Niqe:
Ein Klopfen das beinahe laut, wie ein Donnergrollen war ließ sie aufblicken. Die junge Prinzessin seufzte tief auf als sie sah, wie die Holztür ihrer Gastgemächer erzitterte unter dem Klopfen des kräftigen Elbenprinzen vor ihrer Tür. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen das dort jemand anders stand. Und so zögerte sie noch einen Moment genervt und überfordert zugleich mit der Situation. Doch diesen winzigen Moment zum Nachdenken bekam sie wohl nicht. Denn plötzlich schwang ihre Tür einfach schwungvoll auf und mit zwei großen Schritten stand Legolas mitten im Raum und schlug ihre Tür hörbar hinter sich zu.
Entrüstet starrte sie den blonden Prinzen an, dann erinnerte sie sich daran, dass er ihr Ehemann war und eigentlich das Recht für so etwas hatte. Wobei sie die Betonung hier sehr auf das Eigentlich legen würde! Immerhin war er sechzig Jahre verschwunden gewesen und frei gegeben hatte er sie auch noch! Woher nahm er also nun das recht einfach ihre Gemächer zu stürmen?
„Was-?" Entkam es ihr voller Zorn und Überraschung. Noch hatte sie sich nicht zurechtgelegt, was sie sagen wollte. Oder was an dieser Stelle wohl angebracht wäre.
„Du kannst nicht mitkommen!" Verkündete er aufgebracht. Kalt lachte Niqe auf. Plötzlich schien der Bann gebrochen und sie hatte ihre Stimme wieder gefunden: „Du hast das nicht zu entscheiden! Denk daran du hast mich frei gegeben! Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen!" Rief sie ihm wütend in Erinnerung.
Legolas schnaubte ungläubig auf.
„Aber du könntest sterben!" Erwiderte er und warf dabei verzweifelt die Arme in die Luft. Niqe verschränkte prompt die Arme vor der Brust. Ihr schlug das Herz vor Wut schneller in der Brust und das Blut rauschte in ihren empfindlichen Ohren. Aus Wut hatte sie die Hände so fest zu Fäusten geballt, dass es schon weh tat wie sehr ihre Nägel in ihre Handinnenfläche drückte. Doch in diesem Moment erschien ihr das vollkommen unwichtig.
„Tu doch nicht so als interessierst du dich für mich!" Zischte sie wütend und verengte die Augen dabei zu Schlitzen. Das sie beide hierbei viel zu laut waren wusste sie gut, besonders wenn man bedachte, wie gute Ohren alle Einwohner Bruchtals hatten. Aber jetzt gerade schaffte sie es einfach nicht, sich zu beruhigen.
„Aber das tue ich!" Rief Legolas aus.
Niqe zuckte zurück, als hätte er ihr ins Gesicht geschlagen. Was er gar nicht tun müsste, denn seine eben ausgesprochenen Worte hatten denselben Effekt gehabt. Vollkommen aus jeglicher Fassung geschmissen starrte sie ihn einige lange und schwere Herzschläge nur an. Auf ihren Schultern schien plötzlich eine riesige Last zu liegen und sie erdrücken zu wollen. Sie merkte, wie Hoffnung in ihr aufkeimte, hasste ihr naives Herz jedoch auch sofort wieder dafür, dass sie es sich überhaupt erlaubte Hoffnung darauf zu haben, dass sie ihm doch etwas bedeutete. Gleichzeitig unterstrich es nur einmal mehr, dass sie wirklich blöd genug gewesen war Gefühle für ihn zu entwickeln. Sofort musste sie wieder an ihr Zusammentreffen in Bards Hütte denken. Niemals würde sie es vergessen. Seinen Blick ...
„Ach ja? Tust du das? Kam mir bisher nicht so vor!" Sagte sie mit zittriger Stimme und presste schwach die Lippen zusammen. Aus Angst er könnte in ihrem Gesicht lesen wie aus einem offenen Buch.
„Ja Niqe, verdammt! Ich will auf jeden Fall nicht das du stirbst!" Rief Legolas wütend. Niqe schluckte schwer, löste ihre verschränkten Arme und massierte sich für einen Moment erschöpft die Stirn mit zwei Fingern. Plötzlich fühlte sie sich unaussprechlich erschöpft und sie hatte das Gefühl, als hätte sie schon seit Tagen anhaltende Kopfschmerzen. Es erschöpfte sie sich mit Legolas zu streiten, mehr als alles andere. Noch während sie sich seufzend auf ihr Federweiches Himmelbett fallen ließ, kam ihr ein ganz anderer Gedanke. Traurig lächelte sie, hob den Kopf und blickte Legolas direkt in die funkelnden Eiskristalle, die der Elbenprinz seine Augen nennen konnte.
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Nicht die erste Wahl ... / Legolas
FanfictionAls Niqe von ihrer Verlobung mit dem arroganten Prinzen des Waldlandreiches erfährt ... geht für die sture, eigenständige und freche Prinzessin des Fangornwaldes die Welt unter. Ebenso für den frei geistigen Prinz, der seine rothaarige Palastwache v...