der rationale Teil in dir, dass es besser ist, eine schwere Sache näher am Körper zu tragen. Trotzdem werden deine Wangen warm, allerdings eher aus Scham und du schaust Ryuga bewusst nicht an. Dir ist es zuwider, die Jungfrau in Nöten zu spielen und du unterdrückst ein tiefes Seufzen, das eh nichts an der Situation ändert.
„Passiert", schmettert Ryuga den Gedanken ab und du drehst deshalb doch deinen Kopf zu ihm. „Du bist nicht gerade schwierig zu durchschauen."
Er in manchen Hinsichten auch nicht, in anderen wiederum schon. Zumindest hättest du nicht damit gerechnet, dass er sich nicht lustig macht und dich sogar aufbauen möchte. Ihm ist Schwäche schließlich fremd und er kann die Welt retten, ohne überhaupt ins Schwitzen zu geraten. Das können Gingka und du nicht von euch behaupten und eure armen Beys genauso wenig.
„Das hätten die meisten über mich gewusst und ist daher keine Leistung." Aufgrund des fehlenden Bewegungsfreiraums wedelst du schlicht mit deiner Hand. „Außerdem bist du auch kein Mysterium für mich."
„Ich könnte dich übrigens auch fallen lassen." Demonstrativ lässt Ryuga dich für wenige Sekunden los und fängt dich direkt danach wieder auf.
Damit kein Laut deinen Lippen entweicht, presst du sie fest aufeinander und trotzdem klammerst du dich reflexartig an ihm fest, woraufhin er amüsiert schnaubt. „Wie war das?"
„Ich erinnere dich ungern an die Wassermassen, die uns umgeben und umbringen könnten, aber nicht jeder ist so lebensmüde wie du und fühlt sich in Vulkanen wie Zuhause", meinst du bitter und lockerst deinen Griff um seinen Nacken wieder.
Selbst in der Situation kann sich Ryuga eine Korrektur nicht verkneifen: „Furchtlos, nicht lebensmüde und wir gehen sicherlich nicht drauf."
Dennoch zieht er sein Tempo etwas an und riskiert einen knappen Blick nach hinten. Es würde dich nicht überraschen, sollte er wahrhaftig so locker sein und null Panik schieben, da er scheinbar gegen Gefahren immun ist und jene maximal als Herausforderung betrachtet. In der Lage sparst du dir jedenfalls die Diskussion und niemand kann ihn von seinen halsbrecherischen Aktionen abhalten.
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Kindheitsträume - II. Entfache das Feuer
Hayran KurguDie dunkle Macht ist besiegt, zumindest vorerst. Tsubasa verhält sich allerdings seltsam und du glaubst nicht, dass Doji kein Ass in der Hinterhand hat. Währenddessen stehen die Beyblade-Weltmeisterschaften an und eine neue Bedrohung braut sich im U...